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Mit der Gründung der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft vor zehn
Jahren fand der in den 80er Jahren maßgeblich in Nordrhein-Westfalen
entwickelte und erfolgreich praktizierte Kooperationsgedanke im Verhältnis
von Landwirtschaft und Naturschutz seine konsequente Fortsetzung. In
Anbetracht der bis dahin erzielten Erfolge in der Kooperation von Landwirt-
schaft und Naturschutz einerseits und der wechselseitigen Abhängigkeiten
der Entwicklung von Landwirtschaft, Kulturlandschaft und Naturschutz
andererseits war die Gründung einer vom Berufsstand getragenen Natur-
schutzstiftung fachlich sinnvoll und geboten.
Die Entwicklung der Stiftung, die Vielzahl ihrer Projekte und ihr Rückhalt
in der Praxis bestätigen die Richtigkeit der damaligen Entscheidung und
sind ein eindrucksvoller Beleg für die Qualität ihrer Arbeit. Diese positive
Entwicklung, zu der ich der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und ihren
Mitarbeitern herzlich gratuliere, erfreut mich umso mehr, als die Gründung
der Stiftung einer gemeinsamen Initiative des Rheinischen Landwirtschafts-
Verbandes und der Landwirtschaftskammer Rheinland folgte und ihre
erfolgreiche Entwicklung bis heute durch eine enge und vertrauensvolle
Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer verbunden ist.
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Blühstreifen in Kooperation mit der Landwirtschaft
Schwalbenschwanz (Papilio machaon), eine Art der Roten
Liste NRWs, wurde im Blühstreifen nachgewiesen.
Johannes Frizen,
Präsident Landwirt-
schaftskammer NRW
und stellvertretender
Vorstandsvorsitzender
Nicht nur mit Wiesen, Weiden, Äckern und
Hecken, sondern auch mit farbenprächtigen
Blühstreifen kennen wir uns aus. In zahlreichen
Projekten haben wir in Zusammenarbeit mit
Landwirten die Kulturlandschaft bunter ge-
macht und mit Strukturen angereichert. Finanzi-
ell unterstützt wurden wir z. B. vomMinisterium
für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur-
und Verbraucherschutz, den Kommunen Alfter,
Bonn, Bornheim, Köln, Sankt Augustin und dem
Rhein-Sieg-Kreis. Die eigens von der Stiftung
entwickelte Saatgutmischung „Feldraine auf
Löss“, bestehend aus regional erzeugten Wild-
kräutern und Gräsern, wird bei der Einsaat ver-
wendet. Die faunistischen Begleituntersuchun-
gen belegen, dass sich Blühstreifen als Habitat
für Tagfalter und Heuschrecken sehr gut eignen,
sie weisen z. B. eine deutlich höhere Artenvielfalt
an Tagfaltern auf als übliche schmale Saumstrei-
fen entlang der Äcker in der Börderegion.
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