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Jahresbericht 2016

Ärztekammer

Nordrhein

Medizinische Grundsatzfragen

Startschuss für den Medikationsplan

Gesetzlich Krankenversicherte, die mindestens

drei verordnete Medikamente gleichzeitig einneh-

men, haben einen Anspruch auf einen Medikations-

plan in Papierform. Die Ärztekammer Nordrhein

informiert ihre Mitglieder auf regionalen Veranstal-

tungen über die neue Regelung.

Nach der neuen Regelung sind Vertragsärztin-

nen und -ärzte verpflichtet, ihre Patienten bei der

Verordnung von Arzneimitteln auch über diesen

Anspruch zu informieren. Der Medikationsplan

soll ab Anfang 2018 auf der elektronischen Gesund-

heitskarte gespeichert werden. Bis dahin wird es

den Plan nur auf Papier geben. Ab 2019 haben Ver-

sicherte einen Anspruch darauf, dass ihr Medika-

tionsplan auf der elektronischen Gesundheitskarte

gespeichert wird.

Damit der Medikationsplan überall gleich aus-

sieht, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung

(KBV) für die Anbieter von Praxisverwaltungssoft-

ware entsprechende Vorgaben erarbeitet. Bis zum

31. März 2017 können im Rahmen einer Übergangs-

regelung noch die bisherigen Medikationspläne

ausgegeben werden. Mit dem Start des Medikations-

plans auf der elektronischen Gesundheitskarte sol-

len möglichst alle Ärzte und Apotheker in der Lage

sein, einen dort gespeicherten Medikationsplan zu

aktualisieren. Aber auch dann haben Versicherte

weiterhin Anspruch auf einen Medikationsplan auf

Papier.

In der Regel wird die erstmalige Erstellung des

Medikationsplanes durch den behandelnden Haus-

arzt erfolgen. Anstelle des Hausarztes kann auch

ein Facharzt den Medikationsplan ausgeben, wenn

er die überwiegende Koordination der Arzneimit-

teltherapie eines Patienten leistet.

Der Medikationsplan soll Angaben zu Wirkstoff,

Stärke, Dosierung und Darreichungsform enthal-

ten. Optional können neben Handelsnamen Hin-

weise zur Einnahme und zum Anwendungsgrund

vermerkt werden. Der Plan wird vom verordnenden

Arzt ausgefertigt und enthält sowohl verschrei-

bungspflichtige als auch nicht verschreibungs-

pflichtige Medikamente. Aktualisierungen durch

mitbehandelnde Ärzte sind erwünscht.

Der Apotheker ergänzt den Medikationsplan auf

Wunsch des Patienten um die in der Apotheke ab-

gegebenen Arzneimittel. Gibt er im Rahmen der

Rabattverträge ein Präparat eines anderen Her-

stellers ab, wird der Medikationsplan auf Wunsch

des Patienten durch den Apotheker angepasst. Der

behandelnde Arzt entscheidet, welche Medikations-

änderungen auf dem Medikationsplan übernom-

men werden sollten. Auf ausdrücklichen Wunsch

des Patienten muss der Arzt gegebenenfalls auf die

Angabe eines Arzneimittels auf dem Plan verzich-

ten.

Das standardisierte Aussehen des Medikations-

planes soll das Verständnis über die eingenommene

Medikation bei Patienten, Ärzten, Apothekern und

gegebenenfalls Pflegenden fördern. Der Ausdruck

enthält ein Feld, in dem die gedruckten Informatio-

nen in codierter Form stehen und maschinell wieder

ausgelesen werden können. Praxen sind gesetzlich

nicht verpflichtet, einen entsprechenden Barcode-

Leser vorzuhalten. Allerdings ist dann gegebenen-

falls ein Abtippen der Informationen erforderlich.

Wird ein Medikationsplan aktualisiert, so sollte

die vorherige Version, soweit sie nicht ohnehin ver-

nichtet wird, durch den aktualisierenden Arzt oder

Apotheker in geeigneter Weise als ungültig gekenn-

zeichnet werden. Die KBV informiert in einer FAQ-

Sammlung (FAQ, englisch für: frequently asked

questions) über häufig auftauchende Fragen zum

bundeseinheitlichen Medikationsplan.

www.kbv.de/html/medikationsplan.php

für:

RudolfTestmann

geb. am:

19.10.1959

ausgedruckt von:

PraxisDr.MichaelMüller

Schloßstr. 22, 10555Berlin

Tel.: 030-1234567

E-Mail:

dr.mueller@kbv-net.de

ausgedruckt am: 25.04.2016

Wirkstoff

Stärke Form

Einheit Hinweise

Grund

Metoprololsuccinat

95mg Tabl

1 0 0 0 Stück

Herz/Blutdruck

Ramipril

5mg Tabl

1 0 0 0 Stück

Blutdruck

Insulin aspart

100E/ml Lösung 20 0 20 0 I.E.

Wechselnder Injektionsstellen,

unmittelbar vor einerMahlzeit spritzen

Diabetes

Simvastatin

40mg Tabl

0 0 1 0 Stück

Blutfette

zubesonderenZeiten anzuwendendeMedikamente

Fentanyl

2,375mg Pflast

Stück

aufwechselndeStellenaufkleben

Schmerzen

Johanniskraut

900mg Tabl

1 0 0 0 Stück

Stimmung

FürVollständigkeit undAktualität desMedikationsplanswird keineGewähr übernommen

DE-DE-Version 2.1 vom 24.03.2016

LaifBalance

Medikationsplan

Selbstmedikation

alle dreiTage 1

Handelsname

Metoprololsuccinat1A

Pharma

95mg retard

Ramipril-ratiopharm

NovoRapid Penfill

Simva-Aristo

FentanylAbZ 75μg/h

Matrixpflaster