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Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2016

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Medizinische Grundsatzfragen

Weitere Informationen zur

QS-NRW, alle Jahresergebnisse

seit 2003 und unser zertifiziertes

„Online-Fortbildungstool “

zum Thema Herzschritt-

macher finden Sie unter

www.qs-nrw.org .

Zusammenhang auch die Datenvalidität. Die Er-

gebnisse der meisten Indikatoren und die fachliche

Bewertung der Auffälligkeiten sind im Qualitätsbe-

richt derKrankenhäuser veröffentlichungspflichtig.

Dabei bleiben detaillierte Informationen zur Kom-

munikationmit denbetroffenenKlinikenundzuden

vereinbartenVerbesserungsmaßnahmenvertraulich.

Die Bewertung der Ergebnisse erfolgt in denmedizi-

nischen Arbeitsgruppen der Geschäftsstelle QS-NRW.

Dort engagieren sich Mitglieder der Ärztekammer

Nordrhein – auch im Rahmen von kollegialen Ge-

sprächen und Besuchen in den Kliniken. Kammer-

mitglieder sind auch in den Bundesfachgruppen des

Instituts für Qualität und Transparenz im Gesund-

heitswesen (IQTIG), das seit Januar 2016 die ein-

richtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssi-

cherung nach

SGB V

fortführt, aktiv.

Außerdem unterstützt die Ärztekammer Nord-

rhein Modellprojekte und Initiativen der QS-NRW

zur zeitgemäßen Umsetzung von Qualitätssiche-

rungsmaßnahmen imBereich der ärztlichenBerufs-

ausübung.ZueinemBereichmithäufigfestgestelltem

Verbesserungspotenzial gehörten in 2015/2016 die

Etablierung einer Online-Fortbildung, Tests struk-

turierter Telefon- und Videokonferenzen im Dialog

mit den Krankenhäusern sowie die Erprobung von

Peer Review-Elementen im Rahmen von Begehungs-

konzepten. Bei der Betrachtung von Qualitätsdaten

wurden zudem alternative Rechenmodelle erprobt.

Aktuell werden Möglichkeiten und Grenzen der

Risikoadjustierung am Beispiel eines Qualitätsin-

dikators aufgearbeitet und ein Praxistest hierzu

vorbereitet.

Das QS-Portal

www.qs-nrw.org

wurde im Jahr

2016 technisch komplett aktualisiert und bietet

neben den Anwendungen für die registrierten An-

sprechpartner in den Krankenhäusern für alle In-

teressierten die Landesauswertungen ab 2003, In-

formationen zum Verfahren und die Jahresberichte

der QS-NRW.

CIRS-NRW: Berichtsplattform

über kritische Ereignisse

Die Ärztekammer Nordrhein unterstützt gemein-

sam mit der KV Nordrhein, der Ärztekammer und

der KV Westfalen-Lippe und der Krankenhaus-

gesellschaft Nordrhein-Westfalen das CIRS-NRW.

Das Akronym CIRS stammt aus dem Englischen

und meint: Critical Incident Reporting System (Be-

richtssystem über kritische Ereignisse). CIRS-NRW

lebt vom Mitmachen, Mithelfen und Mitlernen und

richtet sich an alle in der Gesundheitsversorgung

Tätigen (Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Me-

dizinische Fachangestellte, Angehörige anderer

Gesundheitsberufe und Verwaltungsmitarbeite-

rinnen und -mitarbeiter). Es bietet die Möglich-

keit, nicht nur aus den etablierten einrichtungsin-

ternen CIRS, sondern auch aus den Berichten und

kritischen Ereignissen anderer Krankenhäuser und

Praxen zu lernen:

• Interdisziplinär

• Interprofessionell

• Sektorenübergreifend

Mittlerweile umfasst die Datenbank auf

www.

cirs-nrw.de

mehr als 600 Berichte. Regelmäßig wird

ein besonders interessanter Fall als „CIRS-Bericht

des Quartals“ aufbereitet und im

Rheinischen Ärzte-

blatt

veröffentlicht. Der diesjährige CIRS-Gipfel

unter dem Motto „Alles gesagt – alles verstanden?“

fand am 28. Oktober 2016 in Düsseldorf statt.

Weitere Informationen unter

www.cirs-nrw.de

Peer Review in der Intensivmedizin

Das interdisziplinäre und interprofessionelle Peer

Review-Verfahren in der Intensivmedizin hat sich

als sinnvolles und akzeptiertes Instrument zur Qua-

litätssicherung bewährt und wird langfristig die

Versorgungsqualität verbessern. Ziel ist es, möglichst

viele intensivmedizinische Bereiche in das Verfahren

zu integrieren, um eine breite Anerkennung sowie

eine flächendeckende Umsetzung zu erreichen. Die-

se neue Form der professionseigenen interdisziplinä-

ren Unterstützung konnte nun erfolgreich von der

Pilotphase in die Routinephase überführt werden.

Das Peer Review

• fördert den Erfahrungsaustausch untereinander

• basiert auf der Bereitschaft, voneinander lernen

zu wollen, gegenseitigem Respekt und Wert-

schätzung,

• bringt hohe Zufriedenheit bei den Teilnehmern

und

• hat einen Lerneffekt für beide Seiten.

Die Ärztekammer Nordrhein bietet gemeinsammit

den nach dem Curriculum der Bundesärztekammer

geschulten Peers seit 2013 für die intensivmedizini-

schen Einrichtungen Peer Reviews vor Ort an. Die

ausgesprochen positive Resonanz der Kliniken und

der Peers zeigt die Akzeptanz des Verfahrens und