fitneSS
weniger Rückenproblemen zeigt sich auf lange Sicht eine
Verbesserung von Einstellungen und Verhaltensweisen wie
Selbstwertgefühl und Erfolgsmotivation.
Mens sana in corpore sano
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper: Den wis-
senschaftlichen Beweis für dieses Zitat des römischen
Dichters Juvenal (60–140 n. Chr.) konnte erst die moderne
Forschung liefern. Danach stärkt sportliches Training nicht
nur Herz und Skelettmuskulatur, sondern versorgt auch das
Gehirn mit Sauerstoff und Nährstoffen. Zwar umfasst die-
ses nur 2 Prozent unseres Körpergewichts, verbraucht aber
20 Prozent des gesamten Sauerstoffs. Während dem Kör-
per in Ruhe, im Sitzen, Stehen und Gehen nur etwa 8 Li-
ter Luft mit 21 Prozent Sauerstoffanteil zugeführt werden,
kann sich diese Menge im Ausdauersport auf das Zehnfa-
che erhöhen, weil sich Atemtiefe und Atemfrequenz erhö-
hen. Sie haben keine andere natürliche Möglichkeit, Ihren
Körper regelmäßig mit erhöhtem Sauerstoff zu versorgen
– außer mit Sport. Sauerstoff aber ist Leben, den das Blut
in alle Körperzellen transportiert. Ist das nicht ausreichend
der Fall, leiden alle Organe darunter.
Maßvoll und ausgewogen
Für die positiven mentalen und geistigen Effekte des Sports
muss man nicht Profi werden. Ideal ist ein Fitness-Balance-
Training in einer Ganzkörpersportart wie Schwimmen, Nor-
dic Walking oder Rudern durchzuführen. Wer nicht die ent-
sprechenden örtlichen Möglichkeiten hat, sich schwer mit
der Technik tut oder einfach keine Lust dazu hat, sollte eine
Ausdauersportart (Joggen, Walken, Radfahren) ausüben,
um Herz und Kreislauf fit zu halten, und zusätzlich ein Kraft-
training zu Hause oder im Fitnesscenter absolvieren. Das
sorgt für ein stabiles Muskelkorsett mit guter Haltung.
Die psychischen Effekte des Sports stellen sich nach-
haltiger ein, wenn die Aktivität mit mittlerer Anstrengung
betrieben wird, während eine zu geringe oder zu hohe Be-
lastung oft zu keinerlei Ergebnis beziehungsweise zu Über-
lastungen oder zum Abbruch führt. Ein abwechslungsrei-
ches, ausgeglichenes Training für den ganzen Körper, das
ihn mit immer wiederkehrender Regelmäßigkeit individuell
angemessen beansprucht, entspricht dieser Formel: zwei-
bis dreimaliges Fitnesstraining pro Woche mit einer Puls-
zahl von 180 minus Lebensalter pro Minute. Der zeitliche
Umfang beträgt zwischen 15–45 Minuten und ist ein Mix
aus Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. Eine umfassende
Fitness stellt sich aber nur dann ein, wenn beim Sport über
den körperlichen Aspekt hinaus auch eine positive psychi-
sche Grundeinstellung vorherrscht. Der Spaß daran stellt
sich mit der Zeit automatisch ein. Dann kommt es durch
sportliche Erfolge und Erlebnisse zu stabilem Selbstwert-
gefühl, verstärktem Selbstvertrauen, erhöhter Kreativität,
größerer Entspannungsfähigkeit und Gelassenheit sowie zu
der Haltung, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.
Durch körperliche Fitness zu mehr Selbstvertrauen
und Wohlgefühl
Sport führt bereits nach kurzer Zeit zu einer gemütsaufhel-
lenden Wirkung. Kennen Sie das berühmte Runner’s High?
Dieses Hochgefühl tritt durch die Ausschüttung glücklich
machender Hormone (Endorphine) meist nach längeren Be-
lastungen auf. Nicht jeder erlebt es bewusst, aber dennoch
fühlen sich viele nach einem Waldlauf oder einer Radtour
besser als vorher. Das liegt auch daran, dass dabei unse-
re Sinne anders beansprucht werden. Die Reizüberflutung,
die täglich hauptsächlich in Form von visuellen Reizen auf
uns niederprasselt, wird durch weniger, andere Sinne an-
sprechende Reize ersetzt. Die Augen nehmen anstelle der
passiven Reize aus TV oder PC eine aktive Selektion vor. Sie
müssen sich auf den Weg konzentrieren, Schlaglöcher und
Baumwurzeln erkennen, um nicht zu stolpern. Auch wird
der Bewegungssinn komplexer und kreativer gefordert.
Regelmäßiges Bewegungstraining hält nicht nur Ihren
Körper fit, sondern trägt auch zu geistiger Regsamkeit und
seelischer Ausgeglichenheit bei. Untersuchungen zeigen:
Wer eine gute Ausdauer besitzt, ist weniger anfällig für
Ermüdung. Es treten weniger Fehlleistungen körperlicher
wie geistiger Art auf, Sie können berufliche Arbeit länger
und konzentrierter durchhalten, Ihre Arbeitsleistung steigt.
Sportliche Fähigkeiten korrelieren oft auch mit der Her-
ausbildung von Führungseigenschaften. Das machen sich
inzwischen große Firmen zunutze, die für ihre Mitarbeiter
entsprechende Fitnessräume einrichten oder Kooperatio-
nen mit Fitnessstudios vereinbaren.
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