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Titelthema
Von einer Erkältung (grippalem Infekt)
unterscheidet sich die Grippe (Influenza)
durch Verlauf und Schwere der Erkrankung.
Sie beginnt plötzlich mit Fieber, Hals-
schmerzen, trockenem Husten sowie Kopf-,
Glieder-, Muskel- und Rückenschmerzen.
Dazu können noch Appetitlosigkeit, Übel-
keit und Erbrechen kommen.
Wer soll sich impfen lassen?
Die Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA) und die Ständige
Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-
Institut in Berlin empfehlen die Grippe-
schutzimpfung besonders Menschen mit
folgenden Risikofaktoren:
Alter über 60 Jahre
erhöhte gesundheitliche Gefährdung
durch eine chronische Erkrankung
angeborene oder erworbene Immun-
defekte oder HIV-Infektion
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
Schwangere.
Außerdem sollten sich alle Personen schüt-
zen, die durch Kontakt zu vielen Personen
ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben
oder gefährdete Personen in ihrem nahen
Umfeld anstecken könnten.
Wer an einer fieberhaften Erkrankung oder
einer akuten Infektion leidet, sollte sich
erst etwa zwei Wochen nach deren Ab-
klingen impfen lassen. Personen mit einer
Allergie gegen Hühnereiweiß (im Impfstoff
können Spuren enthalten sein) können mit
einem für sie geeigneten hühnereiweiß-
freien Präparat geimpft werden.
Die Impfung erfolgt normalerweise beim
Allgemeinmediziner, Internist, Kinder- oder
Frauenarzt, ist grundsätzlich aber bei
jedem Arzt sowie einzelnen Gesundheits-
ämtern möglich.
Zeitpunkt für die Grippeschutzimpfung
Die Impfung sollte jedes Jahr möglichst vor
Beginn der Grippewelle, also im Oktober
oder November, erfolgen, kann aber im
Dezember noch nachgeholt werden. Nach
etwa 10–14 Tagen hat der Körper einen
ausreichenden Schutz vor einer Anste-
ckung aufgebaut. Die Impfung schützt nor-
malerweise über die gesamte Grippesaison.
Auch eine spätere Impfung ist meist noch
sinnvoll, vor allem wenn die Grippewelle
noch nicht eingesetzt oder gerade erst
begonnen hat.
Grippe trotz Impfung?
Natürlich bietet die Impfung keinen hun-
dertprozentigen Schutz, das müssen auch
die Befürworter einräumen. Oft werden
aber auch zeitgleiche Erkältungen durch
andere Erreger fälschlich für Grippe-
erkrankungen gehalten. Oder man kann
sich kurz vor oder nach der Impfung an-
stecken, wenn der Impfschutz noch nicht
(vollständig) ausgebildet ist.
Pro und contra Grippeschutzimpfung
Pro
Bei gesunden Menschen ist bei einer
guten Übereinstimmung von Impf-
stoff und auftretenden Grippeviren die
Schutzwirkung der Impfung meist gut.
Influenza kann bei deutlich geschwäch-
ten oder vorbelasteten Personen mit
schweren Komplikationen wie Gehirn-,
Herz- oder Lungenentzündung einher-
gehen.
Die übliche Impfung enthält keine ver-
mehrungsfähigen Erreger und kann daher
keine Grippeerkrankung hervorrufen.
Der Körper kann auf die Impfung mit
Allgemeinsymptomen reagieren (wie
Rötung oder Schwellung der Einstich-
stelle, Frösteln oder Müdigkeit), die aber
bald wieder abklingen. Schwere Neben-
wirkungen wie allergische Reaktionen
treten nur selten auf.
Eine Impfung wirkt der Verbreitung der
Infektion deutlich entgegen.
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