dann ist man nicht gut gelaunt. Gemessen
an dem, was wir können, haben wir sehr
schlecht gespielt. Wir waren einfach nicht
richtig da – keine Leidenschaft, keine Ent-
schlossenheit, wenig Selbstvertrauen. Wir
haben fast keine Torchancen kreiert, was
sehr ungewöhnlich für uns ist. Deshalb
waren wir danach ziemlich bedient. Aber
schon den Tag nach einer solchen Enttäu-
schung muss man dann nutzen, um mental
wieder stark zu werden, positiv zu denken,
sich aufs nächste Wochenende vorzuberei-
ten. Ich gebe zu: Derzeit ist das alles nicht
so einfach.
Was hilft dir selbst in der Trainingswoche nach
einem solchen Spiel am meisten?
Wir haben zuletzt sehr viel mit der Mann-
schaft unternommen, auch außerhalb
des Trainings. Ich finde das gut. Denn wir
mussten einfach wieder den nötigen Zusam-
menhalt schaffen. Außerdem trainieren wir
viel, versuchen dabei sehr konzentriert zu
sein. Wir dürfen nicht alles schlecht reden,
sondern müssen positiv nach vorne schauen.
Und mir persönlich hilft es manchmal schon,
wenn ich zu Hause Ruhe habe. Dann kann
ich ein bisschen runterkommen. Allerdings
gibt es Fernsehen, Internet – immer wieder
wird man dadurch mit der Situation konfron-
tiert. Andererseits will ja auch jeder von uns
daran arbeiten, dass es wieder besser wird.
Und deswegen beschäftigen wir uns fast
rund um die Uhr damit.
Wie schaltest du am besten ab?
Beim Playstation spielen – obwohl es da auch
um Fußball geht
(lacht)
. Und natürlich hilft
mir meine Freundin. Es ist wichtig, jeman-
den an seiner Seite zu haben, mit dem man
reden und auch tiefere Gespräche führen
kann. Trotzdem ist natürlich auch zu Hause
die Stimmung eher schlecht in einer solchen
s
Realistischer Blick auf
den Fußball
Zlatko
Junuzovic sagt: „Wenn
man einmal verinner-
licht hat, dass es ra-
send schnell rauf und
runter gehen kann,
dann kann man damit
sehr gut leben.“
WERDER MAGAZIN 306 23