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48 WERDER MAGAZIN 327

WERDER MAGAZIN:

Knapp zwei Drittel der Saison in der 2. Bundesliga

sind gespielt. Wie fällt die Beurteilung bisher aus?

PATRICE GIRON:

Positiv, denn es ist genau das passiert, was wir erwartet

haben. Wir wussten, dass es für uns als Aufsteiger ein harter, steiniger

Weg wird. Aber es war schon in der Saisonvorbereitung zu spüren, dass

die Mannschaft, der Verein und das Umfeld bereit sind, diesen Weg zu

gehen. Wir haben viele Hürden erfolgreich genommen und sind nach

Rückschlägen wieder aufgestanden. Uns fehlt teilweise noch die nötige

Erfahrung in der 2. Liga, um unsere starken Leistungen noch kons-

tanter abrufen zu können. Aber die werden wir uns weiter erarbeiten.

Welche Schritte nach vorne hat die Mannschaft in den zurückliegen-

den Monaten gemacht?

Die Spielerinnen haben sich zunehmend an das Tempo und die Härte

in der zweiten Liga gewöhnt, sind in ihrem taktischen Verhalten reifer

geworden. Das ist unbedingt notwendig. Denn wir treffen auf Gegner,

die taktisch ebenfalls sehr ausgereift sind. Man kann sagen: In der 2.

Liga ist richtig ‚Musik drin‘. Gegenüber der 3. Liga ist es eigentlich

nicht nur ein Unterschied von einer, sondern eher von anderthalb oder

zwei Ligen.

Mit Rabea Neßlage hat sich die Spielmacherin der Mannschaft Ende

November verletzt. Wie schmerzhaft war ihr mehrmonatiger Ausfall?

Sehr schmerzhaft – für die Mannschaft und besonders für sie selbst,

weil sie dem Team so viel geben möchte und das aufgrund ihrer Ver-

letzung lange Zeit nicht konnte. Solche Ausfälle kann man nie ganz

vermeiden, aber für uns als Aufsteiger ist das Fehlen einer solch wich-

tigen und erfahrenen Spielerin natürlich besonders bitter. Gleichzeitig

war es toll zu erleben, wie stark sich Rabea mit der Mannschaft und

mit dem Verein identifiziert. Sie war in der gesamten Zeit ein echtes

Vorbild, in jedem Training bei der Mannschaft, in jedem Heim- und

Auswärtsspiel bedingungslos dabei und stand uns allen mit Ratschlä-

gen zur Seite.

Welche Entwicklung kann die Mannschaft in den kommenden Jahren

nehmen?

Wir haben uns bewusst dafür entschieden, auf junge Talente und

Spielerinnen aus der Region zu setzen. Das ist ein glaubhafter Weg,

der zum SV Werder passt. Nach den ersten Monaten kann man

sagen: Wir fühlen uns darin bestätigt, dass die Spielerinnen-Auswahl

geglückt ist. Die Mannschaft passt sportlich und menschlich hervor-

ragend zusammen, und sie sollte die Chance haben, in den nächsten

Jahren weitestgehend zusammenzubleiben, um nach und nach ihr

gesamtes Potenzial abzurufen.

Was ist für eine langfristige Perspektive in der 2. Liga nötig?

Zeit ist ein wichtiger Faktor. Wir haben alle das Gefühl, dass die zu-

rückliegenden Monate wie im Flug vergangen sind. Es war eine in-

Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga hat Patrice Giron vor dieser

Saison das Traineramt bei Werders Handballerinnen übernommen.

Eine Zwischenbilanz.

„Einfach

kann

jeder…“

Klarer Blick in die

Zukunft: „Wir werden

die Erfahrungen, die

wir sportlich und

organisatorisch gesammelt

haben, dafür nutzen, um

uns mittelfristig in der

2. Liga zu etablieren“, sagt

Trainer Patrice Giron.

Fotos: hansepixx