KURS MAGAZIN 09/2013 - page 49

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9 / 2013
KURS
Service
Warteschleifen nerven
Ein zu langer Aufenthalt in der Warteschlei­
fe ist für mehr als jeden zweiten Deutschen
das größte Serviceproblem der Dienstleis­
tungsunternehmen, knapp gefolgt von ei­
ner unübersichtlichen Preisstruktur (53%)
und teuren Hotlines (52%). Kaum ein größe­
res Problem sehen die Deutschen in zu kur­
zen Öffnungszeiten: Nur neun Prozent emp­
finden dies als größtes Manko der deutschen
Dienstleistungsunternehmen, stellt eine Stu­
die von YouGov
fest. Nachholbe­
darf in Sachen
Serviceorientie­
rung sehen die
Deutschen auch
im Hinblick auf
i nkompe t en ­
te Mitarbeiter
(44%), schlech­
te Erreichbar­
keit (36%) und unübersichtliche Internetsei­
ten (22%). Nur vier Prozent sind übrigens der
Meinung, dass es keine größeren Servicepro­
bleme gibt.
LAST CALL
Wer, Wie, Was
CHARTA – Vorstandswechsel
Die CHARTA Börse für Versicherungen AG in Düsseldorf
hat für den Fachbereich Versicherungen im Vorstand
zum 1. September 2013 den Versicherungsmakler
Lars Widany
(Foto) gewonnen. Der 41­Jährige löst
den ausgeschiedenen
Karsten Körwer
ab, der den
Fachbereich Versicherungen verantwortet hatte. Widany ist seit 13
Jahren CHARTA­Partner und stammt aus dem Großraum Stuttgart.
Gothaer – Hofmeier geht
Dr. Helmut Hofmeier
(Foto), Vorstandsvorsitzen­
der der Gothaer Lebensversicherung AG und Mitglied
des Vorstands der Gothaer Versicherungsbank VVaG
sowie weiterer Tochterunternehmen des Konzerns,
wird seinen zum Jahresende 2013 auslaufendenVertrag
nicht verlängern und aus persönlichen Gründen zum 30. September
2013 aus demVorstand ausscheiden. „Wir bedauern es sehr, dass sich
Helmut Hofmeier zu diesem Schritt entschlossen hat. Wir hätten die
Zusammenarbeit mit ihm sehr gern fortgesetzt. Er hat die Lebensver­
sicherungssparte der Gothaer in den letzten Jahren mit viel Weitsicht
und großem Sachverstand geführt und die strategische Ausrichtung
der Gothaer Leben hin zur Absicherung von biometrischen Risiken,
bAV und fondsgebundenen Produkten in einemäußerst schwierigen
Marktumfeld sehr erfolgreich vorangetrieben“, sagte dazu
Dr.Wer-
ner Görg
, Vorstandsvorsitzender der Gothaer. Hofmeier ist Dipl.­
Mathematiker und Dipl.­Physiker. Der 48­Jährige begann seine Kar­
riere bei der Gothaer 1995 in der mathematischen Abteilung in Göt­
tingen, deren Leitung er 1997 übernahm. Seit 2001 war er Mitglied
der Vorstände der Gothaer Lebensversicherung AG und der ASSTEL
Lebensversicherung AG, im Dezember 2003 wurde er zudem in den
Vorstand der Gothaer Krankenversicherung AG berufen. Im Janu­
ar 2006 übernahm er den Vorstandsvorsitz der Gothaer Leben und
wurde indenVorstandder GothaerVersicherungsbankVVaGberufen.
Zudemwar erVerantwortlicher Aktuar für alleKonzerngesellschaften.
AllianzGI – Rentenexpertise erweitert
Allianz Global Investors (AllianzGI) wird die Renteninvestment­Kapa­
zitäten um ein weiteres Kernelement erweitern. Im September 2013
wird
Greg Saichin
, mehrfach ausgezeichneter Spezialist für
Schwellenländeranleihen, als Leiter Global Emerging Market Debt zu
AllianzGI stoßen und dort den strategisch wichtigen Bereich Globale
Schwellenländeranleihen aufbauen. Der neue Bereich komplettiert
das bislang aus starken regionalen Kapazitäten in Europa, den USA
und Asien bestehende Rentenfondsmanagement bei AllianzGI. Ins­
gesamt verwalten AllianzGI Rentenanlagen in Höhe von 130 Milli­
arden Euro. Saichin blickt auf eine mehr als 20­jährige Erfahrung im
Bereich Schwellenländeranleihen zurück, die letzten 13 davon als
Portfoliomanager. Vor seinemWechsel zu AllianzGI war er als Head
of Emerging Markets & Leveraged Finance Fixed Income Funds bei
Pioneer Investments tätig.
Private Krankenversicherung
Laue trotzt der Politik
Kaum im Amt ging der frisch gebackene Chef des PKV­Verbandes, Uwe
Laue (Foto), Vorstandsvorsitzender der Debeka, auch schon in die Offen­
sive. In einem Interview mit dem Handelsblatt regte er an, die die Versi­
cherungspflichtgrenze herabzusetzen. Bisher müssen nicht verbeamtete
Arbeitnehmer, die in eine private Krankenversicherung aufgenommen wer­
den wollen, mit ihrem Jahresarbeitsentgelt über 52.200 Euro liegen. Für
Beamte, Freiberufler und Selbstständige gilt diese Pflichtgrenze nicht. Welch eine neue
Grenze Laue vorschwebt, sagte er zwar nicht, verwies jedoch darauf, dass das Durch­
schnittseinkommen für Vollzeit­Arbeitnehmer über 40.000 Euro im Jahr liegt.
Mit seinem Vorschlag wird der PKV­Chef bei weiten Teilen der Politik wohl auf wenig
Gegenliebe stoßen. Wollen doch SPD und Grüne mit der Etablierung einer Bürgerver­
sicherung nicht mehr und nicht weniger als die Abschaffung der PKV, und auch Teile
der Union sägen mit ihrer Forderung nach einem unbegrenzten Mitnahmerecht der
so genannten Altersrückstellungen beim Wechsel des Krankenversicherers kräftig am
Grundprinzip der PKV.
Für die Politik, die sich auf allen staatlichen Ebenen einen völlig überdimensionier­
ten Beamten­Wasserkopf herangezüchtet und nun die drohende Kostenexplosion im
Pensionsbereich vor Augen hat, wäre es natürlich ein schöner Befreiungsschlag, wenn
sie ihre pensionierten Staatsdiener in die Gesetzlichen Krankenkassen integrieren und
dabei auch gleich einmal im Zuge einer kalten Enteignung die Milliardensummen der
eigentlich den PKV­Mitgliedern gehörenden Altersrückstellungen sozialisieren könnte.
Doch wäre wohl ein Schelm, wer solch finstere Ränke von unseren stets um das Bürger­
wohl besorgten Volksvertretern erwarten würde.
George Clegg
© fotolia
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