54 |
Jahresbericht 2013
Ärztekammer
Nordrhein
Medizinische Grundsatzfragen
Das Projekt WeB-Reha
Mit dem Projekt WeB-Reha wird durch strukturierte
Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den
Beteiligten bei allen Schritten der Reha die Effektivität
und Effizienz von Rehabilitationsleistungen gesteigert.
Die Abläufe werden in einem Manual beschrieben.
Die Ärztekammer Nordrhein und die Deutsche
Rentenversicherung Rheinland (DRV Rheinland)
haben im Jahr 2004 das Projekt „Intensivierte Ko-
operation zwischen Werks-/Betriebsärzten und
Reha-Ärzten bei der Einleitung und Durchführung
von Rehabilitationsleistungen“, kurz „WeB-Reha“,
ins Leben gerufen. Inzwischen nehmen die Ren-
tenversicherung Westfalen und die Ärztekammer
Westfalen-Lippe sowie die Deutsche Rentenver-
sicherung Bund aktiv am Projekt teil.
Das Projekt WeB-Reha basiert auf der Empfeh-
lung zur Verbesserung der gegenseitigen Informa-
tion und Kooperation aller Beteiligten nach
§ 13
Abs. 2 Nr. 8 und 9 SGB IX
. Darin verpflichten sich
die Rehabilitationsträger sowohl bei der Einleitung
als auch bei der Durchführung von Leistungen zur
Teilhabe Haus-, Fach-, Betriebs- und Werksärzte zu
beteiligen.
Im Mittelpunkt stehen die Verbesserung der ge-
genseitigen Information und Kommunikation so-
wie die Steigerung der Effektivität und Effizienz
von Rehabilitationsleistungen durch koordinierte
Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen
den Beteiligten an der Reha.
Gemeinsam mit Vertretern von Werks- und Be-
triebsärzten sowie Reha-Ärzten wurden Verfah-
rensvorschläge zu Bahnung, Einleitung, Kontakt-
pflege und Wiedereingliederung nach Reha sowie
Formulare entwickelt und abgestimmt. Diese sind
in einem Manual zusammengestellt und über das
Internet unter
abrufbar.
Netzwerk Umweltmedizin in Nordrhein
Mit dem „Netzwerk Umweltmedizin“ hat die Ärzte-
kammer Nordrhein trag fähige Netzstrukturen für
die umweltmedizinische Kommunikation der Nieder-
gelassenen, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der
Wissenschaft aufgebaut.
Die Umwelt als Ursache von Erkrankungen ist
seit den 1970er-Jahren, zum Beispiel durch spekta-
kuläre Ereignisse, in das Bewusstsein der Bevölke-
rung gerückt. In den Folgejahren wuchs der Bedarf
nach medizinischer Betreuung von Patienten, der
Abklärung von Beschwerden oder der Verfolgung
von auffälligen Untersuchungsbefunden, die mit
Umweltfaktoren in Verbindung gebracht werden.
Der Ausschuss Umweltmedizin der Ärztekam-
mer Nordrhein hat 1997 begonnen, sektor- und
gebietsübergreifende umweltmedizinische Kom-
munikationsstrukturen mit Ansprechpartnern aus
Gesundheitsämtern und (umwelt-)medizinischen
Ambulanzen aufzubauen. In über zehn Jahren ist
eine beispielhafte Kultur der umweltmedizinischen
Zusammenarbeit zwischen öffentlichem Gesund-
heitsdienst, niedergelassenen Umweltmedizinern,
umweltmedizinischen Ambulanzen an Kranken-
häusern und dem Ausschuss Umweltmedizin der
Ärztekammer Nordrhein geschaffen worden.
In dem jeweils im Frühjahr und Herbst statt-
findenden Netzwerk-Treffen werden neben dem
Erfahrungsaustausch jeweils aktuelle umweltme-
dizinische Themen von Experten vorgetragen und
gemeinsam diskutiert
(Übersicht der
T
hemen siehe
nebenstehend)
.
Fortbildungsthemen Netzwerk Umweltmedizin 2000 –2013
•
Fluglärm
•
umweltmedizinische Aspekte der Chlorierung des Trinkwassers
•
Mobilfunk – technische Daten und biologische Aspekte hochfrequenter
elektro-magnetische Felder
•
Pestizide mit hormoneller Wirkung
•
Windkraftanlagen und Geräuschemissionen
•
Risikokommunikation
•
Umweltmedizin, Trinkwasser und Legionellen, Prinzipien einer strategischen
Umweltmedizin
•
Feinstaub
•
Vorstellung Krebsregister NRW
•
Sachstand Umweltmedizinvereinbarung KV Nordrhein
•
Biogasanlagen
•
Vorstellung der Studie „Beeinträchtigung durch Fluglärm – Arzneimittelverbrauch
als Indikator für gesundheitliche Beeinträchtigung
•
Pollen und Feinstaub
•
Euregio-Projekt zu MRSA
•
Gesundheitliche Bewertung von Umweltschadstoffen unter Berücksichtigung
bevölkerungsrelevanter Expositionen am Beispiel perflourierter Verbindungen
•
Sanierungsmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden
•
Sanierungsmaßnahmen in Wohngebäuden
•
Laserdrucker/Tonerstäube – umweltmedizinische, technische und arbeits-
medizinische Aspekte
•
Risikomanagement und Risikokommunikation bei PCB-Exposition und -Belastung
am Beispiel Hafen Dortmund (ENVIO-Skandal)
•
Auswirkungen der Umweltkatastrophe in Japan
•
Umweltverträglichkeitsprüfung am Beispiel der Errichtung von Großmastanlagen
(Tierhaltung)
•
Antibiotika im Abwasser/Resistenzen
•
Hochspannungsleitungen versus Erdverkabelung
•
Aufbringung von Wirtschaftsdünger aus Sicht der Wasserwerke und der
Landwirtschaft