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            Jahresbericht 2013
          
        
        
          
            Ärztekammer
          
        
        
          
            Nordrhein
          
        
        
          
            Medizinische Grundsatzfragen
          
        
        
          Ärztekammer in Düsseldorf bei 1.700 Vorgängen.
        
        
          Weitere Anfragen wurden im kleinen Umfang
        
        
          durch die Kreis- und Bezirksstellen erledigt. 98 Pro-
        
        
          zent der Anfragen stammten von den Gerichten und
        
        
          Staatsanwaltschaften, die in 55 Prozent ihre Akten
        
        
          der Kammer zur Verfügung stellten. Nahezu alle
        
        
          Landgerichte, Amtsgerichte und Staatsanwaltschaf-
        
        
          ten im Kammerbereich richteten Anfragen an die
        
        
          Ärztekammer (9 Landgerichte, 52 Amtsgerichte und
        
        
          7 Staatsanwaltschaften). 13 Prozent der Anfragen
        
        
          kamen mit der Bitte um Amtshilfe von juristischen
        
        
          Institutionen außerhalb des Kammergebietes. Der
        
        
          Anteil telefonischer Anfragen stieg auf fünf Prozent.
        
        
          Von den circa 1.500 zivilrechtlichen Vorgängen
        
        
          entfielen 60 Prozent auf Landgerichte, 36 Prozent
        
        
          auf Amtsgerichte und vier Prozent auf sonstige An-
        
        
          fragen. Thematisch fand sich eine ähnliche Ver-
        
        
          teilung wie in den Vorjahren: In 39 Prozent der
        
        
          Verfahren waren Behandlungsfehlervorwürfe zu
        
        
          klären. In 45 Prozent der Verfahren ging es um
        
        
          Unfallfolgen, Invalidität, Erwerbsminderung oder
        
        
          Berufsunfähigkeit. Zehn Prozent betrug der Anteil
        
        
          der Verfahren zu Abrechnungsfragen oder zur me-
        
        
          dizinischen Notwendigkeit von Leistungen.
        
        
          Vier Prozent der Vorgänge betrafen die Klärung
        
        
          der Geschäftsfähigkeit und verwandte Fragen. Nur
        
        
          in 2,5 Prozent konnten Hinweise auf ein im Vorfeld
        
        
          durchgeführtes Verfahren bei der Gutachterkom-
        
        
          mission für ärztliche Behandlungsfehler gefunden
        
        
          werden.
        
        
          Im Berichtsjahr erreichten die Hauptstelle 117 Er-
        
        
          mittlungsakten der Staatsanwaltschaften zu Straf-
        
        
          verfahren, die Ärztinnen und Ärzte betrafen. Diese
        
        
          wurden mit erhöhtem Aufwand bearbeitet. In 73
        
        
          Prozent ging es um den Vorwurf der fahrlässigen
        
        
          Tötung, in 16 Prozent um fahrlässige Körperver-
        
        
          letzung. 67 Prozent der Behandlungsfälle stamm-
        
        
          ten aus der stationären Versorgung, operative und
        
        
          konservative Fachgebiete waren zu gleichen Tei-
        
        
          len betroffen. In 107 Fällen wurden medizinische
        
        
          Sachverständige zur Klärung des Behandlungsab-
        
        
          laufes benannt. In 13 Fällen kam es auf der Basis
        
        
          von schriftlichen Stellungnahmen der Ärztekam-
        
        
          mer zur Einstellung des Verfahrens mangels hin-
        
        
          reichenden Tatverdachts.
        
        
          Im Jahr 2012 wurden insgesamt 1.150 Kollegin-
        
        
          nen und Kollegen aus dem Kammerbereich als
        
        
          Sachverständige benannt. In der Regel wurden auf
        
        
          Anfrage der Gerichte und Staatsanwaltschaften
        
        
          mehrere geeignete Sachverständige vorgeschlagen,
        
        
          um Wiederholungsanfragen zu vermeiden. Hoher
        
        
          Arbeitsaufwand entstand, wenn bei komplexen
        
        
          Gutachtenaufträgen eine persönliche Kontaktauf-
        
        
          nahme mit einem potenziellen Sachverständigen
        
        
          notwendig wurde.
        
        
          
            Qualitätssicherung in der
          
        
        
          
            Schlaganfallbehandlung in Nordrhein
          
        
        
          Das im Jahr 2000 ins Leben gerufene und seit
        
        
          2010 von der Ärztekammer Nordrhein koordi-
        
        
          nierte Qualitätssicherungsprojekt wertet auf Basis
        
        
          einer freiwilligen Beteiligung weiter ansteigende
        
        
          Behandlungsdaten von Kliniken der Akutversor-
        
        
          gung des Schlaganfalls aus. 2012 wurde mit 22.900
        
        
          Datensätzen circa die Hälfte aller in Nordrhein
        
        
          stationär behandelten Schlaganfallpatienten in
        
        
          die Auswertung eingeschlossen. Die Entwicklung
        
        
          der Kennzahlen in den vergangenen Jahren belegt
        
        
          eine Stabilisierung wichtiger Prozessparameter auf
        
        
          hohem Niveau und spricht auch im Vergleich zu
        
        
          anderen Registerdaten für eine hochstehende Be-
        
        
          handlungsqualität in Diagnostik und Therapie in
        
        
          Nordrhein.
        
        
          
            Schlaganfallbehandlung: Prozessparameter
          
        
        
          
            2011(%)
          
        
        
          
            2012(%)
          
        
        
          Prähospitalzeit <3h nach Ereignis
        
        
          42,8
        
        
          40,9
        
        
          Präbildzeit <1h nach Aufnahme
        
        
          77,7
        
        
          78,8
        
        
          Prälysezeit <1h nach Aufnahme
        
        
          74,3
        
        
          76,0
        
        
          Hospitalsterblichkeit
        
        
          4,8
        
        
          
            Diagnostik
          
        
        
          CT
        
        
          92,4
        
        
          90,7
        
        
          MRT
        
        
          57,3
        
        
          60,5
        
        
          Hirngefäßdiagnostik extrakraniell
        
        
          93,5
        
        
          93,7
        
        
          Hirngefäßdiagnostik intrakraniell
        
        
          92,2
        
        
          92,6
        
        
          Schlucktestung nach Protokoll
        
        
          75,1
        
        
          76,5
        
        
          
            Therapie
          
        
        
          Marcumar®
        
        
          22,1
        
        
          23,3
        
        
          ASS in der Akutbehandlung
        
        
          83,7
        
        
          82,8
        
        
          ASS zur Dauerbehandlung
        
        
          80,4
        
        
          78,5
        
        
          Antihypertensiva bei arterieller Hypertonie
        
        
          97,9
        
        
          98,0
        
        
          Antidiabetika bei Diabetes mellitus
        
        
          89,5
        
        
          91,3
        
        
          Statine bei Hyperlipidämie
        
        
          95,7
        
        
          96,4
        
        
          Physio-Ergotherapie bei motorischen Ausfällen
        
        
          94,3
        
        
          93,8
        
        
          – davon innerhalb von 2 Tagen
        
        
          91,2
        
        
          90,4
        
        
          Logotherapie bei Sprach-Sprechstörungen
        
        
          90,4
        
        
          91,1
        
        
          – davon innerhalb von 2 Tagen
        
        
          87,0
        
        
          87,3
        
        
          Mobilisation
        
        
          89,7
        
        
          87,4
        
        
          – davon innerhalb von 2 Tagen
        
        
          85,9
        
        
          83,9
        
        
          
            Weitere Informationen: