Ärztekammer
Nordrhein
Jahresbericht 2013
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Medizinische Grundsatzfragen
Curriculare Fortbildung „Umweltmedizinische Beratung“
Seit 2007 ist es in Nordrhein möglich, berufsbeglei-
tend umweltmedizinische Kompetenzen im Rahmen der
curricularen Fortbildung „umweltmedizinische Bera-
tung“ zu erwerben. Die angehenden „Umweltmedizi-
nischen Berater“ werden in die etablierten Netzstruk-
turen in Nordrhein eingebunden.
Im Block IV des Curriculums werden die theo-
retisch vermittelten Inhalte durch einen Praxisteil
ergänzt. Um die „umweltmedizinischen Berater“ in
die etablierten Netzstrukturen in Nordrhein ein-
zubinden, hat die Ärztekammer Nordrhein Hospi-
tationsmöglichkeiten in Gesundheitsämtern, Am-
bulanzen und wissenschaftlichen Einrichtungen
organisiert und in einem Register zusammenge-
stellt
(
.
Abrechnung ärztlicher umweltmedizinischer Leistungen
nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)
Nach Kündigung der Umweltmedizin-Vereinbarung
gemäß § 2 Abs. 7 BMV-Ä sind im GKV-Bereich keine
Abrechnungspositionen mehr für umweltmedizinische
Leistungen vorhanden.
In Abstimmung mit der GOÄ-Abteilung der Ärzte-
kammer Nordrhein wurde auf Basis der Vergütung
für ärztliche umweltmedizinische Leistungen,
wie sie ursprünglich laut der Umweltmedizin-Ver-
einbarung bestanden hatte, eine Empfehlung zur
Abrechnung dieser Leistungen nach der GOÄ er-
arbeitet
(
nung_umweltmed_leistungen.pdf)
. Hiermit werden
die Kolleginnen und Kollegen bei der Abrechnung
ärztlicher umweltmedizinischer Leistungen auf
gebührenrechtlich eindeutiger Grundlage unter-
stützt.
Mobbing
Mobbing stellt ein relevantes Problem in Einrichtun-
gen des Gesundheitswesens dar.
Die Ärztekammer Nordrhein hat bereits 1998 ent-
sprechend dem Beschluss des Deutschen Ärztetages
aus dem Jahr 1998 als Ansprechpartnerinnen für
Ärztinnen und Ärzte bei Fragen des Missbrauchs
und der Repression in hierarchischen Arbeitsver-
hältnissen (Mobbing) benannt:
• Dr. Brigitte Hefer
(
0211 4302-2204) und
• Vertretung: Dr. Martina Levartz
(
, 0211 4302-2750)
Diese führen Beratungsgespräche mit von Mob-
bing betroffenen Kolleginnen und Kollegen. In den
Gesprächen zeigt sich, dass Mobbing oftmals nicht
das primäre Problem ist, sondern Organisations-
mängel, arbeits- oder berufsrechtliche Probleme im
Vordergrund stehen, die sich in Unzufriedenheit
und in Mobbing-Aktionen ausdrücken.
Im Zeitraum 2012 bis Juli 2013 haben sich ins-
gesamt 36 Kolleginnen und Kollegen in der Regel
telefonisch an die Mobbing-Ansprechpartnerinnen
gewandt.
Infektionsschutz
Im Juni 2012 fand das zweite infektiologische
Kammersymposium zum Thema „Aktuelle In-
fektionserkrankungen“ im Rautenstrauch-Joest-
Museum in Köln statt. Neben Übersichtsvorträgen
zu den Themen Multiresistenz und Hygiene be-
schäftigten sich weitere Redebeiträge der mit 300
Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besuchten
Veranstaltung mit der Diagnostik und Therapie
aktueller Infektionserkrankungen in Klinik und
Praxis. Eine Nachfolgeveranstaltung zum The-
ma hat im Juni 2013 im Haus der Ärzteschaft in
Düsseldorf stattgefunden.
Breiten Raum in der Arbeit des ständigen Kam-
merausschusses Infektionserkrankungen nahm
die Diskussion der Änderungen landesrechtlicher
Hygienebestimmungen durch die am 30. März 2012
in Kraft getretene
Verordnung über die Hygiene und
Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen
(HygMedVO) des Landes NRW
ein. Ein besonderer
Schwerpunkt war die Erarbeitung von Strategien
zur Deckung des durch die Ausweitung des Anwen-
dungsbereiches der Verordnung auf eine Vielzahl
ambulanter Gesundheitseinrichtungen geschaffe-
nen zusätzlichen Bedarfs an qualifiziertem ärztli-
chen Hygienepersonal.
Gutachten- und Sachverständigenwesen
Nach dem Heilberufsgesetz NRW ist es Aufgabe der
Ärztekammer, „auf Verlangen der Aufsichtsbehörden
Stellungnahmen abzugeben sowie auf Verlangen der
zuständigen Behörden Fachgutachten zu erstatten und
Sachverständige zu benennen“. 2012 blieb die Gesamt-
zahl der Anfragen zur Sachverständigenbenennung auf
hohem Niveau stabil. Aufgrund einer zunehmenden
Komplexität vieler Anfragen ist ein steigender Bearbei-
tungsaufwand zu verzeichnen.
2012 lag die Gesamtzahl der Anfragen zur Sach-
verständigenbenennung durch die Hauptstelle der