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logisch keinAnhalt für einen Ileus.KeinAnhalt für freie Luft

im Abdomen unter Berücksichtigung der zeitgleich angefer-

tigten Thoraxaufnahme.Weiterhin wird unter der Fragestel-

lung „Freie Luft, gedeckte Perforation bei Z. n. Polypabtra-

gung und akutem Abdomen“ im CT vom 4. Juli unter

anderem folgender Befund festgehalten: „Dilatierte, flüssig-

keitsgefüllte Dünndarmschlingen mit Spiegelbildungen als

Hinweis auf einen Dünndarmileus. Kein Anhalt für freie

Luft bzw. gedeckte Perforation.“

Im weiteren Verlauf finden sich keine weiteren Aufzeich-

nungen der Inneren Station. Laut ausführlicher Dokumen-

tation der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin wurde

die Patientin am 4. Juli um 17.00 Uhr dorthin verlegt. Für

18.00 Uhr findet sich der Vermerk: „diffuser Druckschmerz

im ges. Abdomen. Sono Abd. Meteorismus, gr. Zyste re.

Nierenbecken, keine freie Flüssigkeit, Harnblase leer bei

Dauerkatheter, flüssigkeitsgefüllte Darmschlingen im re.

Unterbauch. Info und Bitte um klinische Beurteilung durch

chir. Arzt vom Dienst.“

Um 19.10 Uhr Eintrag: „Telefonat mit Chirurg Dr. B., Situa-

tion geschildert. RR nach 1500 ml HAES 70/40, HF 120, Ab-

domen diffus druckschmerzhaft, Urin 100 ml in ca. 10 h.

Dr. K. hat Abdomenübersicht in Linksseitenlage gesehen.

Zunächst weiter zuwarten Dr. B. dixit.“

20.30 Uhr „Visite Dr. E….Bitte… NF jetzt.“ 21.50 Uhr „Bauch

prall und schmerzt die Patientin. Dr. E. weiß Bescheid. At-

mung etwas besser. Erhält Dolantin

®

und Tavor

®

“.

1.00 Uhr„laut Dr. E. darf Pat. zum Schlafen Tavor® erhalten,

Arterenol® soll RR entsprechend angehoben werden. Pat

soll zusätzlich Volumen bekommen …“

3.00 Uhr „Pat. trotz Tavor

®

nicht geschlafen.“

5.00 Uhr „Pat. unruhig, hyperventiliert, 1 Amp. Tavor

®

i.v..“

6.00 Uhr „Visite Dr. E., Anordnung Dipidolor®-perfusor.“

6.45 Uhr „Pat hat sich die Magensonde gezogen.“

11.00 Uhr „Beginn der operativen Revision bei Sigmaperfo-

ration nach Polypenabtragung. Lokale Peritonitis. Therapie:

Segmentresektion von 10 cm. End-zu-Seit (End?)-Anasto-

mose. Fibrinkleber, Easy-flow-Drainage. Spülung, protekti-

ves Ileostoma. Intraoperativ 3 x 4 cm große, gedeckte Sigma-

perforation mesenterialnah mit lokaler Peritonitis im linken

Unter- und Mittelbauch.“

Patho-Histologiebefund: „Sigmasegment mit wanddurch-

greifender phlegmonöser, nekrotisierender Entzündungsre-

aktion. Es handelt sich um einen Zustand nach Sigmaperfo-

ration. Residuale, überwiegend nekrotische und eingeblute-

te sowie koagulierte Polypenanteile. Residuale Anteile des

bekannten Coloncarcinoms. pT1pNXL0,V0,R0, G2“

Nachoperativ wurde die Patientin aufgrund eines komplika-

tionsreichen Verlaufs mit mehrfachen operativen Revisionen,

Infektbekämpfung und Langzeitbeatmung (bis 22. August)

vom 5. Juli bis 5. September intensivmedizinisch betreut.

Im Einzelnen sind folgende Eingriffe durchgeführt worden:

12.7. Re-Laparotomie wegen Platzbauch. Lavage.

17.7. Erneuerung Vacuseal-Verband.

19.7. Dünndarmprolaps medial vom Ileostoma.

Ileostoma-Rückverlagerung.

25.7. Unterbauchrevision mit Abstrich.

26.7. Naht einer Anastomoseninsuffizenz mit Stuhlfistel.

27.7. Programmierte Re-Laparotomie mit Transverso-

kolostomie (lt. Stellungnahme der Ärzte).

3.8. Übernähen einer erneuten Anastomosenleckage

mit Fistel und umgebender Peritonitis bei entzünd-

lichem Konglomerat aus Dünn- und Dickdarm.

6.8. Revisions-OP bei Platzbauch.

Offene Wundbehandlung.

25.8. Sekundäre Hautnaht.

Ab 5. September Betreuung auf der chirurgischen Allge-

meinstation. Am 20. Oktober Entlassung auf Wunsch der

Angehörigen.

Am 27. Oktober ambulante Kontrolle: In der Ambulanz er-

folgreiche kardiopulmonale Reanimation bei Herz-Kreis-

lauf-Stillstand vermutlich auf dem Boden eines Grand Mal-

Anfalls. Hierbei Lungenverletzung mit Pneumothorax. Im

Verlauf respiratorische Insuffizienz mit erneuter Beat-

mung ab 3. November.

Am 30. Dezember Tod im septischen Kreislaufversagen

u. a. nach Pneumonie.

Beurteilung

Die vorgenommene Teilabtragung des sehr großen Prozes-

ses im Sigma wurde durch die Internisten fehlerhaft durch-

geführt. Die Entfernung eines großen breitbasigen Polypen

in mehreren Etappen ist vor allem bei Patienten im ge-

schwächten Allgemeinzustand vertretbar. Dabei ist aber

sorgfältig auf die Intaktheit der darunterliegenden Submu-

cosa bzw.Muscularis propria zu achten. Dies fand im vorlie-

genden Fall behandlungsfehlerhaft nicht statt.

Der sehr große Wanddefekt von über 3 x 4 cm Größe wurde

bei der Abtragung durch die Internisten nicht erkannt. Die

erforderliche Sorgfalt wurde bei der Abtragung des als

„monströs“ beschriebenen Polypen nicht eingehalten.

Darmperforation nicht erkannt

Die direkt im Anschluss auftretenden Bauchschmerzen

wurden von dem in der Nacht (22.45 Uhr) hinzugezogenen

Chirurgen fehlinterpretiert. Zwar sind klinische Abdomi-

nalbefunde bei adipösen Patienten häufig schwierig zu er-

heben und zu beurteilen, jedoch hätten bei der bekannten

Situation einer vorausgegangenen Teilabtragung eines gro-

ßen Polypen bereits zu diesem Zeitpunkt ergänzende appa-

rative Untersuchungen, wie Röntgen, Kontrasteinlauf, CT,

veranlasst werden müssen.

Tabelle 1: Laborbefunde

4.7.

4.7.

4.7.

5.7.

8.00 Uhr 18.30 Uhr 23.45 Uhr 7.00 Uhr

Leukozyten

14,70/μl 17,00/μl 25,3/μl

31,6/μl

Kreatinin

1,6 mg/dl 2,8 mg/dl

CRP

6,8 mg/dl 15,3 mg/dl 22,7 mg/dl 27,5 mg/dl

LDH

271 U/l

Hb

10,0 g/dl

Quick

80%

54%

Fibrinogen

628 mg/dl

Darmperforation bei der Koloskopie

Gutachtliche Entscheidungen

199