105
energie | wasser-praxis
10/2014
Trinkwasser …
Mein Name ist Mario Kratz
und ich bin 43 Jahre alt. Schon seit meinem 15. Lebens-
jahr arbeite ich bei den Verbandsgemeinde-Werken Nastätten. Angefangen habe ich
damals als Auszubildender zumVer- und Entsorger mit der Fachrichtung Wasserver-
sorgung. Im Anschluss an meine dreijährige Lehrzeit konnte ich als Fachkraft sechs
Jahre lang praktische Erfahrungen sammeln. Meine Kollegen und ich waren für die
Überwachung und Instandhaltung der Anlagen sowie des Wasserrohrnetzes der
Gemeinde zuständig. 1995 habe ich in Dresden eine einjährige Fortbildung zum
„GeprüftenWassermeister“ absolviert und seit Frühjahr 1997 arbeite ich nun bei den
Verbandsgemeinde-Werken Nastätten als Wassermeister.
Die Verbandsgemeinde-Werke Nastätten sind ein Eigenbetrieb mit einer dezentralen
Struktur. Zur Verbandsgemeinde gehören 32 Ortsgemeinden und die Stadt Nastätten.
Insgesamt versorgen wir ca. 16.500 Einwohner mit Trinkwasser. Diese Herausforde-
rung meistere ich gemeinsam mit vier im Betrieb ausgebildeten Fachkräften. Zu
unseren Aufgaben gehört die gesamte Bandbreite der Trinkwasserversorgung, von
der Gewinnung über die Förderung und Aufbereitung bis hin zur Speicherung und
Verteilung über das Rohrnetz. Konkret bedeutet dies, dass wir etwa 60 Anlagen
(Quellen, Brunnen, Aufbereitungsanlagen und Hochbehälter) und rund 220 Kilo-
meter Rohrnetz betreuen, an das ca. 5.500 Abnahmestellen angeschlossen sind.
Zudem gewährleisten meine Kollegen und ich gemeinsam den Bereitschaftsdienst.
Bei der Breite von Aufgaben gibt es für mich daher kein typisches Arbeitsgerät. Auf
dem Foto bin ich bei der Kontrolle einer der vielen instandgesetzten Trinkwasser-
Aufbereitungsanlagen zu sehen. Dass diese fehlerfrei funktionieren und immer auf
dem Stand der Technik sind, ist eine meiner wichtigsten Aufgaben.
Als Wassermeister und damit Führungskraft in unserem Unternehmen ist mein
Arbeitstag inzwischen mehr von organisatorischen Aufgaben als von praktischer
Tätigkeit geprägt. So gehört zum Ablauf eines typischen Arbeitstages die Durch-
sprache und Verteilung der anstehenden Aufgaben, die Materialbeschaffung, die
Mitwirkung bei Planung und Überwachung von Baumaßnahmen sowie die sach-
liche Prüfung von Rechnungen. Am meisten mag ich die große Abwechslung und
Vielseitigkeit in unserem Betrieb. So wechseln sich Tagesgeschäft, Planungsarbeiten
und die Betreuung der Baustellen ab. Damit verbunden ist die Herausforderung,
Entscheidungen von Minute zu Minute den jeweiligen Aufgaben und Arbeiten
anzupassen.
In den vielen Jahren sind sicherlich viele hervorzuhebende Ereignisse geschehen.
Die größten, denke ich aber, waren der Aufbau und die ständige Weiterentwicklung
unserer Fernwirkanlage und der Umzug in ein neues Betriebsgebäude im letzten
Jahr. Ein großer Motivationsschub für unser Team.
W