– Sonderheft
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LESERANFRAGEN
dem Fall muss jedoch eine blitzstromtrag-
fähige Verbindung zwischen der (eventuell
separaten) Erdungsanlage der Antennen-
anlage sowie der Haupterdungsschiene
der elektrischen Anlage des Gebäudes
hergestellt werden. Die Verbindung kann
entfallen, wenn der Fundamenterder des
Gebäudes für beide Zwecke verwendet
wird und zwischen beiden Anschluss-
punkten eine blitzstromtragfähige elektri-
sche Verbindung besteht.
Zum Fall 2 (Ausnahmefall).
Werden die
Bedingungen nach Bild
erfüllt, dann
kann die Installation der Antennenanlage
entsprechend Bild
(entspricht Bild 15
aus [1]) erfolgen:
3,0
1,0
1,5
2,5
0,5
2,5 2,5
Angaben in m
a)
b)
c)
d)
Legende:
Erdungsanschlusspunkt
Armierung, Stahlkonstruktion
Beispiele von Erdungsanlagen
a) Erder im Gebäudefundament
b) Staberder aus Stahl (min. 1 m Abstand von Außenwand/Fundament)
c) Banderder aus Stahl (min. 1 m Abstand von Außenwand/Fundament)
d) StahlskeIlet, Stahlbauten
Quellen: [1]
4c
3b
3a
4a
4b
4 1
∼
=
2
5
Anmerkung 1:
Die Verbindungsschie-
ne 3a, die die Kabelschirme (äußere
Leiter) der Ausgangskabel der Kopf-
steIle mit dem Schutzpotentialaus-
gleichsleiter 4a verbindet, kann eine
temporäre Verbindung sein, um Sicher-
heit während des Geräteaustauschs
zu gewährleisten.
Anmerkung 2:
Die Verbindungsschie-
nen 3a und 3b können entweder
metallene Schienen zur direkten Befes-
tigung und Kontaktierung der Koaxial-
kabelschirme sein oder ein Block
doppelseitiger F-Steckverbinder.
Anmerkung 3:
Die Verbindung zwi-
schen den KopfsteIlengeräten und den
metallenen Montageschienen wird
entweder über das metallene Geräte-
gehäuse oder durch einen zusätzlichen
Schutzpotentialausgleichsleiter 4 her-
gestellt.
(Anmerkungen gelten auch für Bild
)
Beispiel für das Verbinden der
Antenne und der KopfsteIle (Gebäude
ohne Blitzschutzanlage und Blitzein-
schlagsrisiko kleiner oder gleich zu-
lässigem Risiko)
Legende:
1
Netzspannungsversorgung
2
Haupterdungsschiene
3a, 3b Verbindungsschienen
4 (a, b, c) Schutzpotentialausgleichsleiter
5
Fundamenterder
Die dabei verwendeten Schutzpotential-
ausgleichsleiter (4, 4a, 4b, 4c) müssen
mechanisch stabil sein und einen Quer-
schnitt von mindestens 2,5 mm
2
(ge-
schützt) oder 4 mm
2
(nicht geschützt)
Kupfer aufweisen sowie den Forderungen
der VDE 0100 entsprechen.
Literatur
[1] DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011:06
Kabelnetze für Fernsehsignale, Tonsignale
und interaktive Dienste – Teil 11: Sicherheits-
anforderungen.
V. Raab
Haftungsausschluss für
Erdungsanlagen
?
Bei Bauausschreibungen wird der
Auftrag für die elektrische Anlage
oft erst vergeben, nachdem die Ar-
beiten am Rohbau schon begonnen
haben oder bereits abgeschlossen
sind. Meist wurde dann auch der Fun-
damenterder, oder falls notwendig,
die Potentialsteuerung (z.B. in der
Landwirtschaft) schon errichtet. Ob
diese wichtigen Anlagenteile den
geltenden Vorschriften entsprechen,
lässt sich dann teilweise nur sehr
schwer feststellen. Dies gilt insbeson-
dere für die Anlagenteile, die vollstän-
dig in Beton eingebettet sind – hier
wären z.B. die Art der Verbindungs-
klemmen, eventuell eingesetzte Keil-
verbinder oder auch die Ausführung
der Potentialsteuerung zu überprüfen.
Zudem gibt es hierzu oftmals keine
Dokumentation.