

Weiterbildungsordnung Ärztekammer Nordrhein
61
Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Wei-
terbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon können
- bis zu 12 Monate in der stationären Patientenversorgung im
Gebiet Chirurgie angerechnet werden
- 6 Monate in einem anderen Gebiet angerechnet werden
- bis zu 12 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet/ange-
rechnet werden
Weiterbildungsinhalt:
Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in
- der Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und
Rehabilitation von Erkrankungen, Infektionen, Verletzungen
und Fehlbildungen des männlichen Urogenitalsystems und
der weiblichen Harnorgane sowie Notfallversorgung
- der Vorbeugung, (Früh-)Erkennung, Behandlung und Nach-
sorge von urologischen Tumorerkrankungen
- den Grundlagen der gebietsbezogenen Tumortherapie ein-
schließlich der Indikationsstellung zur urologischen Strah-
lentherapie
- der Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patien-
ten
- den umwelthygienischen Aspekten der Entstehung urologi-
scher Tumore
- der Erkennung und Behandlung der erektilen Dysfunktion
einschließlich der Erkennung andrologischer Störungen und
Indikationsstellung zur weiterführenden Behandlung
- der Familienplanung und Sexualberatung des Mannes und
des Paares
- der Sterilisation und (Re-)Fertilisierung des Mannes
- der Erkennung und Behandlung gebietsbezogener endokrin
bedingten Alterungsprozesse
- der Erkennung proktologischer Erkrankungen und der Indi-
kationsstellung zur weiterführenden Behandlung
- der Ernährungsberatung und Diätetik bei urologischen Er-
krankungen
- der Indikationsstellung zur operativen Behandlung und der
Risikoeinschätzung und prognostischen Beurteilung ein-
schließlich der Nierentransplantation
- den Prinzipien der perioperativen Diagnostik und Behand-
lung
- endoskopischen und minimal-invasiven Operationsverfah-
ren
- der Erhebung einer intraoperativen radiologischen Befund-
kontrolle unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes
- instrumentellen und funktionellen Untersuchungsmethoden
einschließlich urodynamischer Verfahren
- psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen
und psychosozialen Zusammenhängen
- der Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung
und -behandlung für Laboruntersuchungen einschließlich
den Grundlagen zytodiagnostischer Verfahren sowie Einord-
nung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
- Wundversorgung, Wundbehandlung und Verbandslehre
- der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie
- der Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließ-
lich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der
Vitalfunktionen und Wiederbelebung
- der Indikationsstellung und Überwachung physikalischer
Therapiemaßnahmen
- der Indikationsstellung zur Isotopendiagnostik
Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:
- urologische Früherkennungsuntersuchungen
- Ejakulatuntersuchungen
- kulturelle bakteriologische und mykologische Untersuchung
im Nativmaterial (Urin, Prostatasekret, Ejakulat) unter Ver-
wendung eines Trägers mit einem oder mehreren vorgefer-
tigten Nährböden (z. B. Eintauchnährböden)
- Keimzahlschätzung
- Nachweis antimikrobieller Wirkstoffe mittels Hemmstofftest
- Ultraschalluntersuchungen der Urogenitalorgane, des Retro-
peritoneums und Abdomens einschließlich Doppler-/Duplex-
Sonographien der Gefäße des Urogenitaltraktes
- Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich
suprapubischer Zystostomie, Harnleiterschienung und Legen
von Drainagen sowie der Gewinnung von Untersuchungsma-
terial
- Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale
und parenterale Ernährung einschließlich Sondentechnik
- Lokal- und Regionalanästhesien
- urodynamische Untersuchungen einschließlich Provokati-
onstests und Uroflowmetrie
- extrakorporale Stoßwellenbehandlung
- urologische Eingriffe einschließlich endoskopischer, laparo-
skopischer, lasertherapeutischer, ultraschallgesteuerter und
sonstiger physikalischer Verfahren,
- an Niere, Harnleiter, Retroperitonealraum, z. B. Nephrekto-
mie, Ureteroskopie, Nierenbeckenplastik
- an Harnblase und Prostata, z. B. Harn-Inkontinenzoperati-
on, Prostataadenomektomie einschließlich transurethraler
Prostata- und/oder Blasentumoroperationen
- am äußeren Genitale und Harnröhre z. B. Hodenbiopsie,
Zirkumzision, Orchidopexie, Varikozelen/Hydrozelen-Ope-
ration, Urethrotomie
- Mitwirkung bei operativen Eingriffen höherer Schwierig-
keitsgrade, z. B. Radikaloperation bei urologischen Krebser-
krankungen