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schemata; hier auch Fragen nach Medikamenten, Nebenwirkungen, Genussmitteln,

ggf. Lebensgewohnheiten, Allergien etc.).

Familienanamnese

Angaben in diesem Abschnitt beantworten die Fragen:

• Gibt es ähnliche Krankheitsbilder in der Familie des Patienten?

• Gibt es Erkrankungen mit Vererbungstendenz in seiner Familie (z.B. Hochdruck, Depression,

Typ-II-Diabetes, bestimmte Tumorerkrankungen)?

• In diesemAbschnitt ist

explizites Strukturieren

wichtig: Der Patient sollte wissen, warumder

Arzt sich für die Familiengeschichte interessiert und wie detailliert er informiert werdenmöchte.

• Es überwiegen

fokussierende

und

geschlossene

Fragen.

Sozialanamnese

Angaben in diesem Abschnitt beantworten die Fragen:

• Unter welchen sozialen Bedingungen lebt dieser Patient?

• Wie geht er mit der Erkrankung im Alltag um?

• Welche eigene Vorstellung hat der Patient von der Erkrankung?

• Wenn es keine spezifischen Hinweise beispielsweise auf berufsbedingte Erkrankungen gibt

(z.B. Kontaktallergien, Schlafstörungen bei Schichtarbeit), Gesprächsraum öffnen für den

Patienten mit patientenzentrierter Kommunikation; sonst

fokussierende Fragen

.

• Nach Abschluss der vollständigen Anamnese

Zusammenfassen, Informieren

über die

Arbeitshypothesen und die nächsten Schritte in Diagnostik und Therapie.

Besonderheiten in den einzelnen Fächern

Gerade in der Vegetativen Anamnese wird deutlich, dass die einzelnen Fächer unterschiedlich

genaue Angaben zu einzelnen Organsystemen oder funktionellen Systemen fordern (z.B. in der

Gynäkologie: Menarche, Regelanamnese, Art der Geburten, Menopause usw.).

Für einzelne Krankheitsbilder gibt es spezielle Fragen, mit denen in der

Speziellen Anamnese

der Schweregrad einer Erkrankung eingeschätzt wird (z.B. schmerzfreie Gehstrecke bei der PAVK

oder Barthel-Index zur Erfassung grundlegender Alltagsfunktionen).

Literatur

Medizinisches Wissensportal der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer (BÄK) unter:

http://patientensicherheit-online.de/h5s

[Stand: 18.03.2015]

Leitfaden „Bestmögliche Arzneimittelanamnese“ im Rahmen der High 5s-SOP „Medication Reconciliation“ des Ärztlichen Zentrums für Qualität

in der Medizin (gemeinsames Institut von BÄK und KBV) unter:

http://www.kh-cirs.de/faelle/pdf/bestmoegliche-arzneimittelanamnese-leitfaden.pdf

[Stand: 18.03.2015]

Präsentationsfolien: „Der einheitliche patientenbezogene Medikationsplan“ von Dr. med. Amin-Farid Aly (Arzneimittelkommission

der deutschen Ärzteschaft) unter:

http://www.akdae.de/Fortbildung/Vortraege/Weitere/2014-conhit.pdf

[Stand: 18.03.2015]

Heranführen an spezifische Gesprächssituationen

Ärztekammer

Nordrhein