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Mehr an der klinischen Realität orientiert sich das folgende Prozedere, das zudem die basalen

Kommunikationstechniken im Bereich von Struktur, Vermitteln von Informationen und Aufgrei-

fen von Emotionen integriert. Es lässt sichmit demAkronym

BAD

beschreiben, wobei

B

für

Brea-

king bad news

,

A

für

Acknowledge patient’s reactions

, und

D

für

Develop plans for the near

future

steht. Diesem Dreischritt lassen sich die folgenden detaillierten Punkte zuordnen:

Breaking bad news

Was muss ich wissen?

Bevor der Arzt die Information gibt, muss er sich selbst informieren.

Was weiß der Patient?

In Situationen, in denen der Arzt als Spezialist erstmalig hinzugezogen

wird, ist es ratsam, den Patienten zu fragen:

«Können Sie mir kurz sagen, was Sie über Ihre

Krankheit wissen?»

, bevor die schlechte Nachricht überbracht wird. Nicht immer stimmt das,

was Kollegen über das Wissen des Patienten erzählen, mit dem überein, was der Patient tatsäch-

lich weiß.

Ankündigen:

«Es tut mir leid ...»

Die Ankündigung fokussiert die Aufmerksamkeit des Patienten

auf das, was kommt. Manchmal nimmt der Patient die schlechte Nachricht vorweg:

«Ist der

Tumor wieder da?»

KISS: Keep It Short and Simple

Die meisten schlechten Nachrichten kann man kurz und ein-

fach übermitteln. Ärzte, die lange und kompliziert reden, gehen weniger auf die Bedürfnisse der

Patienten ein als auf ihre eigenen.

Warten:

Essenziell nach der Überbringung der schlechten Nachrichten ist eine Pause. Nur so hat

der Patient die Chance, seine ganz individuelle Reaktion und seine momentanen Bedürfnisse zu

zeigen. Für Ärzte ist dieser Moment oft schwer aushaltbar.

Acknowledge patient’s reactions

Je nachdem, wie die Reaktion des Patienten ausfällt, geht der Arzt entweder mehr auf die

Emotionen oder auf sein Informationsbedürfnis ein.

Zum

Umgang mit Emotionen

empfehlen sich die Techniken des NURSE (siehe 2.3.)

Zum

Umgang mit dem Informationsbedürfnis

des Patienten: Techniken zur Informations-

vermittlung (siehe 2.4.)

Kein vorschneller Trost!

Trost ist wichtig, wenn er Mitgefühl vermittelt oder Hoffnungen unter-

stützt. Wenn er vorschnell gegeben wird, nimmt er Patienten die Zeit, um sich darüber klar zu

werden, um was sie sich sorgen, wovor sie Angst haben und was sie im Moment noch wissen

wollen.

Heranführen an spezifische Gesprächssituationen

Ärztekammer

Nordrhein