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Literatur
ÄrztlichesZentrum fürQualität inderMedizin(ÄZQ) inZusammenarbeitmitdemInstitut fürPatientensicherheitunddenProjektkrankenhäusern
unter:
http://www.patienten-information.de/mdb/edocs/pdf/patientensicherheit/leitfaden-arzneimittelanamnese.pdf/[Stand: 19.03.2015]
Carow F, Rieger K, Walter-Sack I, Meyer MR, Peters FT, Maurer HH, Haefeli WE. Objective assessment of nonadherence and unknown
co-medication in hospitalized patients. Eur J Clin Pharmacol 2012;68:1191–9.
Rieger K, Scholer A, Arnet I, Peters FT, Maurer HH, Walter-Sack I, Haefeli WE, Martin-FacklamM. High prevalence of unknown co-medication
in hospitalised patients. Eur J Clin Pharmacol 2004;60:363–8.
Seidling HM, Lampert A, Lohmann K, Schiele JT, Send AFJ, Witticke D, Haefeli WE. Safeguarding the process of drug administration with an
emphasis on electronic support tools. Br J Clin Pharmacol 2013;76 Suppl 1:25–36.
Serper M, McCarthy DM, Patzer RE, King JP, Bailey SC, Smith SG, Parker RM, Davis TC, Ladner DP, Wolf MS. What patients think doctors know:
beliefs about provider knowledge as barriers to safe medication use. Patient Educ Couns 2013;93:306–11.
3.4. Schlechte Nachrichten überbringen
InderwissenschaftlichenLiteratur über ärztlicheGesprächsführunggibt es kaumeineGesprächs-
situation, die so intensiv beforscht ist wie das „Überbringen von schlechten Nachrichten». Das
hat damit zu tun, dass die Mitteilung «schlechter Nachrichten» nicht nur von Patienten sondern
auch von Ärzten als außerordentlich emotional belastend erlebt wird. Das bekannteste Lehr- und
Lernmodell ist
SPIKES
:
S
etting:
Gesprächsrahmen herstellen (Störungen vermeiden, Bezugsperson
mit einbestellen etc.)
P
erception:
Wahrnehmung/Informationsstand des Patienten einschätzen
(Was weiß der Patient über seine Erkrankung?)
I
nvitation:
Einschätzen der Bereitschaft, die „schlechte Nachricht“ aufzunehmen
K
nowledge:
Ankündigung und Mitteilung der relevanten Informationen
E
mpathy:
Emotionen des Patienten beachten und auf diese eingehen
(Mitgefühl, emotionale Unterstützung etc.)
S
trategy and summary: Zusammenfassen und weiteres Vorgehen besprechen
Ein derart umfangreiches Modell lässt sich nicht auf alle Situationen des klinischen Alltags über-
tragen. Eine Unterscheidung zwischen der Mitteilung einer chronischen Erkrankung (beispiels-
weise Rheuma) oder einer akut und lebensbedrohlichen Erkrankung (beispielsweise palliative
Behandlungssituation bei einer Krebserkrankung) ist sinnvoll.
Vor allembei letzterer ist der zweite Punkt (Perception) umstritten, da sein Befolgen
(«Haben Sie
denn eine Idee, was wir heute miteinander besprechen werden?»)
den Patienten unnötig auf die
Folter spannt. Es macht aber Sinn, die Erwartungen und Befürchtungen des Patienten zu Beginn
des Gespräches zu erfassen, wenn zum Beispiel dem Onkologen nicht klar ist, ob der Patient
überhaupt weiß, dass es jetzt um einen kritischen Befund geht.
Heranführen an spezifische Gesprächssituationen
Ärztekammer
Nordrhein