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Handreichungen sind beispielsweise die von der Bundesärztekammer unterstützten Broschüren
„Aus Fehlern lernen“ und „Reden ist Gold“
(www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de) oder
das Fehlerberichtssystem der deutschen Ärzteschaft, das Critical-Incident-Reporting-System
(CIRS)
(www.cirsmedical.de).
Literatur
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.: Reden ist Gold. Kommunikation nach einem Zwischenfall. Bonn, 2012.
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V.: Netzwerk für eine kontinuierliche Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland unter:
www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de[Stand: 18.03.2015]
Helmchen L.A., Richards M.R., McDonald T.B.: How does routine disclosure of medical error affect patients’ propensity to sue and their
assessment of provider quality? Evidence from survey data. Med Care. 2010; 48(11): 955-61.
Kachalia A., Kaufman S.R., Boothman R., Anderson S., Welch K., Saint S., Rogers M.A.: Liability claims and costs before and after implementation
of a medical error disclosure program. Ann Intern Med. 2010; 153(4): 213-21.
López L., Weissman J.S., Schneider E.C., Weingart S.N., Cohen A.P., Epstein A.M.: Disclosure of hospital adverse events and its association
with patients’ ratings of the quality of care. Arch Intern Med. 2009; 169(20): 1888-94.
O’Connor E., Coates H.M., Yardley I.E., Wu A.W.: Disclosure of patient safety incidents: a comprehensive review. Int J Qual Health Care. 2010;
22(5): 371-9.
Stiftung für Patientensicherheit: Kommunikation mit Patienten und Angehörigen – Wenn etwas schief geht. Schriftenreihe Nr. 1. Zürich, 2006.
CIRS: Berichts- und Lernsystem der deutschen Ärzteschaft für kritische Ereignisse in der Medizin des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der
Medizin (gemeinsames Institut von BÄK und KBV) unter:
http://www.cirsmedical.de/[Stand: 18.03.2015]
3.12. Gespräch zwischen den Berufsgruppen
Im klinischen Alltag ist es evident, dass in multiprofessionellen Teams das Fachwissen und das
Wissen über einen Patienten auf verschiedene Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen
verteilt ist – erst die Zusammenführung macht dieses gemeinsame Wissen für die Beteiligten
nutzbar. Dieser Erfahrung steht allerdings eine nicht eindeutige Evidenz gegenüber: Die letzte
Ausgabe der Cochrane Review zur interprofessionellen Kommunikation hat untersucht, ob sich
Interventionen zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Berufsgruppen (i.d.R. zwischen
Ärzten und Pflegenden) in verbesserter Behandlungsqualität niederschlagen. Es zeigt sich, dass
in sieben von 15 Studien Qualitätsindikatoren besser werden (z.B. Anzahl klinischer Fehler auf
einer Notfallstation, Behandlungsqualität bei Diabetes-Patienten usw.), vier Studien haben ge-
mischte Ergebnisse und vier Studien zeigen keinen Effekt.
Die Chance zur interdisziplinären Zusammenarbeit ergibt sich am ehesten in der stationären
Behandlung von Patienten; im Krankenhaus ist die Visite die Gelegenheit, in dem Pflegepersonal
und Ärzte gemeinsammit Patienten sprechen und ihr Fachwissen einbringen können. Damit dies
geschieht, müssen vor allemPflegende erleben, dass ihr Beitrag notwendig ist für die Beurteilung
eines Patienten: Sie müssen explizit eingeladen werden, ihr Fachwissen einzubringen. Dies wird
Heranführen an spezifische Gesprächssituationen
Ärztekammer
Nordrhein