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T E C H N I K
energie | wasser-praxis
10/2014
von imMittel 2,8 mg NO
3
/l. Der mitt-
lere Exzess-N
2
beträgt 34,4 mg NO
3
/l.
Der Nitrateintragswert liegt somit bei
37,2 mg NO
3
/l. Nur vereinzelt war
nicht denitrifiziertes Nitrat messbar
(Abb. 4)
.
Die ausgewählte Messstelle auf der
Geest
(Abb. 5)
zeigt eine große Dyna-
mik der untersuchten Parameter.
Durchgängig ist Nitrat messbar, seit
2008 steigen die Werte (Summe Ex-
zess-N
2
und NO
3
) relativ kontinuier-
lich an. Wurden 2008 noch Jahresmit-
tel von 6 mg NO
3
/l gemessen, so stie-
gen die mittleren Nitratkonzentratio-
nen 2011 auf 41 mg NO
3
/l, 2012 auf
69 mg NO
3
/l und 2013 bis auf 137 mg
NO
3
/l an. Der Exzess-N
2
-Wert weist bis
Ende 2012 jeweils rund 40 bis 60 mg
NO
3
/l abgebautes Nitrat auf. In der
Summe berechnen sich somit Nit-
rateinträge von im Mittel 104 mg
NO
3
/l, die jedoch ebenfalls einen
deutlichen Anstieg von 54 mg NO
3
/l
im Jahr 2008 bis auf 138 mg NO
3
/l im
Jahr 2013 zeigen. Mit diesen Änderun-
gen einhergehend, hat auch das Nitrat-
abbauvermögen (Anteil Exzess-N
2
von
Gesamt-N-Eintrag) deutlich abgenom-
men. Wurden 2008 noch nahezu
90 Prozent des eingetragenen Nitrats
abgebaut, sank die Abbauleistung 2011
auf 62 Prozent und 2012 auf 48 Pro-
zent, um 2013 schließlich gegen Null
zu tendieren.
Die Entwicklung der Nitratkonzentra-
tion an dieser Messstelle stellt derzeit
einen Einzelfall im Wasserschutzge-
biet dar. Dennoch geben die Ergebnis-
se Anlass zur näheren Untersuchung
möglicher Ursachen, die diesen zügi-
gen Abfall der Nitratabbauleistung be-
dingt haben könnten. Hinweise kön-
nen aus dem Verlauf der ebenfalls ab-
nehmenden Sulfatwerte sowie der
Hydrogencarbonatwerte abgeleitet
werden.
Vor März 2013 lagen die Sulfatkonzen-
trationen zwischen 100 und 150 mg/l
und verliefen analog zumNitratumsatz
(Exzess-N
2
). Seit März 2013 sind die
Sulfatkonzentrationen auf 50 bis
60 mg SO
4
/l gesunken und die Nitrat-
nen Nitrats. In der Summe aus ge-
messenem und abgebautem Nitrat
(N
2
/Ar) resultieren Nitratkonzentra-
tionen von zum Teil über 100 mg
NO
3
/l, der reine Nitratmesswert hät-
te Ergebnisse von 0 bis 40 mg N0
3
/l
ergeben.
•
Im Jahresgang schwanken Nitrat-
konzentrationen und Abbauleistun-
gen, wobei die Grundwasserstände
und somit die Einflussgrößen Nie-
derschlag und Sickerwasserneubil-
dung sowie die Nutzung Einfluss
nehmen.
•
WährendNitrateinträge in derMarsch
in der Regel nahezu vollständig abge-
baut werden, bleiben auf der Geest
Rest-Nitratgehalte in der Regel mess-
bar.
Zwei Messreihen werden im Folgenden
beispielhaft für die Landschaftsräume
Marsch und Geest dargestellt und nä-
her beschrieben.
In der Marsch zeigen die gemessenen
Nitratkonzentrationen im Grundwas-
ser durchgängig sehr niedrige Werte
-4
-2
0
2
4
6
8
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
22.1.2008
26.6.2008
28.7.2008
19.8.2008
16. 2008
24.2.2011
12.5.2011
27.6.2011
25.8.2011
27.10.2011
6.12.2011
16.2.2012
27.3.2012
24.5.2012
11.9.2012
14.11.2012
19.3.2013
28.5.2013
25.6.2013
20.8.2013
pH-Wert; Meter unter Geländeoberfläche
Sulfat und Exzess-N [mg/l]; Nitratabbauleistung [%]
2
Exzess-N
2
Nitratgehalt
Sulfat
Nitratabbau %
GW-Stand
pH-Wert
9.
Abb. 5:
Nitratkonzentrationen Exzess-N
2
und Sulfatgehalte sowie pH-Werte, Grundwasserstand unter Geländeober-
kante und Nitratabbauleistung in einer Messstelle der Geest (Exzess-N
2
[= abgebautes Nitrat]) 2008 bis 2013
Quelle: IGLU
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
Nitrat [mg/l]
Exzess-N
2
Nitratgehalt
Abb. 4:
Nitratkonzentrationen in zwei nahe gelegenen Messstellen der Marsch (Exzess-N
2
[= abgebautes Nitrat]
und Nitrat) 2008 bis 2013
Quelle: IGLU
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