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energie | wasser-praxis
10/2014
Rohstoffe aus dem Wasser
Wie kam es zu der Idee, die Reststoffenunie zu
gründen?
Die bei der Trinkwasserbereitung aus Grund-
und Oberflächenwasser anfallenden Abfälle
bzw. Rückstände wurden in der Vergangen-
heit leider systematisch auf Deponien ent-
sorgt, obwohl es für einige Reststoffe durchaus
Anwendungsmöglichkeiten gibt. Der Trink-
wassersektor war sich dieser Verschwendung
sehr wohl bewusst, hatte jedoch in den späten
1980er-Jahren wenig Vertrauen in die Abfall-
wirtschaft. Die war damals wenig transparent
und kaum auf das Recycling von Rückständen
aus der (Trink-)Wasseraufbereitung einge-
stellt, wodurch die Wasserversorger wenig
Einfluss auf die Verwertung und letztliche
Bestimmung dieser Rückstände hatten. Zu
Beginn der 1990er-Jahre erstellte der Verband
Niederländischer Wasserversorgungsunter-
nehmen (Vewin) einen Umweltplan, der mit
zur Gründung eines gemeinsamen Entsor-
gungsunternehmens beitrug, das mit Verwer-
tung und Recycling beauftragt wurde: Rest-
stoffenunie Waterleidingbedrijven B. V. (RU).
In den Niederlanden gibt es derzeit zehn Was-
serversorger, die alle an diesem Unternehmen
beteiligt sind.
In den Niederlanden ist die
Vewertung von Wasserwerksrückständen
bereits seit Längerem
ein gängiges Verfahren. Hay Koppers, Geschäftsführer der Reststoffenunie Waterleiding­
bedrijven B. V., über den nachhaltigen Umgang mit Wasserwerksrückständen und über die
Chancen und Möglichkeiten auch für
deutsche Wasserversorger
.
Quelle: Istockphoto.com
I N T E R V I E W
Das Betonklinkerpflaster
dieser Amsterdamer
Gracht enthält Kalkpellets
als Betonzuschlagstoff.
1...,24,25,26,27,28,29,30,31,32,33 35,36,37,38,39,40,41,42,43,44,...132
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