energie | wasser-praxis 10 - page 25

Sprachgebrauch hat sich für solche
Anlagen daher der Begriff der strom-
erzeugenden Heizung etabliert. Ein
Einzelfall innerhalb der Datenerhe-
bung ist das Brennstoffzellen-BHKW,
dessen elektrischer Wirkungsgrad
mit 61 Prozent signifikant über sei-
nem thermischen Wirkungsgrad von
24 Prozent liegt. In der entsprechen-
den Leistungsklasse von 1 bis 5 kW
el
weist das Brennstoffzellen-BHKW
daher – verglichen mit den Motoren-
BHKW – die höchste Stromkennzahl
auf.
Mit steigender Leistung nähern sich
die Teilwirkungsgrade der erfassten
KWK-Systeme an, sodass sowohl der
thermische als auch der elektrischeWir-
kungsgrad ab einer elektrischen Leis-
tung von ca. 800 kWbei ca. 45 Prozent
liegen. Die Analyse der Teilwirkungs-
grade ergibt, dass der Stromanteil von
größeren BHKWhöher ist als von klei-
nen Systemen. Dies ist ein Grund da-
für, dass kleine KWK-Anlagen tenden-
ziell höhere Gesamtwirkungsgrade
aufweisen als die Systeme der größe-
ren Leistungsklassen.
Zur Optimierung des Gesamtwir-
kungsgrades nutzen sowohl konventi-
onelle Heizgeräte als auch die Mehr-
heit der BHKW den Brennwert des
eingesetzten Brennstoffs. Das Funkti-
onsprinzip beruht auf der Nutzung der
im Wasserdampf des Abgases gebun-
denen Kondensationswärme (latente
Wärme). Diese wird demAbgas mittels
Wärmeübertrager entzogen und dem
Heizsystem zugeführt. Dadurch wird
der thermische Wirkungsgrad des Sys-
tems gesteigert, was eine positive Aus-
wirkung auf den Gesamtwirkungsgrad
eines BHKW hat. Entsprechend diffe-
renzierte Angaben wurden im Rah-
men der Herstellerumfrage zu drei
KWK-Anlagen mit Otto-Motoren ge-
macht. Der Gesamtwirkungsgrad die-
ser Erdgas- und Bioerdgas-/Biomethan-
BHKW steigt durch den Einsatz eines
Brennwerttauschers um rund 13 Pro-
zent.
Anfahr- und Abfahrzeiten
Datenbasis | 115 Anlagen, differenziert
nach Produktbezeichnung
Vor dem Hintergrund der Dezentrali-
sierung der Energieerzeugung kann
der Verbund einzelner KWK-Anlagen
und deren bedarfsgerechte Steuerung
im Rahmen virtueller Kraftwerke oder
Smart Grids zur Lastverschiebung bei-
tragen. Dabei ist vor allem die kurzfris-
tige Reaktion der Systeme für den
Ausgleich der schwankenden Ange-
bots- und Nachfragesituationen im
Stromnetz erforderlich. KWK-Anlagen
haben heute die technischenMöglich-
keiten dazu und können sowohl durch
ihre hohe Energieeffizienz als auch
durch ihren flexiblen Einsatz zur In-
tegration fluktuierender erneuerbarer
Energien beitragen.
25
energie | wasser-praxis
10/2014
1...,15,16,17,18,19,20,21,22,23,24 26,27,28,29,30,31,32,33,34,35,...132
Powered by FlippingBook