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T E C H N I K
energie | wasser-praxis
10/2014
Modulierender Betrieb
Datenbasis
|
115 Anlagen, differenziert
nach Produktbezeichnung
Die modulierende Reglung von BHKW bringt
einige betriebstechnische Vorteile mit sich.
Durch die Modulation kann sowohl flexibel
auf die Wärmebedarfe der Abnehmer einge-
gangen werden als auch auf Schwankungen im
Stromnetz. Darüber hinaus werden die Schalt-
vorgänge des BHKW minimiert und infolge-
dessen die Lebensdauer verlängert.
Bezogen auf die vorliegende Datenbasis sind 90
Prozent der verfügbaren KWK-Systeme modu-
lierbar. Mehr als 80 Prozent dieser BHKWhaben
eine untere Modulationsgrenze von 50 Prozent
der elektrischen Nennlast. Einzelne Systeme
bieten die Option, bei geringeren Leistungen
(10 Prozent der Nennlast) betrieben zu werden.
Die obere Modulationsgrenze entspricht übli-
cherweise der elektrischen Nennlast.
Lebensdauer
Datenbasis
|
Erdgas: 78 Anlagen, Bioerdgas/
Biomethan: 56 Anlagen, Flüssiggas: 25 Anlagen
Die Lebensdauer von Erdgas-, Bioerdgas- bzw.
Biomethan-BHKW beträgt mehrheitlich
50.000 bis 60.000 Betriebsstunden und für
Flüssiggas-BHKW mehrheitlich 90.000 bis
100.000 Betriebsstunden – jeweils bezogen auf
die vorhandene Datenmenge
(Abb. 4)
. In dem
Fall, dass ein BHKW für den Einsatz mehrerer
der genannten Brennstoffe geeignet ist, bleibt
die Lebensdauer der Anlage laut Herstelleran-
gaben davon unbeeinflusst.
Vollwartungskosten
Datenbasis
|
Erdgas: 56 Anlagen, Bioerdgas/
Biomethan: 42 Anlagen, Flüssiggas: 20 Anlagen
Im Rahmen der Herstellerumfrage wurden die
Vollwartungskosten als Summe der Wartungs-
und Reparaturkosten sowie der Kosten für Er-
satzteile, Betriebsstoffe und für die General-
überholung definiert. Im Hinblick auf die Ver-
gleichbarkeit der Systeme werden die Vollwar-
tungskosten auf eine Betriebsstunde (Bh) des
BHKW bezogen.
Mit einem Anteil von annähernd 70 Prozent
kommen Vollwartungskosten unter 3 EUR/Bh
in der erfassten Produktgruppe der Erdgas-, Bio-
erdgas-/Biomethan- und Flüssiggas-BHKW am
häufigsten vor. Die Kosten je Betriebsstunde für
Eine wesentliche technische Voraussetzung zur
Bereitstellung von positiver und negativer Re-
gelenergie sind kurze An- und Abfahrzeiten der
BHKW. Laut Umfrageergebnisse sind heute
bereits Systeme erhältlich, welche den Nenn-
lastbetrieb innerhalb einer Minute erreichen.
Diese BHKW haben einen Anteil von 26 Pro-
zent am erfassten Angebotsspektrum. Anfahr-
und Abfahrzeiten von vier bis fünf Minuten
kommen mit Anteil um 50 Prozent am häu-
figsten vor. Die Mehrheit von 96 Prozent aller
bewerteten KWK-Systeme weist maximale An-
und Abfahrzeiten von fünf Minuten auf. Aus-
nahmen davon sind ein Zündstrahl-BHKWmit
einer Anfahrzeit von ca. einer halben Stunde
und ein Brennstoffzellen-BHKWmit einer An-
fahrzeit von rund 30 Stunden. Diese Systeme
sind nicht modulationsfähig und aufgrund
dessen besonders zur Abdeckung von Grund-
lasten geeignet.
0
10
20
30
40
50
60
bis
40.000
40.001
bis
50.000
50.001
bis
60.000
60.001
bis
70.000
70.001
bis
80.000
80.001
bis
90.000
90.001
bis
100.000
Häufigkeit in Prozent
→
Lebensdauer KWK-Aggregat in Betriebsstunden
→
Erdgas Bioerdgas/Biomethan Flüssiggas
Abb. 4:
Lebensdauer
von Erdgas-, Bioerdgas-/
Biomethan- und Flüssig-
gas-BHKW
(Datenbasis | Erdgas:
78 Anlagen, Bioerdgas/
Biomethan: 56 Anlagen,
Flüssiggas: 25 Anlagen)
Quelle: GWI
spez. Vollwartungskosten
f(x) = 6,4884x
-0,28
Vollwartungskosten
f(x) = -3E-06x
2
+ 0,0109x + 0,573
0
2
4
6
8
10
12
14
16
0
1
2
3
4
5
6
7
8
0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000
Vollwartungskosten in EUR/Bh*
→
spez. Vollwartungskosten in ct/kWh
→
elektrische Leistung KWK-Aggregat in kW
→
spez. Vollwartungskosten Vollwartungskosten
* Bh: Betriebsstunde
Abb. 5:
Vollwartungskosten
von Erdgas-BHKW
(Datenbasis | Erdgas:
56 Anlagen)
Quelle: GWI