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T E C H N I K
energie | wasser-praxis
10/2014
stoffe, sondern auch die Trinkwasseraufberei-
tung und die Lagerung bzw. Dosierung des Pro-
duktes sowie das Handling der Flockungsmit-
telanlieferung. Beispiele werden in [2] genannt.
In [9] wird beschrieben, wie die Konditionie-
rung vor einer Schlammentwässerung auf ein
stärkebasiertes Flockungsmittel umgestellt
wurde, um den abgepressten Kalkschlamm
weiterhin zur Düngung verwenden zu können.
Im Falle einer Neuplanung müssten die Ver-
wertung des Reststoffes und danach die Anfor-
derungen an den Reststoff sowie die notwen-
digen Behandlungsschritte im Wasserwerk
bereits zu Beginn ergründet werden.
Auswahl von Verfahren
Die Enthärtung ist besonders prägnant dafür,
wie sich die Reststoffe auf die Wahl des Verfah-
rens auswirken. Drei Hauptverfahren sind
grundsätzlich möglich:
chemische Fällung,
Nanofiltration/Niederdruckumkehr-
osmose und
Ionenaustausch.
eine direkte Auswirkung auf die Dimensionie-
rung der Aufbereitungsprozesse oder auch der
Speichervolumina ergeben. Soll z. B. der aus
Filterrückspülungen entstehende Schlamm frei
von Flockungs- und Flockungshilfsmitteln
sein, werden größere Filterflächen benötigt,
um geringere Filtergeschwindigkeiten zu er-
zeugen. Des Weiteren werden größere Spülag-
gregate und Absetzbecken erforderlich, weil
der Absetzprozess langsamer verläuft. In einem
konkreten Beispiel wurde bewusst eine offene
Filteranlage nach einer chemischen Schnell-
entkarbonisierung so viel größer geplant und
gebaut, dass kein Flockungshilfsmittel erfor-
derlich war. Dies erforderte fünf statt vier Fil-
ter. Infolgedessen stieg die Investition für den
Wasserwerksbau um ca. 1 Mio. Euro. Im Ge-
genzug ist der entstehende Kalkschlamm in
der umgebenden Landwirtschaft verwertbar,
hinzukommend ist eine Chemikalie weniger
im Wasserwerk zu lagern und zu handhaben.
Gezielte Auswahl von Chemikalienzugaben
Im Planungsprozess gilt es, bereits die Art und
die Dosiermengen von Flockungsmitteln fest-
zulegen. Diese beeinflussen nicht nur die Rest-
Abb. 2:
Beispiel für eine
Speicher- und Nachbehand-
lungsanlage für schlamm-
haltige Wässer aus einer
Trinkwasser-Aufbereitungs-
anlage unter Nutzung eines
Lamellenseparators
(Parallelplattenabscheider)
Quelle: H2U
Abb. 3:
Beispiel für die
Gestaltung eines Absetz-
beckens zur Absicherung
gegen Frost
Quelle: H2U
1...,34,35,36,37,38,39,40,41,42,43 45,46,47,48,49,50,51,52,53,54,...132
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