21
10 / 2013
KURS
SPEC IAL DKM
Was die Zukunft fordert
Das schwierige Finanzmarktumfeld, konjunkturelle Unwägbarkeiten und der Trend zu immer stärkeren Regu-
lierungen auf nationaler wie auf EU-Ebene gehen an der
Versicherungs-, Vorsorge- und Investmentbranche
nicht spurlos vorbei. Für die Marktteilnehmer wird die Einschätzung künftiger Entwicklungslinien angesichts
der wachsenden Unwägbarkeiten zunehmend schwierig. KURS befragte imVorfeld der DKMVerantwortungs-
träger aus der Vermittlerschaft, demVersicherungslager und der Investmentbranche nach ihrer Prioritätenlis-
te für eine erfolgreiche Zukunftsbewältigung.
Makler und Vermittler
Provisionsstreit droht
D
ie Versicherer versuchen den
Renditedruck, der sich für sie
aus der anhaltenden Niedrig-
zinsphase ergibt, auf uns Vermittler
abzuwälzen. Schon vor der Bundes-
tagswahl haben sie vorgetestet, wie
es wäre, wenn die Provisionen für die
Vermittlung von Lebensversicherungen
via einer gesetzlichen Obergrenze auf
maximal vier Prozent begrenzt werden
würden bzw. die Stornohaftungszeit
auf zehn Jahre angehoben wird.
Das ist für uns Vermittler kaum
tragbar, weshalb der Bundesverband
Deutscher Versicherungskaufleute
(BVK) sofort sein Veto eingelegt hat.
Denn schon jetzt arbeiten viele, vor
allem junge Vermittlerbetriebe am Rande der Wirtschaft-
lichkeit. Schließlich sind es die Vermittler, die den Versi-
cherern den weitaus größten Teil des Neugeschäfts zufüh-
ren. An dieser Frontlinie Vermittler – Versicherer werden
in der nächsten Zeit einige Schlachten zu schlagen sein.
Ein anderes Feld ist die Veränderung der gesetzlichen
Rahmenbedingungen, sowohl national als auch interna-
tional, auf EU-Ebene: Mit Spannung erwarten wir, wie
sich die BaFin zum Provisionsabgabeverbot und unseren
Vorschlägen, dieses fester als bisher im Versicherungsauf-
sichtsgesetz zu verankern, positionieren wird. Der BVK
hat das in seiner Stellungnahme an die BaFin ausdrücklich
empfohlen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Erhalt des Provisions-
systems überhaupt. Von der letzten Bundesregierung gab es
immer wieder Versuche, dieses System durch die Förderung
der Honorarberatung einzuschränken, die bisher vomMarkt
nicht angenommen wurde.
Michael H. Heinz,
Präsident des Bun-
desverbandes Deut-
scher Versicherungs-
kaufleute (BVK)
© fotolia