70 |
        
        
          
            Jahresbericht 2013
          
        
        
          
            Ärztekammer
          
        
        
          
            Nordrhein
          
        
        
          
            Medizinische Grundsatzfragen
          
        
        
          
            Strukturierter Dialog
          
        
        
          Ergeben sich aus der so angestoßenen fachlichen
        
        
          Kommunikation Hinweise auf tatsächliche qualita-
        
        
          tive Defizite oder auf fehlerhafte Dokumentation
        
        
          der QS-Daten, so werden in Zusammenarbeit mit
        
        
          den fünf medizinischen Arbeitsgruppen und der AG
        
        
          QS Pflege NRW weitere Maßnahmen veranlasst:
        
        
          Dies können Schulungen der beteiligten Kranken-
        
        
          hausmitarbeiter, eine Umstellung organisatorischer
        
        
          Abläufe, kollegiale Gespräche mit dem Leitenden
        
        
          Arzt wie auch der Krankenhausleitung zur Analyse
        
        
          der Situation oder auch eine Begehung des Kran-
        
        
          kenhauses sein. In jedem einzelnen Fall wird in
        
        
          einer adäquaten Weise etwaigen Versorgungspro-
        
        
          blemen nachgespürt. Mit den Kolleginnen und Kol-
        
        
          legen im Krankenhaus wird sodann die Abstellung
        
        
          der Auffälligkeiten verbindlich vereinbart (Zielver-
        
        
          einbarungen) und die nachhaltige Veränderung der
        
        
          Ergebniswerte bei den Qualitätsindikatoren (QI)
        
        
          nachverfolgt.
        
        
          Da das Bewertungsverfahren für die KHS-Daten
        
        
          2012 zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch
        
        
          nicht abgeschlossen ist, berichten wir nachfolgend
        
        
          über die Ergebnisse der QS-Daten 2011 mit ihrer Be-
        
        
          wertung in 2012. Für 2011 wurden in Nordrhein-
        
        
          Westfalen Strukturierte Dialoge mit 364 Kranken-
        
        
          häusern zu 20 Leistungsbereichen und bis zu 307
        
        
          von 401 Qualitätsindikatoren geführt. Rund 3.142
        
        
          Stellungnahmen und 695 Hinweise wurden von
        
        
          der Geschäftsstelle bearbeitet und in den medizi-
        
        
          nischen Arbeitsgruppen diskutiert. In 202 Fällen
        
        
          kamen die Fachkollegen zu der Einschätzung, dass
        
        
          Zielvereinbarungen erforderlich seien. Diese wur-
        
        
          den in enger Kooperation mit den betroffenen Kli-
        
        
          niken durch die Geschäftsstelle veranlasst. Bei 33
        
        
          ergänzenden Klinikgesprächen lagen die Schwer-
        
        
          punkte unter anderem auf der Verbesserung der
        
        
          Implantationstechnik bei Herzschrittmacheropera-
        
        
          tionen, der Optimierung der Antibiotikaprophylaxe
        
        
          bei Kaiserschnittentbindungen und der zeitnahen
        
        
          Versorgung von Patienten mit hüftgelenknahen
        
        
          Femurfrakturen.
        
        
          Die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen in den
        
        
          NRW-Krankenhäusern können darüber hinaus eine
        
        
          besondere Unterstützung durch unsere Geschäfts-
        
        
          stelle für die Verbesserung von Behandlungsrouti-
        
        
          nen in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen nutzen,
        
        
          die sogenannten Zwischenauswertungen. Seit 2011
        
        
          besteht die Möglichkeit, zu jedem beliebigen Zeit-
        
        
          raum auf der Grundlage der beispielsweise bis zum
        
        
          30. April übersandtenQS-Daten eineAuswertung für
        
        
          alle Qualitätsindikatoren dieser Patientenbehand-
        
        
          lungen abzurufen. Damit kann einerseits die Um-
        
        
          setzung von Zielvereinbarungen zeitnah verfolgt
        
        
          werden. Anderseits können Ärzte laufend beobach-
        
        
          ten, ob sich die Qualitätsparameter einer bestimm-
        
        
          ten Behandlung auf der Zeitachse verändern – und
        
        
          dies nicht erst nach Ablauf eines vollständigen Ver-
        
        
          fahrensjahres.
        
        
          Auch unabhängig von qualitativen Auffälligkei-
        
        
          ten besuchen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle
        
        
          „ihre“ Krankenhäuser vor Ort. Dies ist der Fall zum
        
        
          Beispiel für eine Datenvalidierung (das heißt den
        
        
          Abgleich der für die Qualitätssicherung übersand-
        
        
          ten Daten über das Behandlungsgeschehen mit den
        
        
          Original-Patientenakten) oder zu Schulungsmaß-
        
        
          nahmen auf Wunsch einzelner Kliniken. Großer
        
        
          Beratungsbedarf besteht mit Blick auf die im Kran-
        
        
          kenhaus umzusetzenden Schritte zur Datenzu-
        
        
          sammenführung (dem sogenannten Follow-up) bei
        
        
          Hüft- und Knie-Implantationen und gegebenenfalls
        
        
          erfolgenden Revisionen oder auch nach der Geburt
        
        
          von Kindern, die wegenUnreife oder Erkrankungen
        
        
          
            QS-Leistungsbereiche NRW 2011/Übersicht QI-Ergebnisse
          
        
        
          Herzschrittmacher-Aggregatwechsel
        
        
          Herzschrittmacher-Implantation
        
        
          Herzschrittmacher-Revision/-Systemwechsel/-Explantation
        
        
          Implantierbare Defibrillatoren - Implantation
        
        
          Implantierbare Defibrillatoren - Aggregatwechsel
        
        
          Implantierbare Defibrillatoren - Rev./-Systemwechsel/-Expl.
        
        
          Karotis-Rekonstruktion
        
        
          Cholezystektomie
        
        
          Gynäkologische Operationen
        
        
          Geburtshilfe
        
        
          Hüftgelenknahe Femurfraktur
        
        
          Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation
        
        
          Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel
        
        
          Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation
        
        
          Knie-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel
        
        
          Mammachirurgie
        
        
          Koronarangiographie und Perkutane Koronarintervention (PCI)
        
        
          Pflege: Dekubitusprophylaxe
        
        
          Neonatologie
        
        
          Ambulant erworbene Pneumonie
        
        
          Anteil rechnerisch unauffälliger QI-Werte/Ergebnisse verfahrensgemäß in Ordnung
        
        
          Anteil rechnerisch auffälliger QI-Werte/Auslösung von Strukturierten Dialogen
        
        
          Anteil qualitativer Auffälligkeiten nach Strukturiertem Dialog
        
        
          93,6%
        
        
          96,8%
        
        
          97,0%
        
        
          93,1%
        
        
          97,4%
        
        
          96,8%
        
        
          96,0%
        
        
          93,2%
        
        
          94,0%
        
        
          92,7%
        
        
          94,1%
        
        
          94,8%
        
        
          91,4%
        
        
          96,3%
        
        
          97,6%
        
        
          93,9%
        
        
          96,7%
        
        
          97,8%
        
        
          94,9%
        
        
          71,6%
        
        
          6,4%
        
        
          3,2%
        
        
          3,0%
        
        
          6,9%
        
        
          2,6%
        
        
          3,3%
        
        
          4,0%
        
        
          6,8%
        
        
          6,0%
        
        
          7,3%
        
        
          5,9%
        
        
          5,2%
        
        
          8,6%
        
        
          3,7%
        
        
          2,4%
        
        
          6,1%
        
        
          3,3%
        
        
          2,2%
        
        
          5,1%
        
        
          28,4%
        
        
          0,5%
        
        
          0,3%
        
        
          0,5%
        
        
          0,2%
        
        
          0,2%
        
        
          0,1%
        
        
          0,2%
        
        
          0,2%
        
        
          0,2%
        
        
          0,4%
        
        
          0,3%
        
        
          0,2%
        
        
          0,1%
        
        
          0,2%
        
        
          0,0%
        
        
          0,6%
        
        
          0,2%
        
        
          0,2%
        
        
          0,4%
        
        
          2,0%