

Weiterbildungsordnung Ärztekammer Nordrhein
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- Grundlagen der Analyse von Versuchsdaten, Biostatistik,
Biometrie und Bioinformatik
- Dosis-Wirkungsbeziehungen
Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:
- Mitwirkung an experimentellen-pharmakologisch-toxikologi-
schen Studien
- pharmakologisch-toxikologische Experimente mit moleku-
larbiologisch-biochemischen und integrativ-physiologischen
Methoden
- Arzneimittelbewertungen
25. Gebiet Physikalische und
Rehabilitative Medizin
Definition:
Das Gebiet Physikalische und Rehabilitative Medizin umfasst
die sekundäre Prävention, die interdisziplinäre Diagnostik,
Behandlung und Rehabilitation von körperlichen Beeinträch-
tigungen, Struktur- und Funktionsstörungen mit konserva-
tiven, physikalischen, manuellen und naturheilkundlichen
Therapiemaßnahmen sowie den Verfahren der rehabilitativen
Intervention.
Facharzt/Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative
Medizin
(Physikalischer und Rehabilitativer Mediziner/Physikalische
und Rehabilitative Medizinerin)
Weiterbildungsziel:
Ziel der Weiterbildung im Gebiet Physikalische und Rehabili-
tative Medizin ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach
Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Wei-
terbildungsinhalte.
Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Wei-
terbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon
- 12 Monate in der stationären Patientenversorgung im Gebiet
Chirurgie und/oder in Frauenheilkunde und Geburtshilfe,
Neurochirurgie und/oder Urologie
- 12 Monate in der stationären Patientenversorgung im Gebiet
Innere Medizin und/oder in Allgemeinmedizin, Anästhesio-
logie, Kinder- und Jugendmedizin und/oder Neurologie
- können bis zu 24 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet
werden
Weiterbildungsinhalt:
Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in
- der Rehabilitationsabklärung und Rehabilitationssteuerung
- der Klassifikation von Gesundheitsstörungen nach der aktu-
ellen Definition der WHO
- der Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen ein-
schließlich der Frührehabilitation mit dem Ziel der Besei-
tigung bzw. Verminderung von Krankheitsfolgen, der Ver-
besserung und Kompensation gestörter Funktionen und der
Integration in Bereiche der beruflich/schulischen, sozialen
und persönlichen Teilhabe
- den Grundlagen der Diagnostik von Rehabilitation erfordern-
den Krankheiten, Verletzungen und Störungen und deren
Verlaufskontrolle
- der Indikationsstellung, Verordnung, Steuerung, Kontrolle
und Dokumentation von Maßnahmen und Konzepten der
physikalischen Medizin einschließlich der Heil- und Hilfsmit-
tel unter kurativer und rehabilitativer Zielsetzung
- den physikalischen Grundlagen, physiologischen und patho-
physiologischen Reaktionsmechanismen einschließlich der
Kinesiologie und der Steuerung von Gelenk-, Muskel-, Ner-
ven- und Organfunktionen
- der Besonderheit von angeborenen Leiden und von Erkran-
kungen des Alters
- der physikalischen Therapie wie Krankengymnastik, Ergo-
therapie, medizinische Trainingstherapie, manuelle The-
rapie, Massagetherapie, Elektro- und Ultraschalltherapie,
Hydrotherapie, Inhalationstherapie, Wärme- und Kälteträ-
gertherapie, der Balneotherapie, Phototherapie
- der Behandlung im multiprofessionellen Team einschließlich
Koordination der interdisziplinären Zusammenarbeit
- Aufgaben, Strukturen und Leistungen in der Sozialversiche-
rung
- den Grundlagen und der Anwendung von Verfahren zur Be-
wertung der Aktivitätsstörung/Partizipationsstörung ein-
schließlich Kontextfaktoren (Assessments)
- der Erstellung von Behandlungs- und Rehabilitationsplänen
einschließlich Steuerung, Überwachung und Dokumentation
des Rehabilitationsprozesses im Rahmen der Sekundär-, Ter-
tiärprävention und der Nachsorge
- der Patienteninformation und Verhaltensschulung sowie in
der Angehörigenbetreuung
- der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie
- psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen
und psychosozialen Zusammenhängen
- der Bewertung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit,
der Arbeitsfähigkeit, der Berufs- und Erwerbsfähigkeit, des
Grades der Behinderung sowie der Pflegebedürftigkeit auch
unter gutachterlichen Aspekten
Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:
- Erstellung von Behandlungs- und Rehabilitationsplänen ein-
schließlich deren epikritischer Bewertung
- spezielle Verfahren der rehabilitativen Diagnostik, z. B. sen-
somotorische Tests, Leistungs-, Verhaltens- und Funktions-
diagnostiktests, neuropsychologische Tests
-- rehabilitative Interventionen, z. B. Rehabilitationspflege,
Dysphagietherapie, neuropsychologisches Training, Bio-
feedbackverfahren, Musik- und Kunsttherapie, rehabilitati-
ve Sozialpädagogik, Diätetik, Entspannungsverfahren
- funktionsbezogene apparative Messverfahren, z. B. Muskel-
funktionsanalyse, Stand- und Ganganalyse, Bewegungsana-
lyse, Algometrie, Thermometrie
26. Gebiet Physiologie
Definition:
Das Gebiet Physiologie umfasst die Lehre der normalen Le-
bensvorgänge des Bewegungsapparates, Kreislaufsystems,
Sinnessystems und zentralen Nervensystems.
Facharzt/Fachärztin für Physiologie
(Physiologe/Physiologin)
Weiterbildungsziel:
Ziel der Weiterbildung im Gebiet Physiologie ist die Erlangung
der Facharztkompetenz nach Ableistung der vorgeschriebe-
nen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte.