Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  53 / 84 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 53 / 84 Next Page
Page Background

Weiterbildungsordnung Ärztekammer Nordrhein

  53

- Grundlagen der Analyse von Versuchsdaten, Biostatistik,

Biometrie und Bioinformatik

- Dosis-Wirkungsbeziehungen

Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:

- Mitwirkung an experimentellen-pharmakologisch-toxikologi-

schen Studien

- pharmakologisch-toxikologische Experimente mit moleku-

larbiologisch-biochemischen und integrativ-physiologischen

Methoden

- Arzneimittelbewertungen

25. Gebiet Physikalische und

Rehabilitative Medizin

Definition:

Das Gebiet Physikalische und Rehabilitative Medizin umfasst

die sekundäre Prävention, die interdisziplinäre Diagnostik,

Behandlung und Rehabilitation von körperlichen Beeinträch-

tigungen, Struktur- und Funktionsstörungen mit konserva-

tiven, physikalischen, manuellen und naturheilkundlichen

Therapiemaßnahmen sowie den Verfahren der rehabilitativen

Intervention.

Facharzt/Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative

Medizin

(Physikalischer und Rehabilitativer Mediziner/Physikalische

und Rehabilitative Medizinerin)

Weiterbildungsziel:

Ziel der Weiterbildung im Gebiet Physikalische und Rehabili-

tative Medizin ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach

Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Wei-

terbildungsinhalte.

Weiterbildungszeit:

60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Wei-

terbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon

- 12 Monate in der stationären Patientenversorgung im Gebiet

Chirurgie und/oder in Frauenheilkunde und Geburtshilfe,

Neurochirurgie und/oder Urologie

- 12 Monate in der stationären Patientenversorgung im Gebiet

Innere Medizin und/oder in Allgemeinmedizin, Anästhesio-

logie, Kinder- und Jugendmedizin und/oder Neurologie

- können bis zu 24 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet

werden

Weiterbildungsinhalt:

Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in

- der Rehabilitationsabklärung und Rehabilitationssteuerung

- der Klassifikation von Gesundheitsstörungen nach der aktu-

ellen Definition der WHO

- der Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen ein-

schließlich der Frührehabilitation mit dem Ziel der Besei-

tigung bzw. Verminderung von Krankheitsfolgen, der Ver-

besserung und Kompensation gestörter Funktionen und der

Integration in Bereiche der beruflich/schulischen, sozialen

und persönlichen Teilhabe

- den Grundlagen der Diagnostik von Rehabilitation erfordern-

den Krankheiten, Verletzungen und Störungen und deren

Verlaufskontrolle

- der Indikationsstellung, Verordnung, Steuerung, Kontrolle

und Dokumentation von Maßnahmen und Konzepten der

physikalischen Medizin einschließlich der Heil- und Hilfsmit-

tel unter kurativer und rehabilitativer Zielsetzung

- den physikalischen Grundlagen, physiologischen und patho-

physiologischen Reaktionsmechanismen einschließlich der

Kinesiologie und der Steuerung von Gelenk-, Muskel-, Ner-

ven- und Organfunktionen

- der Besonderheit von angeborenen Leiden und von Erkran-

kungen des Alters

- der physikalischen Therapie wie Krankengymnastik, Ergo-

therapie, medizinische Trainingstherapie, manuelle The-

rapie, Massagetherapie, Elektro- und Ultraschalltherapie,

Hydrotherapie, Inhalationstherapie, Wärme- und Kälteträ-

gertherapie, der Balneotherapie, Phototherapie

- der Behandlung im multiprofessionellen Team einschließlich

Koordination der interdisziplinären Zusammenarbeit

- Aufgaben, Strukturen und Leistungen in der Sozialversiche-

rung

- den Grundlagen und der Anwendung von Verfahren zur Be-

wertung der Aktivitätsstörung/Partizipationsstörung ein-

schließlich Kontextfaktoren (Assessments)

- der Erstellung von Behandlungs- und Rehabilitationsplänen

einschließlich Steuerung, Überwachung und Dokumentation

des Rehabilitationsprozesses im Rahmen der Sekundär-, Ter-

tiärprävention und der Nachsorge

- der Patienteninformation und Verhaltensschulung sowie in

der Angehörigenbetreuung

- der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie

- psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen

und psychosozialen Zusammenhängen

- der Bewertung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit,

der Arbeitsfähigkeit, der Berufs- und Erwerbsfähigkeit, des

Grades der Behinderung sowie der Pflegebedürftigkeit auch

unter gutachterlichen Aspekten

Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:

- Erstellung von Behandlungs- und Rehabilitationsplänen ein-

schließlich deren epikritischer Bewertung

- spezielle Verfahren der rehabilitativen Diagnostik, z. B. sen-

somotorische Tests, Leistungs-, Verhaltens- und Funktions-

diagnostiktests, neuropsychologische Tests

-- rehabilitative Interventionen, z. B. Rehabilitationspflege,

Dysphagietherapie, neuropsychologisches Training, Bio-

feedbackverfahren, Musik- und Kunsttherapie, rehabilitati-

ve Sozialpädagogik, Diätetik, Entspannungsverfahren

- funktionsbezogene apparative Messverfahren, z. B. Muskel-

funktionsanalyse, Stand- und Ganganalyse, Bewegungsana-

lyse, Algometrie, Thermometrie

26. Gebiet Physiologie

Definition:

Das Gebiet Physiologie umfasst die Lehre der normalen Le-

bensvorgänge des Bewegungsapparates, Kreislaufsystems,

Sinnessystems und zentralen Nervensystems.

Facharzt/Fachärztin für Physiologie

(Physiologe/Physiologin)

Weiterbildungsziel:

Ziel der Weiterbildung im Gebiet Physiologie ist die Erlangung

der Facharztkompetenz nach Ableistung der vorgeschriebe-

nen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte.