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Eine zeitliche Limitierung der Gespräche nach Alter der Kinder ist sinnvoll. Empfehlenswert

ist für 3- bis 6-Jährige eine Gesprächszeit von etwa zehn bis 15 Minuten, für 6- bis 8-Jährige

20 Minuten, für über 8-Jährige etwa 30 Minuten.

Literatur

Ärztekammer Nordrhein/AOK Rheinland/Hamburg: Mutmachbuch für Krankenhaus und Praxis unter:

http://www.gesundmachtschule.de/

downloads/gms/Mutmachbuch.pdf. [Stand: 18.03.2015]

Langer T.: Das Gespräch zwischen Patient, Eltern und Arzt in der Pädiatrie. In: Langer T., Schnell M.W. (Hrsg.): Das Arzt-Patient/Patient-Arzt-

Gespräch. Marseille-Verlag, München 2009. S. 43–52.

Tates K., Meeuwesen L.: Doctor-parent-child communication. A (re)view oft the literature. Social Science and Medicine. 2001; 52: 839–51

Tates K., Meeuwesen L., Elbers E., Bensing J.: I’ve come for this throat’: roles and identities in doctor-parent-child communications.

Child Care, Health and Development. 2002; 28: 109–16.

Wassmer E., Minnaar G., Abdel Aal N. et al.: How do paediatricians communicate with children and parents?

Acta Paediatrica. 2004; 93: 1501–6.

3.8. Gespräch mit Angehörigen von Patienten mit Demenzerkrankungen

In Deutschland leben derzeit etwa 1,5Millionen Demenzkranke, circa eineMillionMenschenwer-

den von ihren Angehörigen betreut.

Die Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung dieser Erkrankung sind derzeit äußerst be-

grenzt. Ohne geeignete Therapie aber wird die Zahl der erkrankten Menschen auch im Zuge der

demographischen Entwicklung in den kommenden Jahren weiter drastisch zunehmen und sich

nach Schätzungen bis zum Jahr 2050 auf drei Millionen verdoppeln.

Nicht nur Pflegende und Ärzte, sondern auch pflegende Angehörige stellt dies vor große Heraus-

forderungen. Studien zeigen, dass pflegende Angehörige von Demenzkranken besonders häufig

unter Depressionen, Schuldgefühlen und Isolation leiden. ImVerlauf der Erkrankung können sich

sowohl die Bedürfnisse und Wünsche, aber auch krankheitsbedingte Verhaltensprobleme von

Menschen mit einer Demenzerkrankung als auch die ihrer Angehörigen verändern. Es ist daher

sehr wichtig, dass Ärzte die Demenzerkrankung als einen Prozess betrachten und die Kommuni-

kation mit den Angehörigen laufend den aktuellen, individuellen Bedürfnissen aller Beteiligten

und der jeweiligen Krankheitssituation anpassen.

Studien haben gezeigt, dass Angehörigen die offene Diskussion mit Ärzten besonders hilft, wenn

sie bereits im Vorfeld einer möglichen Demenzerkrankung die Gelegenheit dazu erhalten. Sie

empfinden die Diagnose dann weniger als Schock. Deshalb ist es wichtig, dass Angehörige so

früh wie möglich mit einem Arzt über ihre Beobachtung sprechen können, wenn sie eine kogni-

Heranführen an spezifische Gesprächssituationen

Ärztekammer

Nordrhein