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Kultur und diese lässt sich durch entsprechende Kulturstandards definieren. Die Tatsache, dass
ein Dolmetscher die Sprache einer anderen Kultur spricht, ist nicht automatisch gleichbedeutend
mit der Qualifikation, sich zur kulturellen Identität dieser Patienten kompetent zu äußern. Letzt-
lich ist der Dolmetscher genauso wie eine Fachperson darauf angewiesen, diese Verortung einer
kulturellen Identität jeweils neu und sorgfältig durchzuführen.
Literatur
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3.10. Gespräch über Patientenverfügungen und Wiederbelebung
Der Wunsch und das Recht auf Selbstbestimmung sowie die Vielfalt der Handlungsmöglichkeiten
am Lebensende haben dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen frühzeitig selbst für oder
gegen medizinische Maßnahmen entscheiden wollen.
In diese Entscheidungen fließen die individuellen Wertevorstellungen, Lebenserfahrungen und
Haltungen ein, die sich imLaufe eines Lebens bilden. Es ist daher Ziel und gleichzeitig Herausfor-
derung für eine Patientenverfügung, diese Aspekte auf der Grundlage der individuellen Situation
des Betroffenen möglichst genau und verständlich abzubilden, um so ein plastisches und nach-
vollziehbares Abbild der gewünschten oder unerwünschten Behandlungsmaßnahmen zu erhal-
ten. Im Sinne einer auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnittenen Behandlung ist
es daher sehr begrüßenswert, dass heute immer mehr Menschen eine Patientenverfügung (PV)
Heranführen an spezifische Gesprächssituationen
Ärztekammer
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