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Die betroffenen Familien benötigen neben der medizinischen vor allem eine psychosoziale Be-

ratung und Betreuung oder den Hinweis, sich einer Selbsthilfegruppe für Angehörige anzuschlie-

ßen. Es ist hilfreich und notwendig, die Familie in die Behandlung und Betreuung von Demenz-

erkrankten einzubinden. Außerdem sollten Ärzte die Angehörigen intensiv aufklären. Spezi-

fisches Wissen zum Thema Demenz erleichtert es Angehörigen und Pflegenden, den individu-

ellen Bedürfnissen aller Betroffenen zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung gerecht zu werden.

Weiterführende Informationen für Betroffene und Angehörige sind über die Landesinitiative

Demenz-Service Nordrhein-Westfalen erhältlich

(www.demenz-service-nrw.de/)

.

Literatur

Aminzadeh F., Byszewski A., Molnar FJ., Eisner M.: Emotional impact of dementia diagnosis: exploring persons with dementia and caregivers’

perspectives. Aging Ment Health 2007;11(3): 281–90.

Bamford C., Lamont S., Eccles M., Robinson L., May C., Bond J.: Disclosing a diagnosis of dementia: a systematic review.

Int J Geriatr Psychiatry 2004;19(2):151–69.

Byszewski AM., Molnar FJ., Aminzadeh F., Eisner M., Gardezi F., Bassett R.: Dementia diagnosis disclosure: a study of patient and caregiver

perspectives. Alzheimer Dis Assoc Disord 2007; 21(2):107–14.

Campbell KH., Stocking CB., Hougham GW., Whitehouse PJ., Danner DD., Sachs GA.: Dementia, diagnostic disclosure, and self-reported health

status. J Am Geriatr Soc 2008; 56(2): 296–300.

Netzwerk der Landesinitiative Demenz-Service NRW unter:

http://www.demenz-service-nrw.de

[Stand: 18.03.2015]

Robinson L., Gemski A., Abley C., Bond J., Keady J., Campbell S. et al.: The transition to dementia – individual and family experiences of

receiving a diagnosis: a review. Int Psychogeriatr 2011; 23(7):1026–43.

3.9. Arbeiten mit Dolmetschern

Patientinnen und Patienten, die nicht Deutsch oder eine gängige Fremdsprache wie Englisch

sprechen, können sich oft nicht verständlich machen und werden daher zum Teil nicht richtig

verstanden. Mittlerweile ist gut etabliert, dass Sprachbarrieren die Qualität der gesundheitlichen

Versorgung beeinträchtigen. Es ist auch klar, dass Dolmetscher mit einer professionellen Ausbil-

dung besser geeignet sind, ein Gespräch zwischen Patient und Arzt zu übersetzen als Ad-hoc-

Übersetzer (etwa zufällig anwesendes Personal oder Familienangehörige).

Das Problem ist allerdings, dass professionelle Dolmetscher nicht immer verfügbar und – wenn

vorhanden – nicht immer finanzierbar sind. Dann stellt sich die Frage, wie zumindest grob abge-

schätzt werden könnte, über welche Sprachkompetenz ein Patient verfügt.

Was sicherlich nicht zielführend ist, sind Fragen, nach einer längeren Erklärungsphase der Fach-

person wie: „Haben Sie mich verstanden?“ oder geschlossene, womöglich suggestive Fragen

wie: „Sie nehmen das Marcumar seit 2 Jahren?“. Am ehesten lässt sich das tatsächliche Niveau

Heranführen an spezifische Gesprächssituationen

Ärztekammer

Nordrhein