Rechtsboard
Die Beschallungsru¨ge . . .
. . . scheint ihr Ende gefunden zu haben.
Dabei handelt es sich um eine besonders
skurrile Erscheinung im Kontext der ak-
tienrechtlichen Anfechtungsklage. Seit
das LG Mu¨nchen im Jahr 2009 die
Nicht-Beschallung des Foyers als Anfech-
tungsgrund fu¨r Hauptversammlungs-
beschlu¨sse ansah, wird immer mal wieder
der fehlende gute Ton beklagt. Jetzt hat
das OLG Mu¨nchen befunden, dass der
laute Handtrockner auf dem Klo die Ein-
tragung der Beschlu¨sse der Siemens-
Hauptversammlung (OSRAM-Abspal-
tung) nicht hindert (Freigabebeschluss
vom 10. 4. 2013). Zu leise oder zu laut,
das wollte das Gericht offenbar nicht im
Ernst fu¨r justitiabel halten. Die klagenden
Aktiona¨re ha¨tten sich in der Hauptver-
sammlung schließlich nicht zu Wort ge-
meldet und Fragen gestellt. Diese Erwa¨-
gung des Senats deutet auf das zutreffen-
de Versta¨ndnis hin, dass der Aktiona¨r
nicht freudig vermeintliche Fehler regis-
trieren und fu¨r seine Klage notieren darf.
Vielmehr ist er gehalten, in zumutbarer
Weise an der Ma¨ngelbeseitigung mit-
zuwirken, etwa durch Hinweise an die
Versammlungsleitung.
Prof. Dr. Ulrich Noack
u
DB0591136
Kein Auskunftsanspruch fu¨r abge-
lehnte Bewerber
Bewerbungsunterlagen anderer Personen
bleiben auch weiterhin vertraulich. Unter-
nehmen mu¨ssen diese nicht an abgelehnte
Mitbewerber herausgeben. Nach dem ak-
tuellen Urteil des BAG vom 25. 4. 2013
(8 AZR 287/08, DB0590393) ko¨nnen
Arbeitgeber aufatmen: Sie mu¨ssen weder
Informationen aus dem Bewerbungspro-
zess noch na¨here Gru¨nde dafu¨r preis-
geben, ob und nach welchen Kriterien sie
Bewerber eingestellt oder abgelehnt ha-
ben.
RA Eva Wißler
u
DB0591135
Steuerboard
Der Gesetzgeber muss die Abgeltung-
steuer zu Ende denken!
Die mit dem UntStRefG 2008 eingefu¨hr-
te und seit 2009 geltende Abgeltungsteuer
hat von juristischer wie o¨konomischer
Seite Lob wie Kritik erfahren. Vernach-
la¨ssigt wurde aber bisher die Frage, ob das
vom Gesetzgeber mit der Abgeltungsteu-
er verfolgte Ziel, na¨mlich die KapESt ef-
fizienter zu erheben, erreicht wurde.
Die Effizienz bei der Erhebung der
KapESt wurde vordergru¨ndig zwar zwei-
fellos verbessert; doch auf den zweiten
Blick zeigt sich, dass ein zentrales Pro-
blem der Besteuerung der Kapitalertra¨ge
nicht gelo¨st wurde: die vielen finanzge-
richtlichen Verfahren, die nach wie vor im
Zusammenhang mit Kapitalertra¨gen ent-
stehen. Ursache ist teilweise die mangel-
hafte Abstimmung des Steuer- auf das
Gesellschaftsrecht, teilweise liegen sie
aber auch in Abzugsbeschra¨nkungen be-
gru¨ndet. Diese Verfahren fu¨hren nach wie
vor zu erheblichem Arbeits- und Verwal-
tungsaufwand – sowohl bei den Stpfl. als
auch bei den FA¨ . Sie konterkarieren Sinn
und Zweck der Abgeltungsteuer.
Prof. Dr. Heribert Hirte
u
DB0591134
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Noack
, Rechtsboard DB0591136.
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DER BETRIEB | Nr. 19 | 10. 5. 2013