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T E C H N I K
energie | wasser-praxis
10/2014
einem Zubau dezentraler Energieerzeugungs-
anlagen. So wurden mit dem KWKG 2012 die
Betriebsbedingungen von BHKW verbessert,
und das EEG 2009 beinhaltete mit der Vergü-
tung von Strom und Wärme aus erneuerbaren
Energien Anreize für den Einsatz von BHKW,
in welchen Biogas, Klärgas, Deponiegas oder
Grubengas eingesetzt wird. Entsprechend
vielseitig ist heute das Angebot an KWK-Sys-
temen, sowohl im Bereich der Heizkraftwer-
ke mit mehreren Megawatt elektrischer Leis-
tung als auch im Segment kleinster Block-
heizkraftwerke, den sogenannten Mikro-
BHKW.
Exkurs: EEG-Reform 2014
Am 11. Juli 2014 hat der deutsche Bundesrat
die Reform des EEG beschlossen, die am 23. Juli
2014 von der EU-Kommission genehmigt wur-
de und am 1. August 2014 in Kraft getreten ist.
Demnach wird der Eigenverbrauch des KWK-
Stroms aus Neuanlagen bis Ende 2015 mit 30
Prozent der EEG-Umlage belastet, im Kalen-
derjahr 2016 mit 35 Prozent und ab 2017 mit
40 Prozent. Bestandsanlagen, die bereits vor
dem 23. Januar 2014 genehmigt wurden und
vor dem 1. Januar 2015 erstmalig zur Eigenver-
sorgung genutzt werden, bleiben von der EEG-
Umlage befreit. Für Anlagen bis zu einer elek-
trischen Leistung von 10 kW besteht eine
jährliche Freimenge von 10.000 kWh. Diese
„Bagatellgrenze“ führt im Bereich der strom-
erzeugenden Heizungen zu einer Freistellung.
Jedoch erzeugen kleine BHKW mit 2 kW elek-
trischer Leistung bei einer Laufzeit von 5.000
Stunden im Jahr bereits 10.000 kWh. Dem-
In den vergangenen Jahren
kam es – u. a.
durch die Förderung im Rahmen des Erneuer-
bare-Energien-Gesetzes (EEG) und des Kraft-
Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG) – zu
Blockheizkraftwerke:
Stand der Technik und Kostenübersicht
Das Prinzip der gleichzeitigen Strom- und Wärmebereitstellung in Form der
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
ist seit langer Zeit bekannt. So hat sich bis heute ein breites Anwendungsgebiet von Blockheizkraftwerken (BHKW)
entwickelt. Das
Leistungsspektrum
reicht von großen Heizkraftwerken bis zu kleinen Mikro-BHKW, wobei
unterschiedlichste Technologien und Brennstoffe zum Einsatz kommen. Ebenso vielfältig sind die technischen
Eigenschaften sowie die Investitions- und Betriebskosten der Systeme. Vor diesem Hintergrund hat das Gas-
und Wärme-Institut Essen e. V. im Winter 2013/2014 eine
Herstellerumfrage
durchgeführt, deren Ergebnisse
in diesem Beitrag vorgestellt werden.
von: Nadine Lefort, Michael Schmidt, Maren Wenzel & Dr.-Ing. Rolf Albus (Gas- und Wärme-Institut Essen e. V.)
Quelle: GWI
Tabelle 1: Anzahl erfasster KWK-Systeme und Anbieter, differenziert
nach der Brennstoffart
Brennstoff
Anzahl Anbieter Anzahl KWK-Systeme
Erdgas
14
80
Bioerdgas, Biomethan
7
58
Biogas
4
41
Klärgas
4
41
Deponiegas
2
38
Grubengas
1
27
Flüssiggas
7
25
Heizöl
2
9
Diesel
1
4
Regeneratives Gas, Holzgas
1
1
Rapsöl, Pflanzenöl
1
1
Gesamt
16
325
Quelle: GWI
Tabelle 2: Anzahl erfasster KWK-Systeme, differenziert nach Technologie
(Datenbasis
|
alle Brennstoffe: 115 Anlagen, differenziert nach Produkt-
bezeichnung)
Technologie
Anzahl KWK-Systeme
Otto-Motor
107
Stirling-Motor
2
Zündstrahlmotor
2
Öl-Motor
1
Dampfmotoren
1
Gasturbine
1
Brennstoffzelle
1
Gesamt
115
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...132
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