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O R G A N I S A T I O N & M A N A G E M E N T
energie | wasser-praxis
10/2014
größen, die hier aber nicht dargestellt
werden. Die Simulation erstreckt sich
mindestens über zwei Regulierungs-
perioden.
Bei der integrierten Netzstrategie kann
wie folgt vorgegangen werden:
Festlegung von technischen und
kaufmännischen Grenzwerten
Die Grenzwerte dürfen in der Simu-
lation nicht über- oder unterschritten
werden. Ein technischer Grenzwert
ist z. B. die maximal zulässige Scha-
densanzahl oder Schadensrate, die
betrieblich noch beherrschbar ist und
von den Stakeholdern akzeptiert
wird. Dieser Grenzwert darf nicht
überschritten werden. Ein kaufmän-
nischer Grenzwert ist z. B. das Netz-
ergebnis, ausgedrückt durch das Min-
dest-EBIT, das nicht unterschritten
werden darf.
Beschreibung von Rahmenbedingungen
und Ableitung von Szenarien und Prämissen
Durch die über einen langfristigen
Betrachtungszeitraum angelegte Sze-
narienanalyse ist es notwendig, die
sich ändernden Rahmenbedingun-
gen zu beschreiben, die möglicher-
weise einen Einfluss auf die Investi-
tionen und auf den Aufwand und
damit auf die Erlösobergrenze haben.
Außerdem muss der Rahmen, inner-
halb dessen sich das Regulierungsre-
gime im Simulationszeitraum verän-
dern kann, beschrieben werden. Für
jede Rahmenbedingung können ein
oder mehrere Szenarien oder Prämis-
sen formuliert und in Kosten- bzw.
Erlösauswirkungen ausgedrückt wer-
den. In
Tabelle 1
ist ein Beispiel für
eine technische und in
Tabelle 2
für
eine regulatorische Rahmenbedin-
gung formuliert. Die daraus abgelei-
teten Szenarien und Prämissen sind
ebenfalls angegeben.
Szenarienanalyse
Die technischen Szenarien werden
mit Hilfe einer entsprechenden Simu-
lationssoftware berechnet. Dabei wer-
den neben dem Erneuerungsbedarf
auch die Auswirkungen auf die Netz-
qualität simuliert. Strategien, die die
Integrierte Netzstrategie
Ziel der integrierten Netzstrategie ist
es, die Anforderungen des Asset Ma-
nagers und des Regulierungsmana-
gers abzugleichen. Dabei wird simu-
liert, wie sich verschiedene Strategie-
ziele auf die Netzqualität und das
Netzergebnis auswirken. Ergebnis des
Simulationsprozesses ist eine opti-
mierte Instandhaltungsstrategie, die
sowohl die technischen als auch die
regulatorischen Anforderungen er-
füllt. Eine vollständig integrierte
Netzstrategie berücksichtigt neben
der Instandhaltungsstrategie auch As-
pekte der Bilanzpolitik oder sonstige
unternehmensindividuelle Einfluss-
Erneuerungsbedarf [km]
2014
2024
Simulationszeitraum
Schadensrate [Schäden/km]
2014
2024
Simulationszeitraum
a
a
b
b
c
a
b
c
Grenzschadensrate
EBIT [-]
2014
2024
Simulationszeitraum
c
Mindest-EBIT
a
b
Erneuerungsbedarf [km]
2014
2024
Simulationszeitraum
d
a
alt
a
neu
Schadensrate [Schäden/km]
2014
2024
Simulationszeitraum
e
a
Grenzschadensrate
alt
a
neu
EBIT [-]
2014
2024
Simulationszeitraum
f
Mindest-EBIT
a
alt
a
neu
EBIT [-]
2014
2024
Simulationszeitraum
g
Mindest-EBIT alt
a
alt
a
neu
Mindest-EBIT neu
Abb. 3:
Schematische
Darstellung des technisch-
regulatorischen Optimierungs-
prozesses in Form von
Ergebnisdiagrammen
Quelle: die Autoren