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energie | wasser-praxis
10/2014
F O R S C H U N G & E N T W I C K L U N G
Mit der
Fördermaßnahme
„Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ (INIS) unterstützt das Bundesministerium für Bildung
und Forschung u. a. die Erforschung und Erprobung
neuer Ansätze
zur Sicherung der Wasserversorgung,
Anpassung von Trinkwassernetzen und Verbesserung der Qualitätsüberwachung in Leitungsnetzen.
von: Margarethe Langer (DVGW-Forschungsstelle TUHH), Dr. Jens Wolf (Gesellschaft für Anlagen- und Reaktor-
sicherheit (GRS) mbH), Dr. Hans-Christian Sorge (IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH)
& Dr. Daniel Karthe (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH)
Forschung für die Wasser
infrastrukturen von morgen
Abb. 1:
Messung der
Versalzung des Grund-
wassers
Quelle: Helga Wiederhold
In Deutschland stehen
die Infrastrukturen
der Wasserver- und Abwasserentsorgung vor
erheblichen Herausforderungen. Wandelpro-
zesse wie die Folgen des Klimawandels, demo-
grafische Veränderungen, Ressourcenverknap-
pung und die energiepolitische Neuorientie-
rung der Bundesrepublik Deutschland erfor-
dern eine innovative Anpassung der zum Teil
veralteten Systeme und die Entwicklung von
neuen, flexibleren Konzepten. Vor diesemHin-
tergrund hat das Bundesministerium für Bil-
dung und Forschung (BMBF) die Fördermaß-
nahme „Intelligente und multifunktionelle
Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“
(INIS) aufgelegt. Aufbauend auf zukunftswei-
senden Konzepten werden innovative Techno-
logien, neuartige Managementinstrumente
und Anpassungsstrategien erarbeitet.
Ein Forschungsschwerpunkt der 13 Verbund-
projekte widmet sich der Trinkwasserversor-
gung. Sie wird einerseits in den auf Versor-
gungssicherheit fokussierten Verbundprojek-
ten behandelt, die sich unter anderemmit den
Problemen von Salzwasserintrusion in Aqui-
fere und veränderter Niederschlagsverteilung
auseinandersetzen. Hier werden unter Einbin-
dung der betroffenen Institutionen bzw. Per-
sonen (so genannte Stakeholder) individuelle
Anpassungsstrategien für ausgewählte Modell-
regionen entwickelt. Zum anderen ist die
Trinkwasserversorgung ein wichtiger Aspekt
in denjenigen Projekten, die sich mit integrier-
ten Konzepten für Wasser, Abwasser und Ener-
gie beschäftigen. In diesen Projekten werden
technische Konzepte und Anpassungsstrategi-
en für die nachhaltige und ökonomische
Trinkwasserversorgung entwickelt, so dass