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energie | wasser-praxis
10/2014
und Abwägungen zur Bedeutung die-
ser Daten für die Wasserversorgungs-
prozesse wurden ca. 5.000 Prozessda-
ten für die Archivierung ausgewählt.
Es handelt sich hierbei im Wesentli-
chen um technologische Messwerte
wie:
Durchflüsse,
Abgabemengen,
Drücke,
Gütewerte und
Energieverbrauchsdaten.
Darüber hinaus zählen
Reglerwerte,
Betriebsstundenzähler und
Filterzustandsparameter
dazu.
Die Erfassung der Datenpunkte er-
folgt in Abhängigkeit des Daten-
punkttyps entweder zyklisch (gege-
benenfalls mit MIN-/MAX-Bildung)
oder als Spontanwerte nach dem Del-
ta-Event-Verfahren. Die Langzeitspei-
und leistungsfähiges Werkzeug an. Die
SüdsachsenWasser GmbH als Betriebs-
führer des Zweckverbandes Fernwasser
Südsachsen (FWS) hat sich aus den ge-
nanntenGründen deshalb imJahr 2009
entschlossen, ein zentrales IMA einzu-
richten. Hauptaugenmerk bei der Aus-
wahl des Systems lag auf einer kosten-
günstigen, sicheren und zentralen Lö-
sung, welche die Prozessdaten aus allen
Prozessleitsystemenunter einemSchirm
zusammenführt und in einheitlicher
Form und Datenbasis bereitstellen
kann. Das neue System sollte möglichst
wenig Netzwerk- und Systemressourcen
benötigen, gleichzeitig aber ein Maxi-
mum an Flexibilität, Speicherkapazität
und Funktionsumfang bereitstellen.
Nach umfangreichen Recherchen und
Vorstudien wurde entschieden, für die
Umsetzung des Vorhabens die Software
„Acron“ einzusetzen. Sie erfüllte bezüg-
lichDatenhaltung, Ressourcennutzung,
Handhabung und Implementation alle
gestellten Anforderungen.
Netzwerkinfrastruktur/
Ausprägung IMA
Die für die Umsetzung der Lösung not-
wendige sichere und zuverlässige Netz-
werkinfrastruktur war beim Verband
FWS vorhanden. Die SüdsachsenWasser
GmbH betreibt dazu für den Verband
bereits eine eigene IP-basierte Netz-
werklösung, welche aus fast 500 km ei-
genemKabelnetz und diversenweiteren
Kommunikationsdiensten besteht und
bereits in den Vorjahren beginnend auf
die aktuellen Anforderungen hinsicht-
lich Stabilität, Leistungsfähigkeit und
IT-Sicherheit ausgerichtet wurde. Da-
durchwurde folgende kostenoptimierte
Ausprägung des IMA möglich:
keine Datenbankserver auf denWas-
serwerksleitebenen zur Zwischen-
speicherung der zu archivierenden
Prozessdaten,
Installation eines zentralen Daten-
bankservers in der Unternehmens-
zentrale,
zentrale Verwaltung der IT-Dienste
sowie
flexible Bereitstellung der Software
auf den Arbeitsplätzen der Mitarbei-
ter in der Unternehmenszentrale so-
wie in entfernten Standorten.
In den verschiedenen Prozessleitsys-
temen der Wasserwerke sind Soft-
warekomponenten zur Akquirierung
und Versendung der Prozessdaten ein-
gerichtet, die auch Routinen zur Puf-
ferung der Daten bei einer Verbin-
dungsunterbrechung enthalten. Zur
nahtlosen Anbindung von älteren Pro-
zessleitsystemen wie zum Beispiel Sie-
mens Sinaut LSX, für die vom Herstel-
ler des IMA keine fertigen Schnittstel-
len angeboten werden, wurden Eigen-
lösungen innerhalb der Südsachsen
Wasser GmbH entwickelt und in das
System implementiert.
Datenarchivierung
Die Prozessleitsysteme des Verbandes
FWS zeichnen ca. 300.000 Prozessda-
ten auf. Nach vielen Diskussionen
Komplexe Anlagentechnik generiert eine hohe
Prozessdatendichte
Quelle: Südsachsen Wasser GmbH
Die Oktoberausgabe der bbr (10/2014) enthält
ein Spezial zur Leitungs- und Kanalsanierung
sowie Fachbeiträge, u. a. zu folgenden Themen:
Themen im Heft:
Kostenloses Probeheft unter
Zustandsbewertung von Gasverteilungsnetzen mit nachgerüstetem KKS
Gesamtheitliche Kanal-TV-Inspektion als Basis zur Sanierungsplanung
SMaRT-OnlineWDN – Frühwarn- und Sicherheitsmanagementsystem für
die Wasserversorgung
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