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energie | wasser-praxis
10/2014
Die Forschungsprojekte der BMBF-
Fördermaßnahme INIS werden von
einem Vernetzungs- und Transfervor-
haben (INISnet) begleitet. Seine Auf-
gaben bestehen in der öffentlichen
Präsentation der Fördermaßnahme als
Ganzes, der Stärkung der Zusammen-
arbeit der Forschungsprojekte unter-
einander sowie der Unterstützung des
Transfers der Forschungsergebnisse in
Forschung und Praxis. INISnet wird
von zentralen Multiplikatoren der
deutschen Wasserwirtschaft, dem
Deutschen Institut für Urbanistik
(Difu), der DVGW-Forschungsstelle an
der Technischen Universität Ham-
burg-Harburg (TUHH) und der Deut-
schen Vereinigung für Wasserwirt-
schaft, Abwasser und Abfall e. V. ge-
meinsam durchgeführt.
W
jekte und die Erprobung in Kommu-
nen und Regionen mit unterschiedli-
chen lokalen Randbedingungen un-
terstützen und stärken die Übertrag-
barkeit der Ergebnisse in die Praxis.
Die Karte in
Abbildung 4
zeigt eine
Übersicht über die Modellgebiete der
Projekte NAWAK, TWIST ++ und EDIT.
Zu den in NAWAK untersuchten Mo-
dellgebieten zählen das Einzugsgebiet
des Wasserwerks Sandelermöns des
Oldenburgisch-OstfriesischenWasser-
verbandes bei Wilhelmshaven, für das
die Entwicklung der Süß-/Salzwasser-
grenze von großer Bedeutung ist, im
Elbe-Weser-Dreieck die Wasserversor-
gungen im Stader Land und im Land
Hadeln, derenWasserwerke am Rande
der Elbtalaue insbesondere von einem
weiteren Ausbau der Elbefahrrinne
und dem nachfolgenden Vordringen
des Salzwassers betroffen sein könn-
ten, und das Versorgungsgebiet der
Heidewasser GmbH
in Sachsen-Anhalt,
das bereits heute
schon durch den de-
mografischen Wan-
del geprägt ist.
In Twist ++ erfolgt
die Umsetzung
modellhaft in
der Stadt Lü-
nen in Nord-
rhein-Westfa-
len, in der ein
kontinuierlicher Bevölke-
rungsrückgang und sinkender
Trinkwasserbedarf zu beobachten
sind, im thüringischen Wohls-
born-Rohrbach als Beispiel für
den ländlichen Raum so-
wie in der ehemaligen
Zeche Lippe/Wester-
holt, die exemplarisch
für Erschließungs- und
Konversionsflächen inmit-
ten angrenzender Wohnbe-
bauung steht und eines neu-
en Konzepts für die Trinkwasserversor-
gung und Abwasserentsorgung bedarf.
Die Entwicklung und Erprobung des
Hygiene-Online-Monitoring-Systems
im Projekt EDIT erfolgt in Zusammen-
arbeit mit insgesamt fünf deutschen
Wasserversorgungsunternehmen. Ne-
ben der Berücksichtigung praxisrele-
vanter Einsatzfelder (z. B. Monitoring
der Rohwasserqualität bei den Berliner
Wasserbetrieben, Überprüfung von
Hochbehältern bei Trinkwasser Mag-
deburg GmbH) erfolgen auch weiter-
gehende Untersuchungen (z. B. kont-
rollierte Versuche auf der Trinkwasser-
teststrecke der Berliner Wasserbetriebe
oder Simulation der Ausbreitung von
Pathogenen in Zusammenarbeit mit
den Stadtwerken Marburg).
Zum aktuellen Stand der Forschung
in den beteiligten INIS Projekten so-
wie zum Stand der praktischen Um-
setzung kann man sich auf der INIS-
Statuskonferenz am 20. und 21. Janu-
ar 2015 in Hamburg informieren
(Programm und Anmeldung unter
.
Abb. 4:
Übersicht über die Modellgebiete der
INIS-Projekte NAWAK (blau), TWIST++ (gelb)
und EDIT (grün)
Hamburg
Hannover
Berlin
München
Stuttgart
Düsseldorf
Magdeburg
Dresden
Erfurt
Oldenburg
Nürnberg
Kassel
Koblenz
Frankfurt
am Main
Braunschweig
Bremen
Schwerin
Kiel
Saarbrücken
Wiesbaden
Mainz
Köln
Trier
Wuppertal
Münster
Freiburg
Potsdam
Würzburg
Leipzig
Quelle: Difu
Dipl.Ing. Margarethe Langer
ist
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der
DVGW-Forschungsstelle TUHH und tätig
im Begleitvorhaben INISnet.
Dr. Jens Wolf
ist Leiter der Abteilung
Sicherheitsanalyse bei der Gesellschaft
für Anlagen- und Reaktorsicherheit
(GRS) mbH und Projektkoordinator von
NAWAK.
Dr. HansChristian Sorge
ist stellver-
tretender Leiter des Bereichs Wasser-
netze am IWW Rheinisch-Westfälisches
Institut für Wasserforschung gGmbH und
Teil des Projekts TWIST++.
Dr. Daniel Karthe
ist Mitarbeiter des
Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung
(UFZ) GmbH in der Abteilung für
Aquatische Ökosystemanalyse & Manage-
ment und Projektkoordinator von EDIT.
Kontakt:
Margarethe Langer
DVGW-Forschungsstelle TUHH
Schwarzenbergstr. 95 E
21073 Hamburg
Tel.: 040 42878-3914
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