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D V G W – T E C H N I S C H E R E G E L N & N O R M E N
energie | wasser-praxis
10/2014
DVGW-Merkblatt GW 17 vom Projektkreis „Praxishinweise Referenzwerte“
im Technischen Komitee „Außenkorrosion“ erarbeitet
Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) – Praxishinweise
zum Umgang mit der Referenzwertmethode
tels eines indirekten Nachweises er-
folgen. Der direkte Nachweis der
Wirksamkeit lässt eine qualitativ ge-
sicherte Aussage zu. Die Aussagekraft
des indirekten Nachweises hingegen
beruht auf Daten und Messergebnis-
sen unterschiedlicher Güte. Bestehen
Anzeichen für eine nicht ausreichen-
de Wirksamkeit des KKS im Zuge des
indirekten Nachweises (Plausibilitäts-
betrachtung), müssen entsprechende
Maßnahmen ergriffen werden. Wird
der Nachweis der Wirksamkeit des
KKS indirekt über die Plausibilitäts-
betrachtung erbracht, kann eine De-
finition von Referenzwerten basie-
rend auf den genutzten Daten erfol-
gen. Der Prozessablauf ist zweistufig
aufgebaut. Die entsprechende Aus-
wahl der Referenzwerte unterscheidet
dabei zwischen unbeeinflussten und
beeinflussten Leitungsabschnitten,
Dieses Merkblatt wurde vom Projekt-
kreis „Praxishinweise Referenzwerte“
im Technischen Komitee „Außenkor-
rosion“ erarbeitet. Es dient als Grund-
lage für die Ermittlung von Referenz-
werten nach DVGW-Arbeitsblatt GW
10. Bisher gestaltet sich die Ermitt-
lung von Referenzwerten in der Pra-
xis gerade für ältere Leitungen als
schwierig. ImDVGW-Arbeitsblatt GW
10 fehlen bislang Hinweise, wie Refe-
renzwerte einheitlich und sicher er-
mittelt werden können. Das Merk-
blatt schließt diese Lücke nicht nur,
sondern gibt dem Anwender zudem
konkrete Hinweise. Die wesentliche
Grundlage ist dabei der direkte Nach-
weis der Wirksamkeit des kathodi-
schen Korrosionsschutzes (KKS) an
allen Umhüllungsfehlstellen. Alter-
nativ kann der Nachweis einer ausrei-
chenden Schutzwirkung des KKS mit-
in Abhängigkeit von der Umhüllungs-
qualität sowie den Überwachungszie-
len. Dazu werden Möglichkeiten auf-
gezeigt, Schwankungsbreiten für die
entsprechenden Referenzwerte fest-
zulegen. Möglichkeiten des indirek-
ten Nachweises werden beispielhaft
in der Gas- und Wasserinformation
Nr. 19 erläutert.
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Peter Frenz | Bereich Wasser
päische Rahmenregelwerk dar. Den
nationalen Anforderungen, die sich
aus der Trinkwasserverordnung und
der deutschenWasserversorgung erge-
ben, wird sie nicht gerecht. Diese Lü-
cke wird durch dieses DVGW-Regel-
werk geschlossen.
Aufgrund der Komplexität der einzel-
nen Fragestellungen, insbesondere der
der Werkstoffsysteme, ist ein mehrtei-
liges Regelwerk entstanden. Dieses Re-
gelwerk besteht nun aus fünf Teilen:
•
DVGW-Arbeitsblatt W 300-1, Trink-
wasserbehälter – Planung und Bau
•
DVGW-Arbeitsblatt W 300-2, Trink-
wasserbehälter – Betrieb und In-
standhaltung
•
DVGW-Arbeitsblatt W 300-3, Trink-
wasserbehälter – Instandsetzung und
Verbesserung
•
DVGW-Arbeitsblatt W 300-4, Trink-
wasserbehälter – Werkstoffe, Ausklei-
dungs- und Beschichtungssysteme
– Grundsätze und Qualitätssiche-
rung auf der Baustelle
•
DVGW-Prüfgrundlage W 300-5,
Trinkwasserbehälter – Werkstoffe,
Auskleidungs- und Beschichtungs-
systeme – Anforderungen und Prü-
fungen
Für die richtige Wahl der Instandset-
zungsprinzipien und der Ausklei-
dungstechnologie bestand in den zu-
rückliegenden Jahren und besteht
auch heute noch eine große Verunsi-
cherung bei Betreibern, Planern, Fach-
unternehmen und Materialherstel-
lern. Fehlschläge der vergangenen
Jahrzehnte mit zum Teil unausgereif-
ten Materialentwicklungen und nicht
erschöpfende Regelwerke machten die
Materialwahl häufig zu einer Qual.
Die neuen technischen Regeln DVGW-
Arbeitsblatt W 300-3, W 300-4 und
die DVGW-Prüfgrundlage W 300-5
sollen insbesondere durch klar struk-
turierte Anwendungsgrundsätze dazu
beitragen, diese Verunsicherungen zu
beseitigen. Dem Anwender wird somit
ein Regelwerk zur Verfügung gestellt,
anhand dessen er in der Lage ist, die
Planung, den Bau, die Instandhaltung
und die Instandsetzung von Wasser-
behältern vollständig abzuarbeiten.
Der Weißdruck der Regelwerksreihe er-
scheint im Oktober 2014. Diese Regel-
werksreihe wird die DVGW-Arbeitsblät-
ter W300:2005-06 undW312:1993-11
ersetzen.
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Peter Frenz | Bereich Wasser