energie | wasser-praxis 10 - page 51

51
energie | wasser-praxis
10/2014
Anlage. Auch in der Planungsphase für
eine Anlage kann hierauf zurückge-
griffen werden, um bereits in diesem
Stadium ein vernünftiges Zonenkon-
zept zu entwickeln.
Die EX-RL-Beispielsammlung steht auf
, Seiten-ID: #9XU2, zur
Verfügung.
W
Quelle: Magazin etem 01/2014 der BG ETEM
und BG RCI. magazin Januar/Februar 2014
Elektrolyseur
Gasaufbereitung
Niederdruckspeicher
Verdichter
Hochdruckspeicher
unter Druck stehende Rohrleitungen
Druckgasflaschen für Wasserstoff
Entnahmearmaturen und geführte
Auslässe, über die durch betriebsmä-
ßige Entspannungsvorgänge Wasser-
stoff freigesetzt wird
Beispiele für Zonenplanung
Bei atmosphärischen Elektrolyseanla-
gen (bis 50 mbar Betriebsdruck) kann
auf eine Zone verzichtet werden, so-
fern frei werdender Wasserstoff in so
geringer Menge austritt, dass an der
Austrittsstelle nicht mit der Bildung
von gefährlicher explosionsfähiger At-
mosphäre zu rechnen ist. In drei Bei-
spielen werden die hierzu notwendi-
gen Bedingungen beschrieben. Wich-
tige Kriterien dabei sind:
Vermeidung der Ansammlung von
Wasserstoff im Deckenbereich von
Räumen durch geeignete Öffnungen
an höchster Stelle ins Freie,
regelmäßige Begehung der Anlage
sowie
qualifizierter Austausch, z. B. von
Komponenten, Verbindungselemen-
ten und Dichtungen.
Ergänzende Maßnahmen zum Schutz-
konzept können sein:
auf Dauer technisch dichte Anlagen
in Verbindung mit organisatorischen
Maßnahmen zur Dichtheitskontrolle,
technische Lüftung,
Maßnahmen zur Leckerkennung oder
Überwachung der Raumatmosphäre
mit Gaswarneinrichtungen sowie
das Auslösen automatischer Schalt-
funktionen, um einen Gasaustritt zu
minimieren.
Für Druckelektrolyseanlagen (bis 100
bar Betriebsdruck) werden vier Beispie-
le angeführt, wovon zwei ohne eine
Zonenfestlegung auskommen. Voraus-
setzung ist, dass geeignete Lüftungsöff-
nungen an höchster Stelle mit boden-
nahen Zuluftöffnungen vorhanden
sind. Weitere ergänzendeMaßnahmen,
die die Freisetzung vonWasserstoff ver-
meiden bzw. minimieren, sind:
Anlage auf Dauer technisch dicht
oder technisch dicht mit Festlegung
von Maßnahmen zur Kontrolle der
Dichtheit,
Überwachung relevanter Prozess-
parameter,
deckennahe Gaswarneinrichtungen,
die die Anlage frühzeitig abschalten.
Fehlt eine Gaswarneinrichtung, muss
im Deckenbereich eine Zone 2 festge-
legt werden. Werden die Begehungen
der Anlage außerdem ohne Lecksuch-
gerät durchgeführt (die Erkennung
von Leckagen ist nicht rechtzeitig
möglich), reicht die Zone 2 jeweils
seitlich vom Zellenblock 0,5 m weit
und oberhalb des Zellenblocks bis zur
Decke. Auch für in Containern unter-
gebrachte Anlagen werden zwei Bei-
spiele angeführt, die je nach Maßnah-
men zur Zone 2 im Container führen
oder ohne Zone auskommen.
Lösungsmöglichkeiten
Sowohl für Gasverdichter in Räumen
als auch für die Gasaufbereitung und
-reinigung, Trocknung und Konden-
satabscheidung werden jeweils zwei
Beispiele aufgeführt. Es folgen noch
Beispiele für Niederdruck-, Hoch-
druckgasbehälter und Druckgasfla-
schen für Wasserstoff, die jeweils meh-
rere Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Abschließend werden Abblase- und
Entspannungsöffnungen ins Freie be-
trachtet. Die Zonenausdehnung hier-
bei ist mit einem für den Anwen-
dungsfall geeigneten Berechnungsmo-
dell zu ermitteln.
Fazit
Der Punkt 1.2.7 „Anlagen zur Herstel-
lung und Verwendung von Wasser-
stoff“ ist in die blaue EX-RL-Beispiel-
sammlung aufgenommen worden. Die
Tabelle bietet dem Betreiber eine Hilfe-
stellung zur Einteilung explosionsge-
fährdeter Bereiche in Zonen für seine
Dr. Albert Seemann
(BG ETEM) ist
technischer Referent für den Bereich
Gaswirtschaft.
Björn Poga
(BG RCI) ist wissenschaft-
licher Mitarbeiter im Explosionsschutz.
Kontakt:
Dr. Albert Seemann
Berufsgenossenschaft Energie Textil
Elektro Medienerzeugnisse BG ETEM
Gustav-Heinemann-Ufer 130
50968 Köln
Tel.: 0221 3778-6164
E-Mail:
Internet:
Björn Poga
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und
chemische Industrie
Kurfürsten-Anlage 62
69115 Heidelberg
Tel.: 06221 5108-28353
E-Mail:
Internet:
Die Autoren
Siemens-PEM-Elektrolyse-System an einem
Kraftwerksstandort, das in einem Container
untergebracht ist
Quelle: Siemens-Pressebild
1...,41,42,43,44,45,46,47,48,49,50 52,53,54,55,56,57,58,59,60,61,...132
Powered by FlippingBook