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– Sonderheft
NORMEN UND VORSCHRIFTEN
]
Die Maschenweiten für Funktions-
Potentialausgleichsleiter im Beton
können, um ein Potential-Ausgleich-
netzwerk nach VDE 0185-305-4 [7],
Abschn. 5.3 zu errichten, auch 5 m ×
5 m sein.
5 Ausblick
Bereits seit der Normausgabe 2007 hat
die Akzeptanz der Festlegungen gemäß
DIN 18014 deutlich zugenommen.
Maßgeblich hierfür sind die Dokumenta-
tionspflicht der Ausführung des Funda-
menterders und die Messung des Durch-
gangswiderstands.
Viele Bauunternehmen haben deshalb
bereits eingesehen, dass der Fundament-
erder an Wichtigkeit zugenommen hat.
Grund dafür ist nicht zuletzt die Zunah-
me der elektronischen Komponenten in
den Gebäuden.
Zu erwarten ist, dass sich aufgrund der
Überwachung der Ausführung durch
Blitzschutz- und Elektro-Fachkräfte in
der Zukunft die Qualität der Erdungs-
maßnahme „Fundamenterder“ stetig
verbessern wird.
Literatur
[1] DIN EN 61936-1 (VDE 0101-1):2011-11
Starkstromanlagen mit Nennwechselspan-
nungen über 1 kV – Teil 1: Allgemeine
Bestimmungen.
[2] DIN VDE 0100-444 (VDE 0100-444):2010-
10 Errichten von Niederspannungsanlagen –
Teil 4-444: Schutzmaßnahmen – Schutz bei
Störspannungen und elektromagnetischen
Störgrößen.
[3] DIN EN 50310 (VDE 0800-2-310):2011-05
Anwendung von Maßnahmen für Erdung
und Potentialausgleich in Gebäuden mit
Einrichtungen der Informationstechnik.
[4] Niederspannungsanschlussverordnung
(NAV) vom 1. November 2006 (BGBl. I S.
2477 ) – zuletzt durch Artikel 4 der Verord-
nung vom 3. September 2010 (BGBl. I
S. 1261) geändert.
[5] Internationales Elektrotechnisches Wörter-
buch der IEC – International Electrotech-
nical Vocabulary (IEV), niedergeschrieben
in den Normen der Reihe IEC 60050.
[6] DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3):2011-10
Blitzschutz – Teil 3: Schutz von baulichen
Anlagen und Personen.
[7] DIN EN 62305-4 (VDE 0185-305-4):2011-
10 Blitzschutz – Teil 4: Elektrische und
elektronische Systeme in baulichen Anlagen.
[8] DIN EN 62561-1 (VDE 0185-561-1):2013-02
Blitzschutzsystembauteile (LPSC) – Teil 1:
Anforderungen an Verbindungsbauteile.
Q
kontaktieren. Zusätzlich ist bei größeren
Gebäuden eine Masche zu bilden mit
einer maximalen Größe von 20 m ×
20 m. Damit wird erreicht, dass die ein-
zelnen Baustahlmatten und Stäbe der
Bewehrung gut miteinander verbunden
werden, wodurch eine verbesserte
Potentialsteuerung entsteht.
Damit eine gute Verbindung zur Erde
hergestellt wird, ist alle 20 m am Gebäu-
deumfang mindestens eine Verbindung
mit dem Ringerder herzustellen. Es wer-
den mindestens zwei Verbindungen
empfohlen, um eine Fehlertoleranz zu
berücksichtigen.
Ist ein Blitzschutzsystem geplant, muss
pro Ableitung der Blitzschutzanlage eine
Verbindung hergestellt werden. Weitere
Verbindungen sind zur Haupterdungs-
schiene und metallisch leitfähigen Teilen
zum Zwecke des Funktions-Potential-
ausgleichs vorzusehen. Bild
zeigt
beispielhaft die Gesamtheit der Maß-
nahmen.
3.4 Werkstoffe
Für den Fundamenterder ist zusätzlich
zu den Werkstoffen Stahl und verzinkter
Stahl auch Kupfer zugelassen.
Die Dimensionen bleiben unverändert:
Rundmaterial ≥ 10 mm Durchmesser
oder Bandmaterial ≥ 30 mm × 3,5 mm.
Für einen Ringerder, der im Erdreich ver-
legt wird, ist grundsätzlich nur dauer-
haft korrosionsbeständiges Material zu
verwenden.
Dies können z. B. nichtrostender Stahl
in der Zusammensetzung Chrom >16%,
Nickel > 5%, Molybdän > 2%, Kohlen-
stoff < 0,08% (V4A-Material) oder
Kupfer sein. Bei Verwendung von Kupfer
im Erdreich ist auf das Korrosionsver-
halten gegenüber anderen Metallen zu
achten.
Für Anschlussteile und Verbinder sind im
Wesentlichen die gleichen Materialien
anzuwenden. Bei Kupfer wurden zusätz-
lich folgende Ausführungsformen auf-
genommen:
]
Kupferkabel NYY, Mindestquerschnitt
von 50 mm²,
]
Kupferseile, mehrdrähtig, Querschnitt
von 50 mm².
Wird der Fundament-/Ringerder auch
für ein Blitzschutzsystem genutzt, sind
nur Verbinder entsprechend DIN EN
62561-1 [8] zu verwenden.
3.5 Dokumentation und
Durchgangsmessung
Zur Dokumentation und zur Durch-
gangsmessung wurden genauere Vor-
gaben gemacht. Diese sind vor dem
Einbringen des Betons durch eine
Elektrofachkraft oder Blitzschutz-
fachkraft zu erstellen bzw. durchzu-
führen.
Die Dokumentation muss nun die
Ausführungspläne, Fotografien der
Gesamtanlage und Detailaufnahmen
von wichtigen Verbindungsstellen
enthalten, beispielsweise zur Haupt-
erdungsschiene, zu Anschlussteilen der
Blitzschutzanlage sowie Verbindungen
zum Ringerder.
Auch die Messergebnisse der Durch-
gangsmessung gehören zur Dokumenta-
tion. Die Durchgangsmessung zwischen
dem Anschlussteil zur Haupterdungs-
schiene und allen anderen Anschluss-
teilen (bevorzugt die weit entferntesten
Anschlussteile) dürfen den Wert von
0,2 Ω nicht überschreiten. Festgelegt
wurde, dass Messsysteme mit einem
Messstrom von mindestens 0,2 A zu
verwenden sind.
4 Unterschiede
zur Blitzschutznorm
VDE 0185-305
Werden Erdungsanlagen wie der Funda-
menterder entsprechend DIN 18014
auch für die Erdung von Blitzschutzan-
lagen verwendet, so sind weitere oder
andere Maßnahmen gefordert. Dies sind
u. a. folgende:
]
Gemäß VDE 0185-305-3 [6], Abschn.
5.4.2.2, darf der mittlere Radius
r
e
des Ringerders nicht weniger als
l
1
betragen. Bei der Blitzschutzklasse III
bedeutet dies z. B., dass ein Funda-
ment min. 78 m
2
haben muss, um
diesen Wert nicht zu unterschreiten.
Ob dies bei Ausführung eines Funda-
menterders nach der Neuausgabe von
DIN 18014 mit der Verbindung der
Bewehrungsstähle noch nötig ist, gilt
es zu untersuchen.
]
Die Montagetiefe eines Ringerders
(Erder Typ B) nach VDE 0185-305-3,
[6] Abschn. 5.4.3 beträgt mindestens
0,5 m. In Deutschland gilt für die
Frosttiefe 0,8 m, deshalb wird in DIN
18014 auf diese Montagetiefe ver-
wiesen.