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8 / 2013
KURS
FONDS & CO.
Leichter Aufwind
Windfonds
sind in der Gunst der Anleger wieder gestiegen. Vor allem kleinere Emissionshäuser haben aktuell
noch Angebote in der Platzierung. Neue Fonds wird es aber vermutlich erst einmal nicht mehr geben. Zu groß
sind die Unsicherheiten durch die bevorstehende Regelung nach AIFM und eine Kürzung der Einspeisevergü-
tung nach der Bundestagswahl.
E
urogate hat ehrgeizige Ziele. Der Hafenbetrieb will der
weltweit erste Umschlagsterminal werden, der seinen
Strombedarf selbst aus regenerativen Energien deckt.
Deshalb baut das Unternehmen mitten imHamburger Hafen
ein 141 Meter hohes Windrad. Wenn es sich erst einmal
dreht, soll es jährlich 8,7 Millionen Kilowattstunden Strom
liefern.
Aufgrund der hohen Energiekosten planen immer mehr Un-
ternehmen, sich selbst mit Strom zu versorgen. Die Strom-
preise für den Verbraucher steigen stetig, obwohl Strom an
der Börse in Leipzig zu Dumpingpreisen gehandelt wird.
Denn auf dem deutschen Markt herrscht ein Überangebot
an Strom, wodurch die Strompreise für die Großabnehmer
immer weiter sinken.
Vor allem das große Angebot an Ökostrom – überwiegend
aus Windenergie gewonnen – sorgt dafür, dass die Preise
im Großhandel abstürzen. Denn der Großhandel gibt die
Preisvorteile nicht an die Endabnehmer weiter.
Profitieren von der Solarfonds-Flaute
Um die Verbraucher vor weiter steigenden Strompreisen zu
„schützen“, plädiert Bundesumweltminister Altmaier schon
seit Monaten für eine Kürzung der Förderung von Öko-
strom. Je nachdem, wie weit die Ökostromumlage abgesenkt
würde, könnte es das Aus für so genannte Windfonds sein.
Schon im Frühjahr warnte die Präsidentin der Bundesver-
bands WindEnergie (BWE) vor zu schnellen Äußerungen
über Kürzungen beim Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG).
© REpower Systems AG / Stéphane Cosnard