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KURS
8 / 2013
FONDS & CO.
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ISSN 1436-302X
Das regulierte Umfeld vieler Infrastrukturprojekte setzt risi-
koseitig natürlich auch viel Erfahrung bei Investments voraus.
Das gilt vor allem bei Produktionsanlagen im Bereich erneu-
erbarer Energien, die stark von Förderungen abhängig sind.
In der Vergangenheit folgten Investoren sehr pragmatisch,
aber auch im Herdentrieb den Förderrahmenbedingungen –
zumeist Einspeisevergütungen – in den verschieden Ländern.
Dies führte zu regelrechten „Investmentblasen“, wie z. B. in
Spanien. Sich ändernde steuerliche Rahmenbedingungen, wie
etwa in Tschechien, oder langwierige behördliche Prozesse
und Genehmigungsverfahren, wie in Griechenland, mussten
gleichfalls beobachtet werden. Investments setzen deshalb
gute Kenntnisse der politischen und rechtlichen Entwicklun-
gen in den Ziel-Investmentländern voraus.
Erfahrung als Erfolgskriterium
Zudem ist die technologische Reife vonAnlagen ein zentrales
Thema bei der Risikobewertung. Gerade beim wichtigsten
Baustein der Umsetzung der Energiewende in Deutschland,
dem Ausbau der Windkraft offshore, zeigt sich, dass der
Reifegrad dieser Technologie gegenwärtig nur eine begrenzte
Versicherbarkeit zulässt. Ohne staatliche Risikoübernahme
als Überbrückung bis zur Marktreife kommt es zu Verzö-
gerungen bei den Ausbauplänen. Sorgen um die fehlende
Anbindung der Windparks an die Netze tun ein übriges.
Investoren halten sich daher hier noch spürbar zurück.
Auf der Mikroebene ergeben sich dagegen für Investoren im
Wesentlichen keine anderen Risiken als diejenigen für Fremd-
kapitalgeber. Eine Biomasseanlage könnte z.B. nur eine geringe
Auslastung durch nicht ausreichend zur Verfügung stehende
Biomasse haben und aufgrund dessen ineffizient operieren.
Auch die Standortwahl bei Windkraftparks sowie die Beach-
tung von regionalen Gegebenheiten (z. B. Verschattung) bei
Investitionen in Solarenergie spielen eine bedeutende Rolle.
Kaufpreis, Herstellungskosten der Anlagen, operative Kosten
im Anlagebetrieb und die Umweltbedingungen respektive
Ressourcenverfügbarkeiten sind die wichtigsten Stellschrau-
ben. Grundsätzlich gilt, dass alle potenziellenAuswirkungen
auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Projekts kon-
servativ abgeschätzt werden müssen. Gerade wenn wenig
Erfahrungswerte vorliegen, empfiehlt es sich, angemessene
Rückstellungen zu bilden, um einen verlässlichen Cashflow
zu generieren.
Für die Zukunft zeichnen sich zwei wichtige Entwicklungen
ab, die Investments gerade in erneuerbare Energien noch
attraktiver erscheinen lassen. Zum einen wird sich mittel-
fristig eine Netzparität einstellen. Das heißt, Energie aus
Wind und Sonne wird zu wettbewerbsfähigen Konditionen
ins Netz eingespeist werden können und sie wird ohne För-
derbedingungen auskommen. Zum anderen entwickelt sich
langsam ein Sekundärmarkt für solche Infrastrukturprojekte,
was zu steigenden Opportunitäten bei Investments in diese
Asset-Klasse führt.
Der Markt für erneuerbare Energien und Netzinfrastruk-
tur wird weltweit ein Wachstumssektor bleiben. Gerade die
Mobilisierung privaten Eigen- wie Fremdkapitals ist eine
kritische Größe zum Ausbau dieses Sektors. Rechtssicher-
heit bzw. stabile regulatorische Rahmenbedingungen, aber
natürlich auch attraktive Renditemöglichkeiten, die auf das
Risikoprofil abgestimmt sein müssen, sind dabei die we-
sentlichen Voraussetzungen für ein zukünftig starkes Enga-
gement institutioneller Investoren. Langjährige Erfahrung
auf diesen spannenden Märkten ist dabei das wesentliche
Erfolgskriterium.
Dr. Armin Sandhövel ist CIO Renewable Energies/Infrastructure Equity
der Allianz Global Investors und CEO der Allianz Climate Solutions
GmbH.