KURS MAGAZIN 08/2013 - page 35

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8 / 2013
KURS
VERS I CHERUNGEN
I
n einer Studie hatte das Meinungsforschungsinstitut forsa
imAuftrag der die Bank of Scotland das Spar- und Anlage-
verhalten der Bundesbürger untersucht. Demnach nimmt
die Zahl der regelmäßigen Sparer weiter zu: Nach 52 Pro-
zent im Jahr 2011 und 57 Prozent in 2012 Jahr stieg der
Wert erneut leicht auf 60 Prozent an. Weitere 28 Prozent
der Befragten geben an, gelegentlich Rücklagen zu bilden.
Jeder Zehnte spart hingegen gar nicht.
In der Rangliste der Spar- beziehungsweise Vorsorgeformen
liegt die private Lebens- oder Rentenversicherung mit 54
Prozent Zustimmungsquote weit an der Spitze, gefolgt von
Angeboten der betrieblichen Altersversorgung (bAV) mit 38
Prozent. Auf dem dritten Rang folgt bereit die Immobilie
mit 33 Prozent und auf Platz vier rangieren Produkte der
geförderten Altersvorsorge wie Riester- oder Rürup-Renten.
Sparguthaben und Tages- oder Festgeld haben mit 26 bzw.
23 Prozent Zustimmungsrate in der Niedrigzinsphase an
Beliebtheit verloren, rangieren aber immer noch vor dem
Aktienerwerb, den 20 Prozent der Befragten als Vorsorge-
absicherung bevorzugen würde.
Gewappnet für schlechtere Zeiten
„Solange die Schuldenkrise in Europa nicht überwunden ist,
wappnen sich offenbar auch viele Bundesbürger für finanziell
schlechtere Zeiten. Klassische Produkte genießen dabei zu
Recht hohes Ansehen. Allerdings sollten die Sparer im Zins-
tief auch darauf achten, für ihr Geld wenigstens Zinsen in
Höhe der Inflation zu bekommen“, meint dazu Bertil Bos,
Managing Director der Bank of Scotland in Deutschland.
Wie aus diesemaktuellen „Sparerkompass Deutschland 2013“
hervorgeht, legt fast jeder vierte Bundesbürger proMonat zwi-
schen 50 Euro und 100 Euro zur Seite. Weniger als 50 Euro
sparen 13 Prozent. Fast ein Viertel der Sparer kommt auf 100
bis 200 Euro pro Monat. Eine Summe zwischen 200 und 300
Euro legen ebenfalls 13 Prozent der Befragten zurück, 300 bis
400 Euro weitere acht Prozent, 400 bis 500 Euro noch vier
Prozent. Immerhin neun Prozent der Sparer geben an, Monat
für Monat sogar mehr als 500 Euro übrig zu haben.
Ausgaben für neue Möbel, ein Auto oder eine Urlaubsreise
sind das beliebteste Sparmotiv der Bundesbürger. 68 Prozent
der Befragten legen dafür Geld zurück. Auf dem zweiten
Rang folgt die private Altersvorsorge mit 52 Prozent. Für
Notfälle wie Arbeitslosigkeit oder eine schwere Krankheit
spart jeder Dritte. Auf den weiteren Plätzen folgen die An-
schaffung eines Eigenheims sowie die Ausbildung der Kinder
oder Enkel (jeweils 14%). Die eigene Ausbildung (7%), ein
späteres Erbe (6%) sowie Renovierungsarbeiten an der eige-
nen Immobilie (2%) sind weitere Sparmotive. Kein konkretes
Sparziel haben neun Prozent der Sparer vor Augen. Übrigens:
Jeder dritte Bundesbürger hat zwischen 1000 und 10.000
Euro auf der hohen Kante.
Weiter wurde gefragt, welche Produkte für die Altersvor-
sorge genutzt werden. Hier liegt mit deutlichem Vorsprung
die private Lebens- oder Rentenversicherung an der Spitze,
wie über die Hälfte der Befragten angab. Dahinter folgt
mit knapp 40 Prozent die betriebliche Altersvorsorge (bAV).
Im Rennen um den dritten Platz setzte sich die Sparform
„Immobilien“ mit einem Drittel an Nennungen gegen die
staatlich geförderte Altersvorsorge wie beispielsweise die
Riester-Rente durch. Sparguthaben, Tages- oder Festgeld
sowie Aktien oder Fonds kommen nur auf Werte zwischen
einem Viertel und einem Fünftel. Jeder Zehnte nutzt nach
eigenen Angaben keine private Altersvorsorge.
Platz Bundesland
Prozent
1
Baden-Württemberg
73
2
Bayern
70
3
Niedersachsen
62
3
Hamburg
62
5
Rheinland-Pfalz
60
6
Mecklenburg-Vorpommern
58
7
Nordrhein-Westfalen
57
8
Berlin
56
9
Schleswig-Holstein
55
10
Bremen
53
10
Sachsen
53
12
Saarland
52
13
Sachsen-Anhalt
51
13
Thüringen
51
15
Hessen
50
16
Brandenburg
49
Anteil der Menschen, die regelmäßig einen Teil ihres
Geldes sparen, in:
Klassische Rente punktet
bei Vorsorge
„Schaffe, schaffe, Häusle baue“: Die berühmte Redewendung, wonach die Schwaben besonders sparsam sind,
lässt sich ohne weiteres auf alle Einwohner Baden-Württembergs übertragen: In dem Bundesland wohnen die
eifrigsten
Sparer
. Insgesamt legen 73 Prozent der Menschen zwischenWertheim undWeil regelmäßig Geld
zurück, mehr noch als im Nachbarland Bayern (70%) oder Hamburg und Niedersachsen (jeweils 62%).
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