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KURS
12 / 2013
FONDS & CO.
„Flexibilität ist das A&O“
Ertragsorientierte Anlagen
werden im kommenden Jahr gefragt sein. So die Prognose von Holger Schröm,
Exectutive Director bei J.P. Morgan Asset Management. Er erwartet zudem ein Comeback der Schwellenlän-
der, wie er im Gespräch mit KURS erklärt.
KURS: Herr Schröm, wie beurteilen Sie die aktuelle Lage an
den Finanzmärkten und das Umfeld für die Fondsbranche?
Schröm:
Vor allem mit Blick auf die aktuelle Zinssenkung
bleibt es für Anleger eine wichtige Entscheidung, ob sie
aus den vermeintlich sicheren Anlagehäfen jetzt wieder in
„Risikoassets“ zuückkehren. Von daher bleibt die Rückge-
winnung des Anlegervertrauens nach wie vor unsere wich-
tigste Aufgabe. Die Aktienmärkte konnten zwar auch in
2013 wieder deutlich aufholen und erreichen vielfach neue
Höchststände. Gleichwohl ist das Vertrauen in die Märkte
an vielen Stellen noch nicht wieder hergestellt.
KURS: Was tun Sie, um das Vertrauen von Kunden und
Beratern zurückzugewinnen?
Schröm:
Wir unterstützen unsere Partner durch fundierte
Kapitalmarktinformationen aus unserem Market Insights
Programm sowie im Rahmen umfassender Informationsver-
anstaltungen und Serviceaktivitäten. Wir waren mit der J.P.
Morgan Asset Management Academy 2013 sowohl im Früh-
jahr als auch im Spätsommer in zwölf Städten vor Ort, um
mit unseren Partnern die Kapitalmärkte im Detail zu bespre-
chen.Wir werden 2014 versuchen, dieMaßnahmen, basierend
auf dem erreichten hohen Niveau, noch weiter auszubauen.
Zudem werden wir im nächsten Jahr unseren Kontakt zu
den bewährten Partnern, den Banken und Sparkassen, den
Dachfondsmanagern, denVermögensverwaltern und freien Fi-
nanzberatern sowie den Versicherungen, weiter intensivieren.
Parallel unterstützen wir unsere Partner gerne in der Reali-
sierung von Kunden- und Beraterveranstaltungen, um durch
passgenaue Informationen weiteren Mehrwert anzubieten.
KURS: Mit welchen Erwartungen gehen Sie in das kom-
mende Jahr?
Schröm:
2013 konntenAnleger mit Aktien aus den etablierten
Wirtschaftsnationen attraktive Erträge erzielen. Ein differen-
ziertes Bild zeigt sich auf der Anleihenseite: Hier konnten
sichHochzinsanleihen gut entwickeln,während beispielsweise
US-amerikanische Staatsanleihen negativ rentierten. Für das
Jahr 2014 erwarten wir, dass verhältnismäßig berechenbare
Anlagen wie beispielsweise Hochzinsanleihen sowie Anleihen
aus den Schwellenländern aber auch Dividendenstrategien –
alsoAnlagestrategienmit einer attraktiven Ertragsaussicht für
Anleger – von großer Bedeutung sein werden.
KURS: Und welche Akzente werden Sie beim Produktange-
bot und beim Vertrieb setzen?
Schröm:
Unsere Schwerpunktthemen im Vertrieb 2014
werden berechenbare Ertragsquellen im Niedrigzinsumfeld
sein. Income und Dividenden zählen hier sowohl bei Pro-
dukten mit Fokus auf Industrieländer wie aber auch bei
Schwellenländern. Zudem setzen wir auf flexible und defen-
sive Lösungen auf der Zinsseite und nicht zuletzt auch auf
Schwellenländeranlagen in Aktien und Renten.
KURS: Was raten Sie den Anlegern?
Schröm:
Investoren sollten flexibel bleiben.Mit demJPMorgan
Investment Funds – Global Income Fund bieten wir Anlegern
eine weltweit breit diversifizierte Investmentfondslösung an,
die flexibel in ertragreiche Regionen und Anlageklassen inves-
tiert und je nach Anteilklasse mit attraktiven Ausschüttungen
glänzt. Für Anleger, die im jetzigen Umfeld auf der Aktienseite
übergewichtet sein möchten, empfehlen wir den auf europäi-
sche Aktien fokussierten JPMorgan Funds – Europe Dynamic
Fund. Für Investoren, die das Potenzial der Schwellenländer-
Unternehmen in ihrem Depot berücksichtigt wissen wollen,
eignet sich der in Substanztitel investierende JPMorgan Funds
– Emerging Markets Opportunities Fund. Auch auf der Ren-
tenseite bleibt Flexibilität Trumpf, deshalb favorisieren wir mit
dem JPMorgan Investment Fund – Income Opportunity Fund
eine flexible Anlagestrategie auf der Zinsseite.
KURS: Gibt es politische Rahmenbedingungen, die Sie sich
von der neuen Bundesregierung wünschen?
Schröm:
Für uns ist ein paralleler Weg von provisionsbasierter
undHonorarberatung unabdingbar.Jede einseitigeEntwicklung
hin zu einem reinen Honorarberatungsmodell wird breitere Be-
völkerungsschichtenvonder qualitativenBeratung ausschließen.
Das Gespräch führte Benjamin Rubin
„Jede einseitige Ent-
wicklung hin zu einem
reinen Honorarbe-
ratungsmodell wird
breitere Bevölkerungs-
schichten von der
qualitativen Beratung
ausschließen.“
Holger Schröm
Was
J.P. Morgan Asset Management
2014 bewegt:
• Vertrauen der Anleger zurückgewinnen
• Partnerkontakte noch weiter intensivieren
• Einseitige Vergütungsregelung schadet Kunden
• Berechenbare Ertragsquellen im Niedrigzinsumfeld