KURS MAGAZIN 12/2013 - page 33

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12 / 2013
KURS
VERS I CHERUNGEN
Gemeinsam handeln
Für die Versicherungswirtschaft war 2013 ein außergewöhnliches, weil von vielen
Naturereignissen
geprägtes
Jahr. Darauf wies der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Dr. Alex-
ander Erdland, bei der Vorstellung des neuen Naturgefahrenreports hin.
A
llein das Hochwasser im Juni und die Hagelstürme im Juli
und August verursachten laut GDV versicherte Schäden
in Höhe von voraussichtlich 4,5Milliarden Euro. Für das
Hochwasser zahlten die Versicherer nach vorläufigen Berech-
nungen 1,8Milliarden Euro, für dieHagelstürme 2,7Milliarden
Euro. „Solche extremenNaturkatastrophen können inDeutsch-
land künftig häufiger auftreten.Auch dann sind wir in der Lage,
die finanziellenFolgen für unsereKunden zu tragen“,soErdland.
Die insgesamt über eine Million Schäden durch Hochwasser
und Hagelstürme hätten die Versicherer binnen weniger Wo-
chen reguliert, erklärte Erdland. Die Menschen und ihr Hab
und Gut vor Naturgewalten zu schützen, sei jedoch Aufgabe
aller gesellschaftlichen Kräfte. „Um Schäden durch Hochwas-
ser in immer kürzeren Abständen einzugrenzen, müssen wir
gemeinsam handeln“, so der GDV-Chef. Länder, Städte und
Gemeinden, Bauplaner, Architekten und jeder Einzelne seien
gleichermaßen gefordert. So dürfe in kritischen Gebieten kein
Bauland mehr ausgewiesen werden. Technischer Hochwasser-
schutz sei zudem unerlässlich. Ein intelligenter Straßenbau, der
dieWassermassen ableite, sei ebenso gefragt wie zusätzliche Flä-
chen in Stadt und Land, auf denen Starkregen versickern kann,
bis hin zu baulichen Schutzmaßnahmen am eigenen Heim.
Wie sehr Handeln und Aufklärung Not tut, zeigt eine Forsa-
Umfrage imAuftrag des GDV. Ungeachtet der jüngsten Erfah-
rungen mit der Hochwasserkatastrophe schätzen nämlich 90
Prozent der Deutschen das Risiko, selbst von Naturgefahren
betroffen zu sein, nach wie vor als gering ein. Die Realität zeige
jedoch ein anderes Bild: Das Juni-Hochwasser habe auch viele
Menschen getroffen, die weitab der großen Flussläufe leben
und sich in Sicherheit wähnten, so der GDV. „Das geringe Ri-
sikobewusstsein macht deutlich, wie wichtig Aufklärung über
Naturgefahrenschutz ist und bleibt“,meint Erdland denn auch.
© Ergo
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