KURS MAGAZIN 09/2013 - page 22

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KURS
9 / 2013
PFLEGEFALL DEUTSCHLAND
Praktizierte
Generationen-Solidarität
Der Start der staatlich geförderten privaten
Pflegezu-
satzversicherung
Anfang dieses Jahres war ein histori-
scher Schritt für das System der sozialen Sicherung in
Deutschland. Denn er zeugt von der Erkenntnis, dass
in unserer alternden Gesellschaft das Umlageverfah-
ren in der Sozialversicherung allein nicht ausreichen
wird, um die Menschen hinlänglich vor den materiel-
len Risiken einer Pflegebedürftigkeit zu schützen.
D
en meisten Menschen ist auch jetzt noch nicht be-
wusst, dass die Pflegepflichtversicherung lediglich
eine Art Teilkaskoversicherung ist. Schon heute sind
viele Pflegebedürftige trotz bestehender Pflegepflichtversi-
cherung nicht in der Lage, für ihre Pflegekosten allein auf-
zukommen. Angesichts des steigenden finanziellen Bedarfs
und der sinkenden Zahl von Beitragszahlern braucht unsere
Gesellschaft dringend mehr Demografievorsorge, damit die
Pflegeversicherung auf lange Sicht leistungsfähig bleibt.
Deshalb ist es wichtig, dass Pflegezusatzversicherungen eine
weitere Verbreitung als bisher finden. Die neue staatlich
geförderte Pflegezusatzversicherung ist dafür das richtige
Instrument. Denn die unbürokratischen gesetzlichen Rah-
menbedingungen erlauben es, die neue Versicherung zu sehr
günstigen Beiträgen abzuschließen. Obendrein ermöglicht
es die staatliche Förderung, dass sich mehr Menschen mit
geringem Einkommen
absichern können. Und
schließlich ist diese Zu-
lage gleichzeitig eine Art
staatliches Qualitätssie-
gel. Denn es können nur
diejenigen Verträge ge-
fördert werden, die den
gesetzlichen Vorgaben
entsprechen.
So ist genau definiert,
wie hoch die Leistungen
aus der neuen Zusatz-
versicherung mindestens
sein müssen: Damit der
Versicherungsvertrag för-
derfähig ist, muss er ein
Pflegemonatsgeld für alle Pflegestufen von 0 bis III vorsehen,
auf jeden Fall jedoch eine Mindestleistung von 600 Euro in
Pflegestufe III. In der Pflegestufe I beträgt das Monatsgeld
„Je mehr Menschen
die geförderte Pflege-
zusatzversicherung
abschließen, desto
größer ist ihre Bedeu-
tung für die Entlas-
tung der zukünftigen
Generationen.“
Dr. Volker Leienbach,
Verbandsdirektor des
PKV-Verbandes
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