KURS MAGAZIN 09/2013 - page 28

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KURS
9 / 2013
PFLEGEFALL DEUTSCHLAND
versicherung hat diese Herausforderung angenommen und
ermöglicht einem großen Personenkreis ohne Gesundheits-
prüfung den Zugang zur zweiten Säule der Pflegeabsiche-
rung. In den ersten fünf Monaten wurden rund 125.000
Fördertarife abgeschlossen und täglich kommen etwa 1000
neue hinzu.
Amattraktivsten sinddie „Pflege-Bahr“-Tarife für jüngereMen-
schen, denn sie bieten eine nennenswerteAbsicherung der finan-
ziellen Lücke im Pflegefall. So ist imAlter von 25 Jahren mit 15
EuroMonatsbeitrag eine Pflegeabsicherung von gut 1500 Euro
monatlich in Pflegestufe III möglich. Für diese Gruppe beträgt
das Verhältnis von Mindesteigen-
beitrag und staatlicher Förderung
noch 2:1. Mit zunehmendem Alter
sinkt jedoch die Förderquote und
der Eigenbeitrag steigt deutlich an,
damit die Mindestleistung von 600
Euro in Pflegestufe III erreicht wird.
Dennoch ist der „Pflege-Bahr“ für
viele Ältere oft die einzige Möglich-
keit, ihre Pflegevorsorge wirksam
zu ergänzen.
Auch mit den geförderten Tarifen
bleibt für die allermeisten großer
Bedarf für eine zusätzliche Absi-
cherung des Pflegefalls. Die priva-
te Pflege-Zusatzversicherung, die dritte Säule der ganzheitli-
chen Pflegeabsicherung, bleibt unverzichtbar.Wie schwer es
den Menschen aber fällt, sich mit dem Pflegeproblem und
wirksamen Strategien dagegen zu befassen, zeigt sich daran,
wie wenig tatsächlich getan wird. Nach wie vor gilt: Über
95 Prozent haben – über die gesetzliche Pflegeversicherung
hinaus – keine weitere Vorsorge getroffen.
Im Interesse der Gesamtgesellschaft
Vermittlern bietet das Risiko „Pflegefall“ einen wichti-
gen Beratungsansatz und ein attraktives Geschäftsfeld mit
langfristigen Perspektiven. Viele behandeln es dennoch eher
stiefmütterlich. Das Marktpotenzial dafür ist immens und
dem Berufsbild des Versicherungsvermittlers fällt eine gesell-
schaftlich wichtige Aufgabe zu. Denn die allermeisten Men-
schen möchten im Pflegefall zuhause im gewohnten Umfeld
betreut werden. Jeder, der ausreichend vorsorgt, entlastet
seine pflegendenAngehörigen, die neben der physischen und
psychischen Herausforderung meist auch noch in der eigenen
Familie oder im Beruf bestehen müssen. Durch Vorsorge
kann professionelle Hilfe organisiert und finanziert und diese
belastende Situation besser gemeistert werden.
Nicht immer ist Pflege imvertrauten Umfeldmöglich: Drei von
zehn Pflegebedürftigen werden stationär betreut. Von ihnen ist
jeder Dritte Sozialhilfeempfänger. Der Staat greift –wo mög-
lich – auch auf die unterhaltspflichtigen Kinder zu. Doch das
Gros der nicht gedeckten Kosten trägt der Steuerzahler und
angesichts der immens verschuldeten öffentlichen Haushalte
schließlich auch die nachfolgenden Generationen. Jeder, der
Eigenvorsorge für den Pflegefall betreibt, schont seine Finan-
zen, handelt solidarisch gegenüber seinemdirekten Umfeld wie
auch der Allgemeinheit und übernimmt damit gesamtgesell-
schaftlicheVerantwortung.Und jederVermittler, der sich dieses
wichtige Thema zu eigen macht, trägt maßgeblich dazu bei.
Pflegeschutz muss über Jahrzehnte halten
Für die HALLESCHE Krankenversicherung besitzt die Pfle-
gevorsorge seit jeher hohen Stellenwert. Das Unternehmen
war vor fast 30 Jahren maßgeblich an der Entwicklung der
privaten Pflegeversicherung in Deutschland beteiligt und der
erste bundesweite Anbieter, der das Pflegeproblem erkannt
und dafür Lösungen angeboten hat. Diese Weitsichtigkeit
spiegelt sich auch in der Entwicklung unserer Pflegeprodukte
wider. Etwa an der Tatsache, dass der Pflege-Schutzbrief
OLGA nicht nur über umfassende Assistance und eine hohe
finanzielle Absicherungsmöglichkeit verfügt, sondern auch
über weitreichende Options- und Dynamisierungsrechte, die
sogar nach Eintritt des Pflegefalls gelten.
Niemand kann aber heute genau vorhersehen, wie sich die
Pflegekosten in den nächsten 50 Jahren entwickeln und
welchen Anteil davon die gesetzliche Pflegeversicherung
dann überhaupt noch abdecken wird. Es sind eben diese
imVersicherungsvertrag verbrieften Rechte des Kunden, die
dafür sorgen, dass optimaler Schutz nicht nur heute, sondern
auch Jahrzehnte später noch gilt. Dann geht die Gleichung
auf: Heute mit geringem Aufwand eine starke Vorsorge für
morgen aufbauen.
„Vermittlern bietet
das Risiko „Pflegefall“
einen wichtigen Bera-
tungsansatz und ein
attraktives Geschäfts-
feld mit langfristigen
Perspektiven.“
Wiltrud Pekarek, Mit-
glied des Vorstands
der HALLESCHE
Krankenversicherung.
M&M-Rating
Pflegetagegeld holt qualitätsmäßig auf
Die Qualität der Versicherungsangebote beim Pflegetagegeld hat
sich nach Untersuchungen des Analysehauses Morgen & Morgen
(M&M) deutlich verbessert. In den Ratings zum Pflegetagegeld
und zur Pflegerente analysiert M&M regelmäßig gezielt Tarife
von 17 Lebensversicherern und 29 Privaten Krankenversicherern.
Dennoch haben laut Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer von
MORGEN & MORGEN, nach wie vor die Pflegerenten im Leistungs­
bereichVorteile gegenüber den Pflegetagegeldern.„Es ist aber gut
zu wissen, dass es im Bereich Pflegetagegeld positive Weiterent­
wicklungen gibt“, stellt Schinnenburg fest. Bei der aktuellen Analy­
se konnten laut den Ratern sowohl für die Absicherungsform Pfle­
getagegeld als auch für die Pflegerente Verbesserungen identifi­
ziert werden. PositiveWeiterentwicklungen bei Pflegetagegeldern
sind danach unter anderem vereinzelte Verbesserungen beim
Versicherungsschutz im Ausland. Zusätzlich steche bei Pflegeta­
gegeldern die„Pflegestufe 0“ heraus, umdie einigeTarife erweitert
worden seien. In der Sparte Pflegerente konstatiert M&M zudem
eine Zunahme an Flex­Tarifen. Hier werde demVersicherungsneh­
mer dieMöglichkeit gegeben, für die jeweilige Pflegestufe imLeis­
tungsfall individuelle Leistungsbeträge festlegen zu können. Trotz
aller Verbesserungen der Pflegetagegelder gibt es allerdings laut
Schinnenburg nach wie vor Unterschiede zwischen den Absiche­
rungsformen. Dennoch schätzt der M&M­Repräsentant, dass sich
langfristig die Absicherungsprodukte im Pflegemarkt homogeni­
sieren könnten.„Die Chance einer Vergleichbarkeit rückt durch die
Angleichung der Leistungen in der Sparte Pflegetagegelder an das
Niveau der Pflegerente näher“, so Schinnenburgs Fazit.
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