KURS MAGAZIN 09/2013 - page 36

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KURS
9 / 2013
VERS I CHERUNGEN
beitrag abgeschlossen und bis zur Rente bezahlt. Heute sind
Erwerbsbiografien anders. Man wechselt den Arbeitsplatz,
das Einkommen ändert sich und so weiter. Dem muss eine
moderne Rentenversicherung Rechnung tragen – mit Mög-
lichkeiten, denMonatsbeitrag anzupassen, Sonderzahlungen
zu leisten und auch Geld entnehmen zu können. Und zwar
selbst dann, wenn man schon Rente bezieht. All dies bieten
wir mit unserer neuen Continentale easyRente.
KURS: Ist also das neue Produktangebot der Continentale,
die easyRente, Ihre Antwort auf den zunehmenden Wunsch
nach größerer Flexibilität auch bei der klassischen Renten-
versicherung?
Fauser:
Eindeutig ja! Der Kunde hält sich bei der easyRen-
te alle Möglichkeiten offen und kann sie flexibel seiner
Lebenssituation anpassen. Er kann ganz traditionell über
einen entsprechenden Monatsbeitrag seine Altersvorsorge
aufbauen. Er kann aber auch schon ab zehn Euro Monats-
beitrag abschließen und immer wieder Sonderzahlungen
leisten, was zum Beispiel für Selbstständige eine attraktive
Variante ist. Viele Menschen lehnen auch eine Rentenversi-
cherung mit dem Argument ab, sie kämen über Jahrzehnte
nicht an ihr Geld. Das haben wir ernst genommen. Bei
der easyRente hat der Kunde sein persönliches Renten-
guthaben. In das kann er einzahlen, er kann aber auch
problemlos Geld entnehmen. Das Rentenguthaben kann
sogar vererbt werden.
KURS: Sie haben dieses Angebot, so sagten Sie bei der Pro-
dukteinführung, bewusst unkompliziert gehalten und dabei
auch auf Zusatzbausteine verzichtet. Ist das in Zeiten wach-
sender biometrischer Lebensrisiken eine kluge Entscheidung
– und was versprechen Sie sich von einem solchen „Mini-
malprinzip“?
Fauser:
Es zeichnet sich durch Einfachheit aus. Die easyRente
ist Rentenversicherung pur. Das ist genau das, was viele Kun-
den undVermittler wollen. Und diesenTrend zur Einfachheit
gibt es in vielen Bereichen, schauen Sie sich Smartphones
an. Wir kommen mit knappen Bedingungen aus, der Antrag
hat nur eine Seite und im
Beratungsgespräch ist
das Produkt sehr leicht
verständlich. Zudem bie-
tet die easyRente so viel
Flexibilität und Freiheit,
dass der Kunde sie immer
wieder an veränderte Le-
bensumstände anpassen
kann.Wenn ein Kunde also mit einer klassischen Rentenver-
sicherung in der dritten Schicht gut aufgehoben ist, können
der Kunde und seinVermittler mit der easyRente quasi nichts
falsch machen. Natürlich gibt es wachsende biometrische
Risiken, aber die muss ich nicht alle in einemTarif abdecken.
Ganz imGegenteil: Einfachheit undVerständlichkeit begreife
ich als Vorteile.Wenn wir Produkte mit immer mehr Klauseln
undVarianten immer komplizierter machen, entsprechen wir
nicht den Wünschen von Kunden und Vermittlern, weil am
Ende niemand mehr diese Produkte versteht.
KURS: Wagen Sie im Sinne Ihrer Vertriebspartner eine Zu-
kunftsprognose: Wird durch den zunehmendem medialen
Druck und regulatorische Vorgaben auf lange Sicht das Ende
der klassischen Lebens- und Rentenversicherung mit langfris-
tigen Garantiezusagen eingeläutet? Kann der Makler seinen
Kunden heute noch ohne Gewissensbisse eine Vorsorge auf
Kapitalbasis empfehlen?
Fauser: Klassische Lebens- und Rentenversicherungen mit
langfristigen Garantien werden nicht vomMarkt verschwin-
den, da können sich Makler und Kunden sicher sein. Denn
es wird immer Nachfrage
nach diesenTarifen geben
und auch finanzstarke
Versicherer, die sie an-
bieten. Einige große Ak-
tiengesellschaften reden
gerade das Ende der Ga-
rantieprodukte herbei.
Das liegt aber eher daran,
dass sie diese Produkte
nicht mehr anbieten wol-
len oder können. Daher
rechne ich eher mit einer Aufteilung des Marktes: Finanzstar-
ke Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit werden auch in
Zukunft Garantieprodukte anbieten, börsennotierte Gesell-
schaften werden sich aus diesem Markt eher verabschieden.
KURS: Die Continentale konnte 2012 im Bereich Leben die
Beitragseinnahmen deutlich überdurchschnittlich steigern.
Worauf führen Sie diese positive Entwicklung vornehmlich
zurück?
Fauser: Wir sind in allen Bereichen gut aufgestellt, bei klas-
sischen und fondsgebundenen Rentenversicherungen, Risi-
kolebensversicherungen und in der Berufsunfähigkeitsversi-
cherung. Zudem hatten wir mit dem Unisex-Retter im Jahr
2012 eine echte Marktinnovation, die später von diversen
Wettbewerbern kopiert wurde. Aber als Erfinder hatten wir
selbstverständlich einen guten Vorsprung, der sich bei der
Entwicklung der Beitragseinnahmen sehr positiv bemerkbar
gemacht hat.
George Clegg
Garantieprodukte
Nachdenken über Neues
Acht von zehn Lebensversicherern planen laut einer Kurzstu­
die der globalen Strategieberatung Simon­Kucher & Partners
aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase Produktüberarbei­
tungen bei ihren Garantieversicherungen. Allerdings will auch
weniger als die Hälfte der Anbieter derzeit umfangreiche Verän­
derungen an ihren Konzepten vornehmen. Priorität hat dabei
für die Mehrheit der Befragten die Entwicklung innovativer Ga­
rantiekonzepte, um so vorrangig die Kapitalkosten zu senken.
Weitere als wichtig empfundene Zielsetzungen bei einem sol­
chen Umsteuern sind laut Studie die positive Beeinflussung von
Flexibilität, Rendite, Garantie, Laufzeit und Biometrie sowie die
Optimierung der Verkaufsprozesse.
„Klassische Lebens-
und Rentenversiche-
rungen werden nicht
vom Markt verschwin-
den. Da können
Kunden und Makler
sicher sein.“
„Eine Rentenversi-
cherung pur – das ist
genau das, was viele
Kunden und Vermitt-
ler wollen.“
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