KURS MAGAZIN 11/2013 - page 19

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11 / 2013
KURS
MARKT & MAKLER
Hilfe oder Konkurrenz?
Der Versicherungsmarkt gleicht einemTarifdschungel, in demman leicht den Überblick verlieren kann: Eine
Vielzahl von Anbietern buhlt mit einer noch größeren Anzahl von Angeboten um die Gunst der Kunden.
Der Makler steht mittendrin. Denn für Verbraucher ist es schwer, dass für ihn beste Angebot in Qualität und
Preis aus dem schier unübersichtlichen Pool herauszufiltern. Hier helfen Makler und seit einigen Jahren auch
Vergleichsportale
im Internet.
S
ich mit Versicherungen zu beschäftigen gehört für die
wenigsten Bundesbürger zur Lieblingsbeschäftigungen
– missverständliche Formulierungen, versicherungs-
spezifisches Vokabular, unendliche AGBs in viel zu kleinen
Buchstaben. Das sind die häufig vorgetragenen Kritikpunkte.
Das Gespräch mit einemVersicherungsmakler, ein Telefonat
mit dem Direktversicherer oder ein Online-Vergleich auf
einem entsprechenden Portal können mehr Klarheit schaffen.
Vergleichsportale sind eine Bank auf dem Versicherungs-
markt. So haben sie 2012 bei den Autoversicherungen
mindestens 250.000 Verträge mehr als 2011 vermittelt,
insgesamt nämlich über eine Million, laut einem Bericht
der Süddeutschen Zeitung. Branchenprimus ist Check24. Die
Münchner sollen mit ca. einer halben Million Autopolicen
den Löwenanteil am Geschäft haben. Auch Google möchte
seinen Teil des Kuchens bekommen und plant mit dem Ser-
vice „Compare“ ebenfalls in den Markt einzusteigen.
Laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Konsumfor-
schung (GfK) im Auftrag für Check24.de nutzen 57 Prozent
der Deutschen Vergleichsportale, weitere 15 Prozent würden
Vergleichsportale indirekt über Familienmitglieder verwen-
den. Neben Versicherungen sind Urlaubsreisen, Strom- und
Gastarife, Elektronik und Haushalt am beliebtesten. Mit 48
Prozent vergleichen Männer häufiger Versicherungen als
Frauen (36%). Nur für 17 Prozent der Bevölkerung (40%
der Nicht-Nutzer) kommt die Nutzung von Vergleichsporta-
len nicht infrage. Zwei Drittel der Nicht-Nutzer kaufen und
informieren sich lieber vor Ort oder haben keine Zeit zum
Vergleichen. Sechs Prozent trauen Vergleichsportalen nicht
und zwei Prozent befürchten Datenmissbrauch bei Nutzung
des Internetdienstes. Nicht wenige Makler binden inzwischen
selbst ein Vergleichstool auf ihrer Website ein.
Vertrauen ist ungebrochen groß
Das Vertrauen zu den Vertriebsmitarbeitern der Versicherer
und zuMaklern ist ungebrochen groß. In einer Befragung von
YouGov wird ihnen auch für 2012 eine hohe Relevanz bei der
Entscheidungsfindung der Verbraucher attestiert: Knapp die
Hälfte aller Neuabschlüsse von Versicherungen werden über
einen Makler getätigt. Bei 29 Prozent der Verträge ist dieser
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