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11 / 2013
KURS
BETR I EBSRENTE AUF DEM VORMARSCH
Darüber hinaus verschärft sich der Wettbewerb um qualifi-
zierte Mitarbeiter.Am häufigsten gesucht werden Ingenieure
und Hochschulabsolventen der so genannten MINT-Studi-
engänge: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und
Technik. Aber auch Erzieherinnen und Erzieher oder Pfle-
gerinnen und Pfleger sind begehrte Fachkräfte. In 15 bis 20
Jahren wird der Bedarf an Erwerbstätigen das Angebot über-
schritten haben, prognostizieren die Qualifikations- und Be-
rufsfeldprojektionen des Bundesinstituts für Berufsbildung,
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und des
Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik.
In Deutschland ringen die Unternehmen deshalb jetzt schon
zunehmend um gut ausgebildete Arbeitskräfte. Die Anzeichen
dieses Kampfes um die besten Arbeitnehmer zeigen sich dort
besonders deutlich,wo regionale undbranchenspezifische „Eng-
pässe“bestehen.Arbeitgeberwerben sichgegenseitig verstärkt er-
fahreneMitarbeiter ab,die Fluktuationsrate indenUnternehmen
steigt. Die Personalabteilungen klagen über Know-how-Verlust,
nicht rentableAusbildungskosten,Überalterung der Belegschaft,
steigendeVakanzenundzusätzlicheKosten fürNeueinstellungen.
Betriebliche Versorgung schafft hier Abhilfe
Doch auch dieArbeitnehmer spüren den demografischenWan-
del ganz konkret: In der gesetzlichen Krankenversicherung ist
damit zu rechnen, dass durch steigende Beiträge und sinkende
Leistungen dieVersorgungslücken größer werden.Diese Belas-
tungen tragen zu einem großenTeil dieArbeitnehmer. Eine zu-
sätzliche privateAbsicherung ist daher dringend geboten.Hier
können Arbeitgeber ansetzen, ihrer sozialen Verantwortung
gerecht zu werden und sich imWettbewerb von der Konkur-
renz abzuheben. Vielfach treiben Unternehmen den Ausbau
des betrieblichen Gesundheitswesen selbst voran, indem sie
betrieblicheVorsorgeuntersuchungen, Seminare zumUmgang
mit Stress und gesundheitsbewusste Speisen in ihren Kantinen
anbieten. Mit Hilfe einer betrieblichen Krankenversicherung
(bKV) lässt sich die eigene Wettbewerbsposition im Kampf
um Fach- und Führungskräfte spürbar weiter verbessern.
Als logische Erweiterung der betrieblichen Altersversor-
gung (bAV) ergänzt die betriebliche Krankenversicherung
das vorhandene personalpolitische Instrumentarium. Die
Unternehmen zeigen mit dem integrierten Angebot der be-
trieblichen Vorsorge, dass sie für ihre Mitarbeiter in allen
Lebenslagen da sind: jetzt und in Zukunft. Die bAV wird
als ein herausragendes Vergütungselement wahrgenommen,
wenn die Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Die bKV
zeigt dagegen bereits heute ihre finanzielle Zugkraft – sei
es beim Zahnimplantat, der Krebsvorsorge oder dem Zwei-
bettzimmer im Krankenhaus. Auch Arbeitgeber profitieren
von einer bKV: Sie finanzieren die Gesundheitsvorsorge ihrer
Beschäftigten und senken damit tendenziell die Krankentage
imUnternehmen. Darüber hinaus machen sie positiv auf sich
aufmerksam: Sie zeigen, dass sie ihre soziale Verantwortung
als Arbeitgeber wahrnehmen und binden mit der „Kranken-
versicherung vom Chef“ ihre Mitarbeiter ans Unternehmen.
Grundsätzlich gilt, dass der Arbeitgeber bei einer bKV Ver-
sicherungsnehmer und zugleich Beitragszahler ist. Gute Pro-
dukte sind transparent ausgestaltet, enthalten keine verdeck-
ten Ausschlüsse und die einzelnen Versicherungsbausteine
sind weitgehend frei kombinierbar. Auch einfache Antrags-
und Leistungsprozesse sind bei einer guten bKV ein wichtiges
Kriterium, damit im Ernstfall die Arbeitnehmer schnell ihre
entsprechenden Leistungen erhalten.
Kombination bAV und bKV bietet viele Vorteile
Die Vorteile einer Paketlösung aus bAV und bKV für den
Arbeitgeber liegen somit auf der Hand: verstärkte Mitarbei-
terbindung, größere Attraktivität und daher ein deutliches
Plus bei der Mitarbeiterakquise, höhere Leistungsfähigkeit
der Mitarbeiter durch Kostensenkung und Produktivitäts-
steigerung sowie ein insgesamt besseres Betriebsklima. Die
Aufwendungen des Arbeitgebers für bAV und bKV sind Be-
triebsausgaben und damit für das Unternehmen gewinnmin-
dernd. Wer als Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte
und den akademischen Nachwuchs auf Dauer bestehen will,
muss zusätzliche Anreize schaffen. Die betriebliche Vorsorge
bietet vielfältige und flexible Lösungen, damit derArbeitgeber
von heute auch morgen noch für Fachkräfte interessant ist.
Dr. Birgit König ist Vorstandsvorsitzende der Allianz
Privaten Krankenversicherungs-AG, München.
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