KURS MAGAZIN 12/2013 - page 25

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12 / 2013
KURS
2014 IM FOKUS
Versicherungsjahren. So würden sich
in Pflegestufe II die Leistungen sogar
mehr als verdoppeln. Mehr Nach-
frage nach Pflegeprodukten erwartet
auch die Gothaer Kranken für 2014,
weil das Thema verstärkt in denMe-
dien präsent sei. Schon ab Dezember
2013 startet das Unternehmen mit
einem neuen Pflegetagegeld, dem Gothaer MediP.
Mehr Individualität bei Schaden und Unfall
Auch die Axa wird im kommenden Jahr, wie zum Beispiel
bereits die Allianz oder der HDI, ihre Produkte für die pri-
vaten Sach- und Haftpflichtsparten modular aufbauen, um
individuelle Kundenansprüche besser bedienen zu können.
Anbieter, die auf Baukastensysteme setzen, dürften zudem
von der Werbekampagne der Allianz „1 ist mir wichtig“,
profitieren. Dabei, so heißt es beim Branchenprimus, stehe
der Kunde im Zentrum aller Aktivitäten. Zudem würde der
von einer attraktiven Preisgestaltung und Kombi-Vorteilen
profitieren. „Wir werden 2014 einen Schwerpunkt beim
Privatschutz setzen“, heißt es bei der Allianz.
Die Hanse Merkur rechnet sich für ihre neue Unfallversi-
cherung Active gute Chancen aus. Das Produkt kann über
drei Leistungsvarianten sehr individuell eingestellt werden.
Mit dem Unfallkonzept Dual Protect glaubt die Ergo 2014
im Privatmarkt punkten zu können.Multirisk-Produkte sol-
len der Gothaer im harten Komposit-Verdrängungsgeschäft
helfen, mehr Marktanteile zu gewinnen. Künftig wird der
Kölner Versicherer Kombi-Produkte, wie Heim & Haus-
und Wohn & Wert vertreiben. Bisher übliche Einzelpolicen
würden in einem Paket kombiniert und individuell mit einem
Schadenfreiheitsnachlass und Selbstbeteiligungen ausgestat-
tet, heißt es. Um Kunden zu locken, besteht bei Anrechnung
von Verträgen von anderen Versicherern die Möglichkeiten
zu Differenzdeckungen.
Die Axa verweist darauf, dass der Öffentliche Dienst auf-
grund eines hohen Einstellungsbedarfs für Makler in den
nächsten zehn Jahren hochattraktiv werden dürfte. Die
Axa-Tochter DBV verfolgt – im Gegensatz zu Debeka –
seit Jahren ein Empfehlungsmanagement über Berufs- und
Gewerkschaftsverbände und hat dafür günstige Rahmen-
verträge aufgelegt. Die Risikoprüfung für Beamtenwärter
sei „intelligent und einfach“.
Für Makler haben viele Versicherer die gleiche Botschaft:
Wer sich nicht sehr professionell aufstellt, wird schon allein
aufgrund der regulatorischen Vorgaben scheitern. So schätzt
die Nürnberger, dass die Zeit des Ein-Mann-Betriebes schon
in zwei bis drei Jahren endgültig zu Ende gehen wird. Sol-
che Makler könnten sich aber immer noch zum Beispiel
in regionalen Verbünden organisieren. Zukunftsträchtige
Makler benötigen aus Sicht der Nürnberger eine passende
Infrastruktur, die von der webgestützter Kommunikation
über Zielgruppenkonzepte bis hin zu Spezialisten für das
Gewerbegeschäft alles erfassen muss.
Wenn auch der Vermittlermarkt vor großen Veränderungen
steht, sieht die Standard Life dennoch weiter gute Chan-
cen für den Maklervertrieb. Gerade im aktuell schwierigen
Marktumfeld sei es für den Kunden
wichtig, qualitativ hochwertig, mög-
lichst umfassend und unabhängig
beraten zu werden, heißt es. „Das
können aus meiner Sicht nur die
Makler leisten“, so Vertriebsexperte
Ambrosius.
Mehr Zeit für Verwaltung und Be-
ratung könnten Vermittler nach Einschätzung der Nürn-
berger Versicherung vor allem durch eine höhere Cross-
Selling-Quoten kompensieren. Daher seien künftig die alten
Grundtugenden des „guten Vermittlers“ gefragt, nämlich
Emotion, Identifikation, Begeisterung, Verantwortung, und
Eigeninitiative. Nach Ansicht der Franken würden Medien
die Menschen fast täglich für die Themen Langlebigkeit,
Elementarschäden, Erwerbsunfähigkeit, Rentenlücke, Pfle-
genotstand und Niedrigzins sensibilisieren. Damit verfüge
der Vermittler über zahlreiche Ausgangspunkte für eine Be-
ratung.
Die Hanse Merkur setzt zudem zusätzlich auf den Online-
Vertrieb. „Als Mittelständler müssen wir flexibel und inno-
vativ am Markt agieren“, so Bussert. Gleichzeitig will der
Versicherer aber auch andere Vertriebskanäle nicht vernach-
lässigen und sowohl den Ausschließlichkeits- als auch den
Maklervertrieb stärken.
Stärker im Online-Vertrieb ist auch die Ergo unterwegs. So
kann die modular aufgebaute Private Haftpflichtversiche-
rung nun auch direkt im Internet auf derWebsite
de abgeschlossen werden. Das Internet werde aber auch für
Vertriebspartner immer wichtiger meint man in Düsseldorf.
Deshalb will man die „verschiedenen Vertriebskanäle auch
intelligent kombinieren.“
Betriebliche Vorsorge sollte gestärkt werden
Mit großem Interesse verfolgen fast alle Versicherer die De-
batte um die Einführung des Opting-Out-Modells in der
betrieblichen Altersvorsorge (bAV). „Mit einer kurzfristi-
gen gesetzlichen Regelung ist unseres Erachtens nicht zu
rechnen“, schätzt die Nürnberger. Daher würden weiterhin
qualifizierte Vermittler und Makler gebraucht, die dem Ar-
beitgeber die Vorteile einer bAV aufzuzeigen. Die Allianz
verweist darauf, dass es schon heute – ohne gesetzliche
Regelung – für Arbeitgeber und Arbeitnehmer möglich sei,
selbstständig Opting-Out-Modelle einzuführen.
Nach Einschätzung der Standard Life müsste die bAV ein-
facher strukturiert werden. „Die geringe Nutzung in den
kleinen Unternehmen liegt aus meiner Sicht in erster Linie
an der zu hohen Komplexität der bAV, die dazu führt, dass
die Arbeitgeber vor der Einrichtung einer bAV zurückschre-
cken“, meint Ambrosius. Hier könne der Gesetzgeber mit
einfacheren Regelungen für eine höhere Verbreitung sorgen.
Anstelle einer Versicherungspflicht plädiert die Ergo-Versi-
cherung für die Einführung einer Hinweispflicht des Arbeit-
gebers auf den Entgeltumwandlungsanspruch der Arbeit-
nehmer. Das könnte den Verbreitungsgrad der bAV erhöhen
meint man beim Versicherer. Trotz aller Hiobsbotschaften
schaut der Großteil der Vermittlerschaft immer noch op-
timistisch in die Zukunft, wie eine aktuelle Umfrage des
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